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Köln.Sport

Abschied der Südstadtlegenden

Johannes Rahn kniet vor Fortuna-Teamkollege Tobias Fink

Der eine verabschiedet sich, der andere will nächste Saison wieder hoch hinaus: Südstadtlegende Tobias Fink (li.) verlässt die Fortuna, Johannes Rahn hofft auf eine bessere Saison 2016/17
Foto: imago/Reviersport

Fortuna Köln nutzt das anstehende Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Erzgebirge Aue, um verdiente Südstadt-Akteure zu verabschieden. 

Beim Heimspiel des SC Fortuna Köln gegen Erzgebirge werden am Samstag fünf verdiente Fortuna-Akteure verabschiedet. Neben dem bereits kommunizierten Abgang von Shootingstar Julius Biada wurde nun bekannt gegeben, dass auch Andreas Glockner, Tobias Fink, Can Serdar und Ozan Yilmaz den Drittligisten verlassen werden. In einer Pressemitteilung gab die Fortuna detailliert Auskunft über den Stand der Kaderplanung.

Die Pressemitteilung im Wortlaut: 

„Der Gesamtetat für die neue Saison wird sich zwar etwas erhöhen, trotzdem sind unsere Mittel im Vergleich zu anderen Drittligisten stark begrenzt. Wir werden somit erneut vor der Herausforderung stehen, die Klasse zu halten. Dabei konnten wir den Kern der Mannschaft auch für die neue Saison zusammenhalten. Allerdings gilt es, insbesondere den Verlust von Julius Biada zu kompensieren. Hier sind wir noch auf der Suche nach einer adäquaten Lösung“, beschreibt Michael W. Schwetje, Geschäftsführer der Fortuna Köln Spielbetriebsgesellschaft mbH, den Stand der Kaderplanung. „Außerdem sind aktuell noch die Personalien Jannik Schneider und die des dritten Torwarts offen“, so Schwetje weiter.

Tor
Im Tor sind für die kommende Saison weiterhin Andre Poggenborg und Tim Boss vorgesehen. Poggenborg zählt seit 2012 zum Kader der Fortuna. Tim Boss kam vor der Saison von der SG Wattenscheid und kam in der 3. Liga auf acht Einsätze. Zudem hütete der 22-Jährige im Bitburger-Pokal das Tor der Fortuna. Uwe Koschinat zu den Torhütern: „Wir haben mit Andre Poggenborg und Tim Boss zwei starke Torhüter auf sehr gutem Drittliganiveau. Beide besitzen sehr viel Ehrgeiz auf die Nummer eins und tragen den Kampf darum in einem fairen Wettbewerb aus. Tim hat in seinem ersten Jahr hier bereits eine hohe Anzahl an Drittligaspielen sammeln können. Wie groß unser Vertrauen zu ihm ist, zeigt sich darin, dass er den gesamten Bitburger- Pokal über im Tor steht, sprich auch im Finale gegen die Viktoria.“

Abwehr
In der Abwehr verlängerte die Fortuna die Verträge von Daniel Flottmann, Kusi Kwame, Cimo Röcker und Boné Uaferro. Hinzu kommen für die rechte Abwehrseite Dennis Engelman und Cedric Mimbala sowie für die Innenverteidigung Florian Hörnig. Uwe Koschinat: „Aufgrund der hohen Zahl an Gegentoren könnte man auf den Gedanken kommen, hier etwas zu ändern. Insgesamt haben wir mit dem vorhandenen Personal aber sehr viel Variabilität. Ich plane für die neue Saison hier mit zwei gleichberechtigten Spielsystemen: Zum einen eine Dreierkette und offensive Außen wie Bender oder Röcker und zum anderen mit einer stehenden Viererkette, bei der Engelman und Kwame als Außenverteidiger spielen können. Durch die hohe Zahl an Innenverteidigern, die wie Flottmann oder Mimbala auch als Rechtsverteidiger agieren können, haben wir hier viel Variabilität. Insgesamt hoffe ich natürlich stark darauf, dass wir in der Defensive die Qualität aus der Saison 2014/15 wieder abrufen können, als wir viele zu Null Spiele hatten.“

Mittelfeld
Im Mittelfeld gehören Kristoffer Andersen, Hamdi Dahmani, Markus Pazurek, Cauly Oliveira Souza, Oliver Schröder und Christopher Theisen zum Kader der Fortuna. Zudem verlängerte man den Vertrag mit Lars Bender und Michael Kessel. Außerdem gehört Jannik Stoffels ab Sommer zum Kader der Koschinat-Elf. Stoffels wechselte im Winter vom FC Hennef zur Fortuna, zählte in diesem Jahr aber noch zur U19 der Südstädter. Uwe Koschinat zur Konstellation im Mittelfeld: „Die Gruppe im Mittelfeld ist zusammen sehr stark gewachsen, sodass wir hier nicht zu viel eingreifen wollten.

