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Köln.Sport

Der kölsche WM-Garant

Fitness-Coach Yann-Benjamin Kugel kümmerte sich in der WM-Vorbereitung intensiv um Kapitän Philipp Lahm Fotos: IMAGO

Fitness-Coach Yann-Benjamin Kugel kümmerte sich in der WM-Vorbereitung intensiv um Kapitän Philipp Lahm
Fotos: IMAGO

Egal ob 1954, 1974 oder 1990: WM-Titel gab es für das deutsche Team bislang nur mit Kölner Beteiligung. Damit die „Mission 2014“ gelingt, ist auch in Brasilien ein Kölner mit dabei – wenn auch eher im Schatten der Stars. Im WM-Finale von 1954 flankte Hans Schäfer von der linken Seite nach innen und ebnete so den Weg für das vielzitierte „Wunder von Bern“, den ersten sportlichen Glanzpunkt für eine immer noch kriegsgebeutelte deutsche Nation. Zwanzig Jahre später war es Wolfgang Overath, der seine niederländischen Gegenspieler narrte und entscheidenden Anteil am 2:1-Finaltriumph im Münchner Olympiastadion hatte: Deutschland wurde Weltmeister im eigenen Land. Den dritten und bis dato letzten Titel holte die DFB-Elf im Jahr 1990 in Rom. Gegen Argentinien hielt FC-Keeper Bodo Illgner seinen Kasten sauber und war somit eine wichtige Säule des Beckenbauer-Teams. Schäfer, Overath und Illgner. Drei Spieler, drei Generationen 1. FC Köln, drei Weltmeister.

Nicht vergessen werden sollten aber Paul Mebus (1954), Bernd Cullmann, Heinz Flohe (beide 1974) sowie Pierre Littbarski und Paul Steiner (beide 1990). Allesamt weltmeisterliche Kölner Profis, deren Erfolge mit dem DFB-Team nur eine Schlussfolgerung zulassen: Ohne die Hilfe des 1. FC Köln kann die deutsche Nationalmannschaft nicht Weltmeister werden!

Und weil dem so ist, hat der FC auch in diesem Sommer wieder tatkräftige Unterstützung vom Geißbockheim in Richtung Brasilien geschickt. Allerdings für den Trainingsplatz und nicht etwa für die Startelf. Denn obwohl FC-Youngster wie Timo Horn, Yannick Gerhardt (durfte im Trainingslager in Südtirol mit der U20 die deutschen Vorrundengegner simulieren) oder auch Jonas Hector durchaus das Zeug zu einer  Nationalmannschaftskarriere haben, kam die WM am Zuckerhut für die FC-Eigengewächse noch zu früh.

Dass wir Mitte Juli dennoch den vierten Stern für Deutschland bejubeln dürfen, dafür soll und muss daher Yann-Benjamin Kugel sorgen. Seit der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gehört der 34-Jährige als DFB-Fitnesstrainer zum „Team hinter dem Team“ und ist für die körperliche Belastbarkeit von Jogis Jungs verantwortlich. Seit Sommer 2013 ist der gebürtige Troisdorfer hauptberuflich für den 1. FC Köln tätig.

Seine Arbeit mit den Kölner Profis beschreibt Kugel so: „Wenn man das ganz grob ausdrücken will, dann bin ich für alles zuständig, was nichts mit dem Ball zu tun hat. Ich kümmere mich um die Athletik der Spieler, die Bereiche Kraft und Ausdauer sowie Stabilisations- und Mobilisationstraining, also die Beweglichkeit.“ Und beweglich und körperlich topfit müssen die Spieler auf jeden Fall sein – egal ob die FC-Profis, die den Aufstieg in die Bundesliga feiern durften, oder die DFB-Kicker, die in Brasilien den WM-Titel erringen wollen. Viel Arbeit hatte Kugel im Vorfeld des Turniers vor allem damit, die körperlich angeschlagenen Spieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Sami Khedira unter Zeitdruck rechtzeitig fit zu bekommen.

„Ich versuche, die Jungs körperlich so vorzubereiten, dass wir den Fußball spielen können, den wir gerne spielen möchten.“Doch nicht nur auf dem Platz kann Kugel den Nationalspielern in Brasilien helfen. Auch in Sachen Verständigung kommt dem Athletikcoach   eine wichtige Rolle zu:

„Da ich ein Jahr in Brasilien gelebt habe, spreche ich ganz passabel Portugiesisch. Das ist sicherlich eine gute Sache, gerade wenn wir Kleinigkeiten organisieren müssen – zumal die meisten Brasilianer nicht besonders gut Englisch sprechen. Die Leute freuen sich  ohnehin immer sehr, wenn jemand ihre Sprache spricht.“

Im Optimalfall erreicht nach dem 1. FC Köln auch Kugels zweiter Arbeitgeber seine sportlichen Ziele – dann könnte der 34-Jährige im Juli wahrlich auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.

Stefan Kühlborn

Das ist Yann-Benjamin Kugel: Geboren wurde der 34-Jährige in Troisdorf. Nach dem Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln (Schwerpunkt Training und Leistung) arbeitete Kugel zunächst als Leistungsdiagnostiker und Personal Trainer auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa. Im Jahr 2008 wurde der Sportwissenschaftler dann Athletik und Fitnesscoach beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. Darüber hinaus berief ihn der DFB im Vorfeld der WM 2010 zur A-Nationalmannschaft, die er nun auch bei der WM in Brasilien in Sachen Fitness betreut. Seit Sommer 2013 arbeitet Kugel, der zuvor beim österreichischen Spitzenklub RB Salzburgtätig war, hauptberuflich für den 1. FC Köln.

Das ist Yann-Benjamin Kugel: Geboren wurde der 34-Jährige in Troisdorf. Nach dem Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln (Schwerpunkt Training und Leistung) arbeitete Kugel zunächst als Leistungsdiagnostiker und Personal Trainer auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa. Im Jahr 2008 wurde der Sportwissenschaftler dann Athletik und Fitnesscoach beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. Darüber hinaus berief ihn der DFB im Vorfeld der WM 2010 zur A-Nationalmannschaft, die er nun auch bei der WM in Brasilien in Sachen Fitness betreut. Seit Sommer 2013 arbeitet Kugel, der zuvor beim österreichischen Spitzenklub RB Salzburg tätig war, hauptberuflich für den 1. FC Köln.