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Köln.Sport

Acht Fragen zum Stadtderby

Das Pokalspiel haben Mike Wunderlich (r.) und die Viktoria für sich entschieden, am Samstag gibt es die nächste Auflage. Foto: Benjamin Horn

Das Pokalspiel haben Mike Wunderlich (r.) und die Viktoria für sich entschieden, am Samstag gibt es die nächste Auflage.
Foto: Benjamin Horn

Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) ist wieder Derby angesagt. Köln.Sport beantwortet die acht wichtigsten Fragen zu Viktoria gegen Fortuna.

Wer ist Kölns Nummer 2? Diese Frage wird sich in dieser Saison nicht mehr stellen. Denn in der Fußball-Regionalliga wird Fortuna Köln vor der Viktoria landen. Aber können die Südstädter auch aufsteigen? Oder zumindest mal in die Relegation zur 3. Liga kommen? Das entscheidet sich unter anderem mit dem Auswärtsspiel im Sportpark Höhenberg am 3. Mai (14.00 Uhr). Das Duell am viertletzten Spieltag wird für beide Teams zu einem der letzten großen Highlights der Saison. Deshalb beantwortet Köln.Sport im Vorfeld des Derbys die acht wichtigsten Fragen zum Spiel – und zu seinen kleinen (und großen) Randgeschichten.

1. Kann Fortuna Köln im Sportpark Höhenberg Meister werden?
Das hängt vom Ausgang des Heimspiels des Hauptkonkurrenten Sportfreunde Lotte am Freitagabend gegen Rot-Weiss Essen ab. Aktuell hat Fortuna fünf Punkte Vorsprung, Lotte aber nur noch drei Spiele zu absolvieren. Sollte Lotte nicht gewinnen, stünde Fortuna also mit einem Sieg als Meister fest und könnte im Sportpark Höhenberg feiern.

2. Wie gehen die Teams das Spiel taktisch an?
Sehr unterschiedlich. Die Viktoria ist sich der Gefahr eines möglichen Aufstiegs der Fortuna bewusst und wird dementsprechend hochmotiviert in die Partie gehen. Die Mannschaft der Fortuna kann nicht aus ihrer Haut, wird intensiven, strukturierten und zweikampforientierten Fußball spielen. Beide Teams sind aufgrund der Situation heiß auf die 90 Minuten, auch die beiden Trainer wollen es sich gegenseitig beweisen (siehe Frage 5). Eine hochinteressante Konstellation.

3. Welcher Ex-Spieler zeigt es den „alten Kameraden“?
Im Hinspiel sah die Viktoria schon wie der sichere Sieger aus, ehe der Ex-Höhenberger Ercan Aydogmus der Fortuna zum Comeback verhalf. Den ehemaligen Fortunen Silvio Pagano scheinen die Derbys dieser Saison dagegen eher zu lähmen, er agierte sowohl im Hinspiel als auch im FVM-Pokal unglücklich. Weitere Kandidaten: Lukas Nottbeck (Viktoria) sowie Hamdi Dahmani (Fortuna).

4. Wer entscheidet das Spiel?
Aufseiten der Viktoria ist wohl Fatih Candan aktuell der heißeste Kandidat. Der Stürmer hat mit einem Traumtor das Duell im FVM-Pokal entschieden (1:0) und trifft auch in der Liga wie am Fließband. Gleiches gilt auf der anderen Seite für Hamdi Dahmani, der nach seiner Rückkehr ans Südstadion regelrecht aufblüht. Dazu haben beide Teams mit Mike Wunderlich, Gaetano Manno (beide Viktoria), sowie Kristoffer Andersen (Fortuna) ­Akteure in den Reihen, die den Unterschied ausmachen können. Geheimtipp: Tobias Steffen. Der Fortuna-Wirbelwind ist gegen Ex-Coach „Pele“ Wollitz heiß, markierte im Hinspiel zwei Tore und gab eine Vorlage.

5. Wie gehen die beiden Trainer miteinander um?
Unvergessen ist der Eklat aus dem Hinspiel, als sich Fortuna-Coach Uwe Koschinat durch Beleidigungen gegen drei Viktoria-Akteure den ­Unmut von Claus-Dieter Wollitz zuzog. Auch nach dem Pokalspiel waren sich beide alles andere als grün. Dazu wird sich Wollitz aufgrund der vielen Fortuna-Fans einigen Anfeindungen gegenübersehen. Genug Zündstoff für einen handfesten Krach zwischen den beiden Übungsleitern.

6. Geht Klaus Ulonska mit dem Spendenball über die Tribüne?
Der Präsident der Fortuna ist normalerweise für jeden Spaß zu ­haben. Das wäre allerdings zu viel verlangt, auch wenn die Summe aufgrund der vielen Gäste-Fans sicher stimmen würde. Doch Ulonska, im Sportpark Höhenberg ohnehin immer Ziel diverser negativer Schlacht­rufe, wird sich diesen (zweifellos unterhaltsamen) Auftritt sparen.

7. Geben sich Klaus Ulonska und Franz Wunderlich die Hand?
Ebenfalls ein Überbleibsel aus dem Hinspiel im Südstadion. Damals soll Ulonska den zweiten Vorsitzenden der Viktoria, Willy Scheer, aus dem VIP-Raum geworfen haben, was zu einem öffentlichen Streit mit Viktorias Sportlichem Leiter Franz Wunderlich führte. „Das ist keine Rivalität mehr, das ist Hass“, sagte Wunderlich, auch im Bezug auf das Verhalten einiger Fans im Nachgang der Partie. Da wird ein Händedruck wohl ausbleiben. Gleiches gilt wohl für Klaus Ulonska und ­Viktoria- Mäzen Franz-Josef Wernze. Beide hatten vor Wernzes Einstieg in Höhenberg über ein Engagement bei der Fortuna gesprochen, dazu war es allerdings nicht gekommen. Seitdem meiden sich die beiden „Macher“.

8. Wird das Stadion ausverkauft sein?
Sollte die Fortuna die Möglichkeit haben, im Sportpark Höhenberg Meister zu werden, ist eine ausverkaufte Arena mit 6.214 Zuschauern durchaus denkbar. Falls nicht, könnte die Sache schon ganz anders aussehen. Der Fan-Zuspruch der Viktoria ist nicht groß genug für ein ausverkauftes Stadion, dann wäre wohl eher mit einem Besuch von 3.000 bis 4.000 Menschen zu rechnen.