fbpx
Köln.Sport

FC: Tabellenspitze gegen Angstgegner

Peter Stöger und der 1. FC Köln spielen gegen den SC Freiburg mit Trainer Christian Streich

Ein Bild, das die Vergangenheit der Duelle zwischen Peter Stöger und Christian Streich treffend beschreibt: Während der FC-Coach bedröppelt dreinschaut, jubelt der Freiburger Cheftrainer im Hintergrund
Foto: imago/Heuberger

Am Freitagabend (20.30 Uhr) kann der 1. FC Köln vorläufig die Tabellenführung in der Bundesliga übernehmen. Allerdings muss dafür Angstgegner SC Freiburg besiegt werden.

Der Respekt, den Peter Stöger vor seinem Trainerkollegen Christian Streich hegt, ist groß. So wie der Trainer des SC Freiburg für seinen Klub arbeite, sei es auch als Außenstehender leicht zu erkennen, dass es gut ist, lässt der Übungsleiter des 1. FC Köln über den Coach des kommenden Gegners verlauten.

Den Respekt aus der Domstadt hat sich der Trainer der Breisgauer unter anderem in den direkten Duellen zwischen dem FC und dem Sport-Club erarbeitet. Denn unter der Leitung von Streich gewannen die Freiburger alle vier Duelle mit den Geißböcken. Neben drei Bundesligapartien (4:1, 1:0, 1:0) auch das Pokalduell in der Saison 2014/15 (2:1). Damit gehört der FC für Streich auf jeden Fall zu den Lieblingsgegnern, denn gegen keinen anderen Bundesligisten feierte der 51-Jährige mehr Siege.

Und auch wenn am Freitagabend der Angstgegner in Köln-Müngersdorf gastiert, so ist das beherrschende Thema in Köln in den Tagen und Stunden vor der Partie doch ein anderes. Denn mit dem zweiten Heimsieg in Folge würden die Gastgeber nicht nur ihre Erfolgsbilanz von derzeit sieben ungeschlagenen Spielen in Folge ausbauen, sie könnten erstmals nach etwas mehr als 20 Jahren auch wieder Tabellenführer der 1. Fußball-Bundesliga werden.

Zuletzt gelang dies am 24. August 1996. Eine schöne Anekdote, dass auch damals der SC Freiburg eine Rolle spielte. Denn dank eines 3:1-Erfolgs im Dreisamstadion holten sich die Kölner, die mit Siegen gegen Düsseldorf und 1860 München in die Saison gestartet waren, ebenfalls am dritten Spieltag (!) den Platz an der Sonne. Toni „Doppelpack“ Polster schoss mit zwei Toren als Joker den Sieg heraus, den Holger Gaißmayer mit seinem Treffer eingeleitet hatte (eine schöne Einordnung der damaligen Ereignisse gibt es hier). Pikant: als Torhüter des SC Freiburg konnte FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke die Niederlage seines Teams nicht verhindern.

Horn-Einsatz entscheidet sich kurzfristig
Dass die Aussicht auf den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze seine Mannschaft lähmen könnte, daran glaubt Peter Stöger indes nicht. „Ich denke eher, dass es uns beflügelt“, ist der Österreicher überzeugt. Dabei dürfte der FC voraussichtlich mit der Startelf auflaufen, die beim torlosen Remis in Wolfsburg zu überzeugen wusste. Einzig auf der Torwartposition könnte eine Veränderung anstehen, wenn sich Timo Horn nach einem letzten Belastungstest fit melden sollte.

Ein Risiko wird man beim FC aber auf keinen Fall eingehen. Sollte die Nummer eins der Geißböcke nicht zu 100 Prozent einsatzfähig sein, wird Sven Müller zu seinem zweiten Bundesligaspiel kommen. Vor wohl nicht ganz ausverkauftem Haus in Köln-Müngersdorf könnte der Youngster mit seinem zweiten Zu-Null-Spiel in der Bundesliga dann maßgeblichen Anteil daran nehmen, dass der 1. FC Köln nach 20 Jahren wieder an der Spitze der Bundesliga steht. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, insbesondere weil der Gegner SC Freiburg heißt und Christian Streich, zumindest was die Ergebnisse betrifft, zuletzt kein gern gesehener Gast in Köln war.

Stefan Kühlborn