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Köln.Sport

Darum muss Finke gehen

Foto: IMAGO

Vorzeitiger Abgang: Volker Finke verlässt den FC

In einer Pressekonfernz am Sonntagmorgen sprach der Verwaltungsrats-Vorsitzende des 1. FC Köln, Dr. Werner Wolf, über die Gründe der plötzlichen Trennung von Sportdirektor Volker Finke.

Nach dem 1:0-Sieg gegen Hertha BSC trennt sich der 1. FC Köln überraschend von Sportdirektor Volker Finke (koelnsport.de berichtete). Vor allem die zum Teil öffentlich ausgetragenen Konflikte mit Trainer Stale Solbakken waren in Augen des Vereins nicht mehr tragbar, so dass der Sportdirektor (hat noch einen Vertrag bis Sommer 2013) vorzeitig gehen muss.

In einer Pressekonferenz heute früh sprach der Verwaltungsrats-Vorsitzende Dr. Werner Wolf über die Gründe der plötzlichen Trennung.

„Wir haben gestern Abend nach einem Gespräch mit Volker Finke, das im Anschluss an das Heimspiel gegen Berlin stattgefunden hat, mitgeteilt, dass er und der 1. FC Köln ab sofort getrennte Wege gehen“, erklärte Dr. Wolf. „Darüber haben wir uns einvernehmlich verständigt. Der Grund hierfür liegt in unterschiedlichen Auffassungen über die fußballerischen Weichenstellungen des 1. FC Köln.“

Weiter sagte der Verwaltungsrats-Vorsitzende: „Wir haben mehrere intensive persönliche Gespräche mit Volker Finke geführt. Dabei ist deutlich geworden, dass es in einigen grundsätzlichen Fragen der Zusammenarbeit und der fußballerischen Ausrichtung unterschiedliche Meinungen gibt. Deshalb sind wir gemeinsam übereingekommen, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht sinnvoll wäre.“

Dr. Wolf stärkte ausdrücklich Trainer Stale Solbakken den Rücken. „Er hat unsere volle Rückendeckung, ebenso wie die jetzige Mannschaft. Wir sind davon überzeugt, dass sie die Qualität hat, den Klassenerhalt und unsere weiteren Ziele zu erreichen.“

Klar ist, dass es einen neuen Sportdirektor beim 1. FC Köln geben wird. Der Verwaltungsrats-Vorsitzende: „Darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.“

Über die Nachfolge für Volker Finke soll in Ruhe entschieden werden, wie FC-Geschäftsführer Claus Horstmann am Sonntagmorgen im Interview mit dem TV-Sender Sport1 erklärte: „Da geht Qualität vor Zeit. Es gibt keinen Grund, das innerhalb weniger Wochen zu tun“, so Horstmann wörtlich.

Die ersten Namen geistern bereits durch die Gazetten. Laut Medienberichten sind ausgerechnet zwei alte Bekannte die Favoriten: der zum Saisonende beim Aufsteiger FC Augsburg scheidende Andreas Rettig und der derzeit arbeitslose Dietmar Beiersdorfer.

Rettig war bereits vom 21. März 2002 bis zum 17. Dezember 2005 als Manager für den 1. FC Köln tätig. Die Szene, als er dem damaligen Präsidenten Wolfgang Overath auf der Tribüne in Bielefeld seine Kündigung mitteilte, ist unvergessen.

Beiersdorfer schnürte in der Rückrunde der Saison 1995/96 in 16 Spielen die Fußballschuhe für den FC und hatte als Innenverteidiger maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt des Vereins. Später war er von 2002 bis 2009 sportlicher Leiter des Hamburger SV und von 2009 bis 2011 Sportdirektor „Fußball“ beim österreichischen Brause-Riesen Red Bull.