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Köln.Sport

„Anchoring“ ab 2016 verboten!

Quelle: IMAGO

Ab 2016 dürfen

Die Golfszene wird sich bald von einer beliebten Technik trennen müssen: Denn der Royal & Ancient Golfclub hat gemeinsam mit der United States Golf Association (USGA) beschlossen, das Fixieren überlanger Putter ab 2016 zu verbieten.

Die sogenannten „Besenstiele“ haben sich in den vergangenen Jahren für viele Spieler zu treuen Begleitern entwickelt und nicht zuletzt auch der deutschen Golflegende Bernhard Langer zu einigen Triumphen verholfen. Nun jedoch wird die Anchoring-Technik, bei der die überlangen Belly- und Broomstick-Putter beim Schlagen an den Körper, vorzugsweise den Bauch oder die Brust, fixiert werden, verboten.

Mike Davis, Vorsitzender der USGA, machte allerdings gleichzeitig deutlich, dass es sich bei dieser Regeländerung nicht um ein generelles Verbot der Besenstiele handle: „Wir glauben, dass ein Spieler seinen Schläger weg vom Körper halten soll“, schildert Davis und fügt hinzu: „Wir denken, dass das essentiell für die Tradition des Sports ist. Die Herausforderung für die Spieler bestand schon immer darin, diese Bewegung zu kontrollieren.“

In letzter Zeit waren die kritischen Stimmen vor allem aus zwei Gründen immer lauter geworden: Zum einen beschwerten sich die Golfer, die auf klassische Weise mit normalen Schlägern putteten, über einen Wettbewerbsvorteil. Diejenigen, die einen überlangen Putter am Körper fixieren und dann putten würden, hätten demzufolge einen klaren Vorteil gegenüber der anderen Akteure. „Das Fixieren am Körper verringert die Herausforderung“, erläutert Mike Davis. Und zum anderen spielt die Tatsache, dass immer mehr Nachwuchs-Golfer die „Anchoring-Technik“ verwenden, eine ausschlaggebende Rolle für die neue Regelung. „Lange Putter werden mittlerweile schon Kindern in die Hand gedrückt. Daher war es die einzig richtige Entscheidung“, unterstützt Graeme McDowell die Entscheidung der R&A und USGA. Im Jugendbereich ist die Nutzung der Fixierung sogar so beliebt, dass manche Nachwuchs-Golfer noch nie auf traditionelle Weise geputtet haben – wie Guan Tianlang. Der junge Chinese puttet seine gesamte Karriere lang schon mit der „Anchoring-Technik“.

Ab 2016 soll das Fixieren des Schlägers am Körper mit zwei Strafschlägen (Zählspiel) beziehungsweise dem Lochverlust (Lochspiel) bestraft werden. Doch zeitgleich mit dem neuen Verbot traten auch erste Irritationen auf. Viele Golferinnen und Golfer stellen sich nämlich nun die Frage, was genau als „Fixierung“ geahndet wird. „Ich lehne mich über meinen Putter und berühre dabei mit dem Bauch den Belly, aber das ist nicht wirklich verankern“, bemerkt Fred Couples. Probleme und weitere Diskussionen scheinen vorprogrammiert zu sein. Denn wie genau ein Vergehen erkannt wird, müssen letztendlich die Verantwortlichen während einer Partie entscheiden.

In unserem Putter-Artikel der aktuellen GOLFSPIEL-Ausgabe 04/2013 haben wir diese Situation leider zum Teil fehlerhaft dargestellt. Aufgrund eines redaktionellen Fehlers haben wir die Tatsachen nicht komplett richtig geschildert. Diesen Fehler bedauern wir sehr und möchten uns an dieser Stelle dafür in aller Form entschuldigen! Wir hoffen auf Ihr Verständnis sowie auf Ihre anhaltende Treue gegenüber unseres Magazins.

Unter anderem haben folgende Spieler bisher diese Technik angewandt:
Paul Azinger (USA)
Vijay Singh (Fidschi)
Ernie Els (Südafrika)
Bernhard Langer (Deutschland)
Webb Simpson (USA)
Marcel Siem (Deutschland)
Adam Scott (Australien)