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Bäder: Das kostet die neue Sauna-Umlage

Außenbereich der Sauna im Agrippabad. Foto: KölnBäder

Außenbereich der Sauna im Agrippabad.
Foto: KölnBäder

Zum 1. Juli wird auf Saunaleistungen eine höhere Umsatzsteuer erhoben. Die entstehenden Mehrkosten dafür müssen die KölnBäder und deren Besucher tragen.

Nach einem Beschluss des Bundesfinanzministeriums erhöht sich die Umsatzsteuer für Saunaleistungen mit 1. Juli 2015 von 7 auf 19 Prozent. Ein happiger Aufschlag, der die KölnBäder GmbH eine sechsstellige Summe kostet. Auf rund 162.000 Euro beziffert Bäder-Geschäftsführer Berthold Schmitt die Mehrkosten, die der städtischen Tochtergesellschaft dadurch entstehen. Betroffen sind davon sieben KölnBäder-Betriebe mit ihren Sauna-Angeboten.

Die gute Nachricht für Saunafans: Die Mehrkosten werden nicht ausschließlich an die Besucher weitergegeben. „Damit unsere Kunden nicht die volle Wucht der 19 Prozent spüren, werden wir zunächst zur Abfederung nur 7,5 Prozent weitergeben“, sagt Schmitt. Zudem wird es besondere Sommertarife für die Übergangsmonate Juli und August geben. Im Schnitt nutzen pro Jahr etwa 130.000 Gäste die Sauna-Angebote der KölnBäder. Dennoch wird am Beispiel Saunalandschaft Agrippabad die Preissteigerung deutlich: So kostete die Tageskarte bislang 22 Euro – mit Stichtag 1. Juli müssen die Besucher dafür 23,50 Euro zahlen.

Hintergrund des neuen Regelsteuersatzes: Nach Auffassung des Gesetzgebers dient ein Saunabesuch lediglich dem allgemeinen Wohlbefinden. Unter Experten eine fragwürdige Auslegung. Gegen den neuen Beschluss jedenfalls machten die Bäder- und Saunabetriebe in Deutschland mobil. „In der ,Frankfurter Erklärung‘ vom 18. Juni 2015 fordern wir über die Verbände und Unternehmen die Politik auf, diese unverhältnismäßige Umsatzsteuererhöhung zurückzunehmen und dafür zu sorgen, dass Gesundheitsvorsorge nicht bestraft werden darf“, erklärt Berthold Schmitt, der zugleich Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen ist.

Dafür wurden bundesweit 126.000 Unterschriften in öffentlichen Saunabetrieben gesammelt, allein in Köln unterzeichneten rund 1.400 Besucher. Endgültig sei das Thema Saunaumlage noch nicht vom Tisch, betont KölnBäder-Chef Schmitt. „Es gibt auch noch einige Gesprächstermine bei den Finanzministerien.“ Hoffen darf er – wie auf eine gute Freibade-Saison, die die neue Saunaumlage erträglicher machen dürfte.