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Köln.Sport

Beste Werbung trotz Pokalaus

0:3 verloren, aber dennoch hochzufrieden: Die Drittliga-Volleyballerinnen des FCJ Köln sorgten insbesondere im dritten Satz für eine große Show.

Die Pokalsensation ist ausgeblieben, aber dennoch hat der FCJ Köln vor über 600 Zuschauern beim 0:3 gegen Bundesliga-Tabellenführer Vilsbiburg beste Werbung für den Volleyball in der Domstadt betrieben. Ein Blockpunkt – und das ganze Publikum steht. Die mehr als 600 Zuschauer in der prall gefüllten Halle 22 der Sporthochschule erzeugen einen ohrenbetäubenden Lärm. Gerade ist der FCJ Köln im dritten Satz mit 23 zu 22 in Führung gegangen.

Ein Satzgewinn scheint für den krassen Außenseiter in greifbarer Nähe zu sein. Doch die Roten Raben Vilsbiburg, ihres Zeichens Tabellenführer der Bundesliga und der haushohe Favorit an diesem Abend, schaukeln das Ding gegen aufopfernd kämpfende Kölnerinnen routiniert nach Hause.

Riesenkompliment ans Team

„Schade, einen Satz hätten wir uns natürlich zu gerne gesichert. Wer weiß, was dann passiert wäre“, gibt auch Trainer Jimmy Czimek kurz danach zu Protokoll. Dennoch strahlte der Coach bis über beide Ohren: „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wie sie nach dem zweiten Satz zurück ins Spiel gekommen ist, macht mich total stolz. Ein Riesenkompliment an mein Team!“

Und dazu hatte Czimek auch allen Grund: Zwar verlor die Drittliga-Volleyballerinnen des FCJ Köln das Spiel gegen den haushohen Favoriten aus Bayern deutlich mit 0:3-Sätzen (18:25, 5:25, 24:26), hatten aber insbesondere im dritten Satz dem Bundesligisten alles abverlangt.

Mit dem Finalsieg über Zweitligist Emlichheim im Westdeutschen Pokal hatte sich der FCJ Köln für das Achtelfinale des DVV-Pokals qualifiziert. Zugelost bekamen die Drittliga-Volleyballerinnen mit den Roten Raben Vilsbiburg den Spitzenreiter der Bundesliga.

Die Bildergalerie des Spiels

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Zu Beginn der Partie merkte man den Czimek-Schützlinge noch die Nervosität und den Respekt vor dem Gegner an. „Natürlich war das ein anderes Spiel für meine Mädels“, gesteht auch der Trainer ein. „Wir spielen sonst vor 40-50 Zuschauern im Schnitt – und heute sind mehr als 600 in dieser Halle.“

Motiviert durch die großartige Kulisse (inklusive Trommler) kämpfte sich der FCJ Köln im ersten Satz mehr und mehr in die Partie, scheiterte dann aber bei den wichtigen Punkten an der Abgeklärtheit der Vilsbiburger, die mit zahlreichen Nationalspielerinnen angereist waren. Mit 18:25 ging Satz 1 an den Favoriten.

„So ein Spiel hat Köln noch nie gesehen“, verkündete auch der eifrige Hallensprecher. Und im zweiten Durchgang war dann der Klassenunterschied deutlich zu sehen: Früh ging Vilsbiburg deutlich in Führung und setzte sich klar mit 25:5 durch „Da haben wir natürlich ordentlich auf die Hose bekommen“, hielt auch Czimek fest, machte seinem Team jedoch keine Vorwürfe: „Sowas ist gegen höherklassige Gegner häufig so und passiert auch Bundesliga-Mannschaften!“

Kein Vorwurf für Satz 2

Nach der zehnminütigen Auszeit kamen die Kölnerinnen hochmotiviert und kämpferisch aus der Kabine. Zweimal holte das Team einen Vier-Punkte-Rückstand auf und konnte vom Satzgewinn träumen. Leider blieb es bei diesem Traum, doch Trainer Czimek wollte keine Vorwürfe machen: „Dass das Team so zurückgekommen ist, spricht für Moral der gesamten Mannschaft.“

Auch dem zahlreich erschienenen Publikum machte der Volleyball-Dozent der Sporthochschule ein Kompliment: „Ich freue mich, dass wir den treuen Kölner Fans eine packende Schlussphase bieten konnten und möchte mich auch für die tolle Unterstützung der DSHS Köln bei der Ausrichtung dieser Veranstaltung bedanken“, war der Kölner Trainer nach dem Spiel rundum zufrieden.

Die Zuschauer schienen ähnlich zu denken. Vielleicht findet demnächst ja sogar manch einer den Weg zu den Ligaspielen des FCJ Köln. Beste Werbung haben die kölschen Volleyballerinnen definitiv betrieben.