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Köln.Sport

Derbysieg macht Hoffnung

Der 1. FC Köln ergibt sich nicht seinem Schicksal. Mit einem 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach unterstreicht die Ruthenbeck-Elf, dass sie an das Wunder vom Klassenerhalt glaubt.
1. FC Köln jubelt

Nach dem 2:1-Siegtreffer brachen im RheinEnergieStadion alle Dämme. Die Fans feierten die Mannschaft vor der Kurve lautstark (Foto: imago/Horstmüller)

Beginn einer Abschiedstournee oder erster Akt in Sachen „Wunderrettung“ – ­ Diese Frage stellte sich vor dem Heimspiel des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. Denn klar war, dass der nach einer katastrophalen Hinrunde ohnehin schwer zu realisierende Klassenerhalt bei einer Niederlage für die Hausherren in weite Ferne rücken würde.

Trainer Stefan Ruthenbeck vertraute im ersten Spiel nach der Winterpause auf bewährte Kräfte. Youngster wie Chris Führich oder Birk Risa, die Ende der Rückrunde gute Ansätze gezeigt hatten, fanden im 18er-Kader keinen Platz. Stattdessen feierte mit Jonas Hector ein Langzeitverletzter sein Comeback, im Sturm setzte Ruthenbeck auf Neuzugang Simon Terodde.

Die „Geißböcke“ gingen engagiert ins 88. Rheinderby der Bundesliga und verzeichneten in den ersten Minuten viel Ballbesitz. Borussia Mönchengladbach hingegen lauerte auf Fehler der Gastgeber im Aufbauspiel, um dann schnell umzuschalten. Da diese jedoch ausblieben, dauerte es eine Weile, bis zum ersten Mal Gefahr aufkam. Nach einer Ecke und anschließender Kopfballverlängerung von Elvedi drosch Christopher Kramer am langen Pfosten lauernd ans Außennetz (18. Minute).

Sörensen nach Standard erfolgreich

Der Effzeh verbuchte seinen ersten Torschuss nach knapp einer halben Stunde. Ein Jojic-Fernschuss aus 20 Metern war aber kaum der Rede wert und kein Problem für Gästekeeper Yannick Sommer (27.). Gefährlicher wurde es in der 34. Spielminute: Eine Freistoßhereingabe von Milos Jojic segelte in den Fünfmeterraum, wo sich der als Rechtsverteidiger aufgebotene Frederik Sörensen willensstark gegen Vestergaard durchsetzte und per Direktabnahme einschob. Torhüter Sommer, der auf der Linie geblieben war, hatte dort keine Abwehrchance mehr.

Die Borussen waren nun gefordert und erhöhten ihre Angriffsbemühungen noch vor der Pause. Die beste Einschussmöglichkeit bot sich Patrick Herrmann, der sich im Laufduell gegen Heintz behauptete, aus spitzem Winkel allerdings um denkbar knapp am Tor vorbei schoss. Zur Pause reagierte Gästecoach Dieter Hecking und brachte mit Raffael für Grifo einen neuen Offensivspieler.

Ein Wechsel, der sich spätestens in der 69. Minute ausgezahlt hatte: Nachdem Herrmann an Horn, und Raffael an Hector gescheitert war, landete der Ball erneut beim Brasilianer, der per wuchtigem Vollspannstoß den Ausgleich erzielte.

Turbulente Schlussphase

Die letzten 20 Minuten im Rhein-Energie-Stadion hatten es dann nochmal so richtig in sich, da sich beide Teams nicht mit einem Unentschieden zufrieden geben wollten. Sörensen (71.) und der eingewechselte Clemens (75.) vergaben auf Kölner Seite Tormöglichkeiten, Stindl (74.), Herrmann (80.) und Hofmann (86.) scheiterten aus Gladbacher Sicht, wobei die Qualität der Chancen auf Gästeseite insgesamt deutlich höher war.

In der 95. Minute dann die spielentscheidende Situation: Konstantin Rausch flankte das Leder mit der letzten Aktion des Spiels in den Strafraum, wo sich Terodde durchsetzte und gekonnt per Kopf zum 2:1 einnickte (90.+5). Ein unglaublicher Einstand für den Rückkehrer, der sich anschließend feiern ließ.

Der 1. FC Köln hatte, anders als in der Rückrunde, endlich mal das Glück auf seiner Seite, gewann aber insgesamt auch nicht unverdient. Weiter geht es nun im brisanten Kellerduell beim HSV (18.30 Uhr), der derzeit mit 15 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz rangiert.