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Köln.Sport

4:0: Haie gleichen Berlin-Serie aus

Jubel bei den Kölner Haien

4:0 gegen die Eisbären Berlin: Die Kölner Haie gleichen die Viertelfinalserie vor den eigenen Fans aus
Foto: imago/Eibner

Alles wieder in der Reihe: Die Kölner Haie gleichen die Viertelfinalserie gegen die Eisbären Berlin mit einem souveränen 4:0 wieder aus. Überschattet wird der Sieg von einem Schockmoment.

Ryan Jones wirbelte beim Verlassen des Eises noch einmal die Arme in die Luft und forderte die Fans der Kölner Haie dazu auf, noch mehr Lärm zu machen. Der KEC hatte gerade vor 13.081 Zuschauern durch ein souveränes 4:0 (2:0/1:0/1:0) in der Viertelfinalserie gegen die Eisbären Berlin zum 2:2 ausgeglichen und damit den eigenen Anhängern zumindest ein weiteres Heimspiel im äußerst engen Duell gegen die Hauptstädter beschert.

Hinter Jones und seinem Team lag eine intensive und hart geführte Partie, die enger war als es das Ergebnis letztlich verriet. Die vorentscheidende Szene gab es bereits nach sieben Minuten: Haie-Angreifer Jean-Francois Boucher zog in vollem Tempo vor das Eisbären-Tor, um dort von Berlins Verteidiger Milan Jurcina unfair gestoppt zu werden. Boucher blieb regungslos auf dem Eis liegen und musste von Sanitätern auf einer Trage vom Eis gezogen werden. Von der Szene blieb zunächst nur ein großer Blutfleck über, den die Eismeister in mühevoller Kleinstarbeit beseitigten. Für den 30-Jährigen Boucher, der die Nacht im Krankenhaus verbringen musste, dürften die Playoffs dank schwerer Gehirnerschütterung und einer tiefen Schnittwunde beendet sein.

„Wenn man einen Mannschaftskameraden auf diese Art verletzt sieht, dann ist das immer ein bisschen Extra-Motivation, das Spiel für ihn zu gewinnen. Er ist so ein wichtiger Teil dieser Mannschaft, besonders in den Playoffs. Ich finde, die Mannschaft hat sehr gut reagiert“, betonte Jones gegenüber „haimspiel.de“. Und wie gut die Reaktion war: In der fünfminütigen Überzahl durch die Jurcina-Attacke netzten die Haie gleich doppelt. Erst traf Fredrik Eriksson von der blauen Linie zur Führung (9.), danach erhöhte Philip Gogulla (12.) bei Fünf-gegen-Drei (Darin Olver saß wegen Behinderung auf der Strafbank) durch einen Abstauber auf 2:0. Berlin antwortete mit wütenden Angriffen, scheiterte jedoch an der gut organisierten Haie-Defensive und dem starken Kölner Schlussmann Gustaf Wesslau.

Besonders auf die Special Teams konnte sich das Team von Cory Clouston am Dienstagabend verlassen: Gleich sieben Unterzahlsituationen überstanden die Haie in Spiel vier der Best-Of-Seven-Serie schadlos und schlugen im Mittelabschnitt wieder zu. Gerade als Berlins Talbot von der Strafbank kam, fälschte Gogulla einen Eriksson-Schlagschuss unhaltbar ins Eisbären-Tor ab (34.). Die Vorentscheidung, doch die Gäste aus der Hauptstadt ließen nicht locker. Insbesondere physisch verlangte man den Haien viel ab – und versuchte die KEC-Akteure in kleinere Scharmützel zu verwickeln. Im Gegensatz zum Spiel in Berlin blieben Patrick Hager, Shawn Lalonde und Co allerdings ruhig, so dass letztlich die Eisbären in der Schlussphase zu häufig auf der Strafbank saßen. Das nutzte Lalonde zum Schlusspunkt eines starken Haie-Abends: In doppelter Überzahl schlenzte der Kanadier den Puck an Berlins Goalie Vehanen vorbei ins Netz (58.) – 4:0 KEC, die Lanxess-Arena tobte.

Ein abgezockter Auftritt der Kölner, der auch Coach Cory Clouston gefiel: „Wir wissen, dass wir diszipliniert spielen müssen. Es wäre kontraproduktiv gewesen, sich in irgendwas hineinziehen zu lassen. Wir haben uns auf unser Spiel konzentriert“, betonte der 46-Jährige nach dem 2:2-Ausgleich in der Viertelfinalserie gegenüber „haimspiel.de“ und hob insbesondere den guten Start hervor: „Heute ist das Spiel auch nicht gegen uns gelaufen. Wir haben zwei Tore in dem frühen Powerplay gemacht, deswegen sind wir dem Spiel nicht so hinterhergelaufen. Es ist viel einfacher, den eigenen Gameplan umzusetzen, wenn man in Führung liegt“, so Clouston. Durch den ersten Heimerfolg in dieser Serie steht fest: Ein Duell vor eigenem Publikum werden die Haie auf jeden Fall noch haben. Nach Spiel fünf am Gründonnerstag in Berlin folgt Ostersamstag der sechste Vergleich in der Lanxess-Arena. Und vielleicht schon der Halbfinaleinzug der Kölner Haie?