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Köln.Sport

„Hätte gern in Köln geboxt“

Köln.Sport traf Henry Maske (54) auf der FIBO, der weltgrößten Fitnessmesse, in Köln. Dabei sprach Deutschlands Box-Idol über neue Projekte, das Thema Fitness, Champion Manuel Charr und alte Weggefährten.
Henry Maske

köln.Sport traf Henry Maske (r.), hier zusammen mit Sports2be-Geschäftsführer Frank Koch, auf der FIBO (Foto: Frank Schwantes)

Herr Maske, Sie arbeiten seit kurzem mit dem Box-Ausrüster und Fitness-Spezialisten Sports2be zusammen. Wie kam es zu dieser Partnerschaft?

Ich kenne Sports2be-Geschäftsführer Frank Koch schon seit vielen Jahren aus seiner früheren Tätigkeit für Adidas. Als er das neue Unternehmen gründete, haben wir uns einmal zum Thema Box-Equipment zusammengesetzt. Dabei habe ich meinen Gedanken freien Lauf gelassen und ihm erklärt, was man aus meiner Sicht in diesem Bereich verbessern könnte. Diese Ideen hat Frank Koch aufgenommen, sie in der Marke StarPro umgesetzt und mich mit den Ergebnissen konfrontiert. Davon war ich sehr begeistert.

Können Sie uns ein Beispiel geben?

Der Kern eines Boxsacks besteht in der Regel aus stark komprimierten Stoffresten, diese sorgen beim Hineinschlagen für eine gewisse Härte. Wenn man sich bei dabei jedoch einmal verhaut, kann das durchaus schmerzhaft sein. Dies hat mich schon immer gestört, wie viele andere Boxer auch. Nun haben wir einen Boxsack kreiert, der im Zentrum weiter sehr schwer, aber um den Kern mit Leder und einer Schaumstoffschicht gepolstert ist. So bietet er einerseits den nötigen Widerstand, andererseits sorgt die Materialzusammensetzung für eine dauerhafte, gleichförmige Elastizität und fängt auch fehlerhafte Schläge ab.

Sie haben Ihre Karriere vor über zwanzig Jahren beendet, standen alleine 2007 noch mal für einen einzigen Fight im Ring, dürften aber immer noch nah an Ihrem alten Kampfgewicht sein. Wie halten Sie sich fit?

Fitness ist mir sehr wichtig, dafür bin ich vier bis fünf Mal pro Woche aktiv. Ich steige regelmäßig aufs Rad, gehe laufen – meine Distanz liegt bei ungefähr acht Kilometern – und trainiere mit einem Rudergerät.

Wir sind hier auf der Fitnessmesse FIBO in Köln, und die Boxfans in der Stadt freuen sich insbesondere auf den anstehenden WM-Kampf von Manuel Charr am 29. September in der Lanxess-Arena. Wie bewerten Sie seine Karrierechancen?

Manuel hat jetzt diesen WM-Titel und das bietet ihm Chancen, aber er muss sich zunächst einmal positionieren. Bei seiner ersten Titelverteidigung wird er beweisen müssen, ob er würdig ist, auf dem Podest zu stehen, auf dem er sich jetzt gerade befindet. Ich drücke ihm jedenfalls die Daumen.

Sie selbst haben in Ihrer Karriere nie in Köln geboxt. Warum eigentlich?

Ich hätte gerne einmal in der Lanxess-Arena geboxt, aber zu meiner aktiven Zeit gab es sie noch nicht, ebensowenig eine andere Halle dieser Größenordnung. So haben wir damals die Philips-Halle in Düsseldorf verlassen und sind in Arenen mit einer höheren Zuschauerkapazität gegangen.

Am 5. Mai wird Ihr ehemaliger Rivale Dariusz Michalczewski 50 Jahre alt. Was wünschen Sie dem „Tiger“?

Ich wünsche Dariusz zu seinem 50. Geburtstag alles Gute und vor allem viel Gesundheit, das ist das Wichtigste. Ansonsten glaube ich, dass er nach dem Boxen einen Weg gefunden hat, um in dieser Welt zurechtzukommen. Das freut mich für ihn.

Interview: Frank Schwantes