3. Liga: Fortuna taumelt weiter
Zum vierten Mal in Folge mussten sich die Südstädter am Samstag geschlagen geben – obwohl die Mannschaft gegen den MSV Duisburg fast eine Stunde in Überzahl spielte und einen Elfmeter zugesprochen bekam.
Zumindest die Kulisse war würdig. 4.078 Zuschauer waren am Samstag ins Südstadion gepilgert, davon knapp die Hälfte aus Duisburg. Spielerisch bekamen sie anfangs nur Magerkost serviert. Nach etwas mehr als zehn Minuten die erste Chance für die Hausherren: Der 18-jährige Oliveira Souza scheiterte an MSV-Keeper Ratajczak, einen Freistoß schoss er kurz danach knapp übers Tor. Viel wollte beiden Mannschaften nicht gelingen, wenngleich Fortuna deutlich engagierter wirkte. Der MSV beschränkte sich weitestgehend darauf, die Abwehr mit schnell gespielten, langen Bällen zu überwinden. Wenn der MSV gefährlich wurde, dann zumeist durch Standardsituationen. Nach einer knappen halben Stunde setzte der Duisburger Christopher Schorch den Ball nach einer Ecke nur knapp am linken Tor vorbei.
Nur zwei Minuten später stand der ehemalige FC’ler erneut im Mittelpunkt: Nach einem perfekten Pass von Rahn für Kessel riss er den Fortuna-Kapitän am Trikot zu Boden. Elfmeter und Rote Karte! Schütze Kessel – der später zugab, während des Anlaufs zu viel über den Schuss nachgedacht haben – geriet in Rücklage und knallte den Ball über den Kasten. Wieder nichts! Aber: Den Kölnern blieb nun fast eine Stunde in Überzahl, um endlich den ersten Heimsieg einzufahren. Fortan stand die Mannschaft des MSV noch tiefer in der eigenen Hälfte.
Die zweite Halbzeit begann schwungvoll. Kessel vergab eine weitere Chance nach Vorarbeit von Souza, kurz darauf wurde Rahn im gegnerischen Strafraum zu Boden gerissen. Diesmal blieb die Pfeife des Schiedsrichters aber stumm. Vorerst. In der 52. Minute grätschte der Fortuna Marquet im eigenen Strafraum um, und brachte Janjic zu Fall. Elfmeter! „Dass der schnellste Spieler im Kader im eigenen Sechzehner zu einer Grätche ansetzt, kann ich nicht verstehen“, ärgerte sich Fortunas Coach Uwe Koschinat. Nicht zu unrecht. Der Gefoulte trat anschließend selbst an und verwandelte ganz sicher. 0:1. Mal wieder.
Das Spiel verlor anschließend deutlich an Qualität. Fortuna packte die Brechstange aus und versuchte es mit Weitschüssen und Flanken. Nach einer Stunde kam Ercan Aydogmus für Jan-André Sievers, 15 Minuten später wechselte Koschinat noch Kusi Kwame (für Fink) und Hamdi Dahmani (für Laux) ein – die größeren Chancen hatte aber der MSV. Zwei Mal scheiterte der inzwischen für Ex-Viktorianer Michael Gadawski eingewechselte Nico Klotz am Kölner Keeper. Die letzte Chance des Spiels vergab schließlich Torschütze Janjic nach einem Lauf über das gesamte Feld. Beide Mannschaften waren inzwischen mit ihren Kräften am Ende. Fazit: Fortuna Köln bekommt in der 3. Liga einfach kein Bein auf den Boden.
„Natürlich haben wir viel zu wenige Punkte eingefahren, aber mit der Leistung im heutigen Spiel bin ich zufrieden. Bis zum Platzverweis hat die Mannschaft das Maximum aus ihren Möglichkeiten herausgeholt““, sagte Uwe Koschinat nach dem Schlusspfiff. „Vielleicht haben wir in der Vergangenheit alles Glück der Welt aufgebraucht – und müssen es uns jetzt besonders hart erarbeiten.“