Ein Hoffnungsträger ist natürlich Markus Pazurek. Er hat gezeigt, dass er mit Andersen hervorragend harmoniert und eine perfekte Symbiose bildet. Auf den Außen haben wir verkappte Spielmacher, die für fußballerische Momente sorgen können. Zudem hat sich Lars Bender in dieser Saison mit seiner läuferischen Qualität unentbehrlich gemacht. Er ist ein gutes Beispiel für den Weg bei der Fortuna: Genauso wie bei Markus Pazurek oder Julius Biada hat sich Lars nach einer gewissen Anlaufzeit zum Leistungsträger entwickelt. Für den einen oder anderen waren die Verpflichtungen von Oliver Schröder oder Christopher Theisen vielleicht Enttäuschungen. Ich hoffe bei beiden aber darauf, dass sie wie Bender, Biada oder Pazurek im zweiten Jahr einen Sprung machen.“

Angriff
Den Angriff besetzt bei den Südstädtern auch in der kommenden Saison Marco Königs. Zudem verlängerte die Fortuna die Verträge mit Kai-David Bösing, Serhat Koruk und Johannes Rahn. Daneben wird noch ein weiterer Stürmer gesucht. Uwe Koschinat zum Sturm der Fortuna: „Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die Position von Julius Biada sinnvoll und intelligent neu zu besetzen. Ich glaube nicht, dass Johannes Rahn eine Saison spielen wird, wie diese, sondern dass er wieder explodieren wird. Er hat bewiesen, was er für eine Qualität besitzt und zählt für mich zu den sehr guten Drittliga-Spielern.

Marco Königs wird mit viel Selbstvertrauen in die Saison gehen, aber er muss die Leistungen natürlich auch bestätigen. Ich glaube, dass wir mit Johannes und Marco über zwei starke Stürmer verfügen. Es gilt für uns, Lösungen zu finden, wie beide miteinander funktionieren können. Dahinter haben wir mit Serhat Koruk und Kai- David Bösing zwei Kronprinzen, die sich in dieser Saison sehr gut entwickelt haben.“

Zwei Sinnbilder des sportlichen Erfolgs
Die Fortuna verlassen werden nach dieser Saison Julius Biada, Tobias Fink, Andreas Glockner, Can Serdar und Ozan Yilmaz. Uwe Koschinat zu den Abgängen: „Es ist immer schwierig, wenn man sich von dem einen oder anderen trennen muss. Bei Andreas Glockner ist die Entwicklung sehr schade. Er hat im letzten halben Jahr entscheidend dazu beigetragen, dass wir die Klasse halten konnten. Wir mussten aber auch die Phase davor bewerten und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir in einer anderen Konstellation mehr Potenzial sehen. Da spielt auch der gesamte finanzielle Rahmen bei der Fortuna eine Rolle und das wir auf der Stürmerposition noch Handlungsbedarf haben.

Mit Ozan Yilmaz und Tobias Fink verlieren wir zwei Sinnbilder für den sportlichen Erfolg der Fortuna in den letzten Jahren. Ich erinnere mich zum Beispiel an Tobias entscheidendes Tor im Pokalfinale 2013 gegen Alemannia Aachen, ohne das es Profifußball bei der Fortuna vielleicht nicht geben würde. Ozan war bis zu seinem Verkehrsunfall in der Aufstiegssaison ein absoluter Leistungsträger. Wie er sich danach wieder zurückgekämpft hat und zu einem Drittliga-Spieler wurde, hat uns allen imponiert, auch wenn wir glauben, dass wir uns hier verändern müssen.“ Zudem werden die U23-Spieler Kuss Kunzika, Burak Mus, Ergün Pala und Antonio Vella ab der neuen Saison nicht mehr zum Kader der 1. Herrenmannschaft gehören. Alle neun Akteure werden am Samstag vor dem Spiel gegen Erzgebirge Aue offiziell verabschiedet.