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Köln.Sport

Abgestiegen? Noch nicht ganz

Quelle: IMAGO

Platt. Ausgelaugt. Abgestiegen? Noch nicht ganz. Lukas Podolski nach dem Auswärtsspiel in Freiburg

Mit 1:4 geht der 1. FC Köln beim SC Freiburg unter. Angesichts der gebotenen Leistung und der konditionellen Mängel sind die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch minimal.

Vier Jahre lang konnte sich der FC in der ersten Fußball-Bundesliga halten, richtig etabliert hat er sich in dieser Zeit nicht. Nun droht der erneute Gang in die Zweitklassigkeit. Das 1:4 im Backofen Mage Solar Stadion raubte wohl auch dem letzten Optimisten unter den FC-Anhängern den Glauben an den Klassenerhalt. Dass das letzte Tor der Freiburger vom in Köln aussortierten Sebastian Freis erzielt wurde, ist angesichts der zum Ende hin wieder einmal desolaten Verfassung der Geißböcke nicht mehr als eine Randnotiz im großen Buch der Fehler, Irrtümer und Versäumnisse dieser Spielzeit.

 

„Wir konnten überhaupt nicht mithalten, die waren uns bei den Temperaturen von der Fitness her total überlegen“, bekannte Sascha Riether nach dem Spiel. Wohlgemerkt, im Breisgau herrschten keine Temperaturen wie in Qatar oder in der Sahelzone, sondern nur sommerliche 30° C und strahlender Sonnenschein. Die Aussage des stellvertretenden Kapitäns, der sich auch Lukas Podolski nach dem Spiel anschloss – ein klarer Vorwurf an Ex-Coach Stale Solbakken. Nicht der erste dieser Art. Die Anschuldigungen, dass unter dem Norweger zu lasch trainiert worden sei, zogen sich durch die ganze Saison.

Hilflos muss nun Interimscoach Frank Schaefer mitansehen, wie sich diese körperlich und mental ausgelaugte Truppe ins Ziel schleppt und dabei nun auch noch Gefahr läuft, sogar den rettenden Strohhalm der Relegation aus der Hand zu geben. Wie schwer muss es ihm, dem FC-Trainer mit Herz und Seele, fallen, angesichts des bevorstehenden „Endspiels“ gegen den FC Bayern München, Durchhalteparolen zu verkünden, wie: „Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand. Und es wird nach wie vor so sein, dass wir auch nach diesem Spiel keinesfalls die Flinte ins Korn werfen.“

Dabei haben die Münchner schon angekündigt, in Köln in Bestbesetzung anzutreten. Mit der Mannschaft, die eine Woche später das DFB-Pokalfinale und noch eine Woche darauf das Endspiel der Champions League gewinnen kann. Als FC-Fan darf einem einmal mehr Angst und Bange werden.

Der FC blieb gegen Freiburg im achten Spiel in Folge ohne Sieg und kassierte gegen die aller Sorgen ledigen Breisgauer die Gegentore 68 bis 71 in dieser Saison. So viele Treffer hat noch nie eine Mannschaft des 1. FC Köln in einer Bundesligaspielzeit hinnehmen müssen. Und nächste Woche droht ein weiteres Debakel und möglicherweise der direkte Abstieg.

Denn selbst wenn der FC wider Erwarten gegen Bayern München ein Unentschieden erreicht, kann Hertha BSC – einen Sieg gegen Hoffenheim im letzten Spiel vorausgesetzt – die Geißböcke aufgrund der besseren Tordifferenz noch überholen. Düstere Aussichten.