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Köln.Sport

Der Rallye schwerer Helfer

DPPI

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Ab Anfang Januar verfolgen Millionen Motorsportfans die prestigeträchtige Rallye Dakar. Doch kaum einer kennt wie heimlichen Helden: Die „Fast Assistance“-Racetrucks, die Pannenhelfer einer jeden Rallye.

„Fast Assistance“, so lautet die offizielle Bezeichnung der Service-Lastwagen, die bei Rallyes wie der Dakar am Wettbewerb teilnehmen. Sie fahren die gleiche Strecke und kämpfen ebenso um Bestzeiten und Platzierungen.

Nur mit einem Unterschied: Hauptaufgabe ist es, das eigene Team zu unterstützen. Pannenhilfe zu leisten. Den Wagen aus dem Dreck ziehen oder Reparaturen jeglicher Art am Fahrzeug durchzuführen. Also: Dem Team zum Sieg verhelfen. 

Seit 2008 verfügt auch das deutsche HS RallyeTeam üben einen Service-Racetruck. Dieser unterstützt den siebenfachen Deutschen Rallyemeister Matthias Kahle aus Köln und seinen Teamkollegen Dr. Thomas M. Schünemann aus Hamburg. Truck-Pilot Mathias Behringer gehört mit seinem 9,5 Tonnen schweren MAN-Lastwagen zum festen Bestandteil des HS RallyeTeams.

Früher oder später Not am Buggy

Sollte also der SMG-Diesel-Buggy von Kahle und Schünemann in Schwierigkeiten geraten, kommt das „Fast Assistance“-Team zum Einsatz. Ausgestattet mit allen nötigen Werkzeugen und Ersatzteilen aller Art, ist der Lastwagen der Ersthelfer und persönlicher „gelber Engel.“

„Wer bei einer Wüstenrallye vorn mitfahren will, kommt ohne eigenen Racetruck nicht weit“, erklärt Buggy-Fahrer Matthias Kahle. „Die Prüfungen beanspruchen das Material so sehr, dass früher oder später immer irgendetwas am Auto kaputt geht“ so der Kölner Kahle.

Damit wird der Racetruck zur Versicherung im Schadensfall, erklärt Kahle: „Wir wissen, dass Mathias Behringer bei einem Problem immer schnell zur Stelle ist. Außerdem ist er als Rückhalt für uns als Fahrer psychologisch wichtig.“

Sieggarant bei der letzten Dakar

Mächtig stolz ist das HS RallyeTeam auf seine „schweren Helfer“ immer. Doch besonders herausragend war eine Aktion bei der Dakar 2011. Ein Kabelbrand stoppte die Fahrt des SMG-Diesel-Buggys von Kahle und Schünemann zwischen den berüchtigten weißen Dünen der Fiambala-Wüste im Westen Argentiniens.

Eine schnelle Reparatur an Ort und Stelle war unmöglich. Es musste abgeschleppt werden und Behringer nahm den Buggy an den Abschlepphaken. Dieser Abschnitt gilt als eine der schwierigsten Dakar-Etappen. Davon ließ sich der Truck-Fahrer nicht einschüchtern und vollbrachte das fast Unmögliche: Ohne einen einzigen Wegpunkt auszulassen, zog Behringer den Buggy 160 Kilometer durch den weichen Wüstensand, so dass es für das Team ohne Strafzeit ins Etappenziel ging. Auch der Zeitverlust hielt sich mit „nur“ fünf Stunden in Grenzen.

„Was Mathias Behringer an diesem Tag geleistet hat, ist sagenhaft“, beschreibt Buggy-Navigator Dr. Thomas M. Schünemann die Situation. „Die Fiambala-Etappe war so schwer, dass selbst erfahrene Piloten mit intakten Fahrzeugen nicht alle Wegpunkte erreicht haben. Mathias hat das sogar mit uns am Abschleppseil geschafft! Man kann wirklich sagen: Wir haben einen der besten Piloten und einen der schnellsten Racetrucks im gesamten Starterfeld.“

Top10-Platzierung nebenbei

Die guten Leistungen von Behringer und seinen beiden Copiloten zahlen sich übrigens auch für die „Fast Assistance“-Crew selbst aus: Bei sieben Einsätzen erreichte der Racetruck des HS RallyeTeams fünf Mal die Top Ten. Eine beachtliche Leistung, zumal in der Lkw-Wertung einige professionelle Werksteams an den Start gehen, die nicht ihren Pflichten als „Edelhelfer“ nachgehen müssen. Sie können sich voll und ganz auf den Kampf um den Rallyesieg konzentrieren.