„Wir beschenken unsere Gäste“
Michael Jacoby ist der Macher hinter Europas größter alleinstehender Golfmesse. Zum 18. Geburtstag „seiner“ Rheingolf hat der Organisator wieder einige besondere Highlights in petto.
Herr Jacoby, die Rheingolf wird in diesem Jahr „volljährig“. Wie feiern Sie den 18. Geburtstag?
Auch wenn wir Geburtstag feiern: Die Geschenke bekommen unsere Besucher. Es wird auf der Messe einen virtuellen Golfplatz mit 18 Löchern geben. Am Eingang erhalten unsere Besucher ihre persönliche Scorekarte. Es gilt dann an jedem der 18 Teilnehmerstände einen Buchstaben zu finden und aus diesen am Ende ein Lösungswort zu bilden. Dabei winken attraktive Preise wie beispielsweise Fluggutscheine oder hochwertige Schläger.
Mit 230 Ausstellern aus 27 Nationen und rund 17.000 Gästen an drei Messetagen stellte die Rheingolf 2015 Rekorde auf. Erwarten Sie in diesem Jahr neue Bestmarken?
Die Rheingolf ist, was die Aussteller betrifft, komplett ausgelastet. In Sachen Besucher sind wir zuversichtlich, uns weiter steigern zu können. Wir haben in diesem Jahr unsere Nachbarn in den Niederlanden besonders ins Visier genommen. Die Niederländer sind extrem golfbegeistert. Dementsprechend begrüßen wir mit der Region Limburg auch erstmals eine holländische Partnerdestination
Sie bezeichnen die Rheingolf als kleine, aber feine Premium-Messe und sind immer auf der Suche nach Highlights. Worauf dürfen sich die Besucher in diesem Jahr freuen?
Unser Credo bleibt: Informieren, Testen, Shoppen. Besonders stolz sind wir darauf, so viele regionale Aussteller wie nie zuvor begrüßen zu dürfen. Eine Neuheit in Düsseldorf ist auch die Golfmodenschau. Drei Mal am Tag werden hier die neuesten Trends präsentiert. Mit 24 Driving-Range-Boxen und drei großen Golfshops aus der Region sind wir, was das Testen von Schlägern angeht, bestens aufgestellt. Hinzu kommen viele spannende Mitmach-Angebote unserer Aussteller.
Welche Neuerungen im Bereich Equipment und Ausrüstung gilt es zu entdecken?
Ungebrochen ist nach wie vor das Interesse am Thema Trolley. Neben den vier Platzhirschen auf diesem Gebiet präsentieren sich bei uns auch drei neue Firmen. Immer beliebter wird unter Golfern auch das Analysieren der eigenen Schläge mit speziellen Messgeräten wie dem Trackman. Auch Liebhaber solcher Gadgets kommen bei uns voll auf ihre Kosten.
Insbesondere das Thema Golfreisen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Welche Destinationen liegen in diesem Jahr besonders im Trend?
Golfreisen mit dem eigenen Fahrzeug werden immer populärer. Nachdem sie in die Ferne geschweift sind, entdecken immer mehr Golfer die direkte Nachbarschaft. Reiseziele wie Usedom, Österreich oder Tschechien liegen im Trend, was natürlich auch für Italien gilt. Die Region Lazio, wo 2022 der Ryder Cup ausgetragen wird, ist bei uns ebenfalls prominent vertreten.
Mit den BMW International Open auf Gut Lärchenhof findet 2016 wieder ein internationales Top-Turnier im Rheinland statt. Auf welches Event freuen Sie sich besonders?
Es ist immer klasse, die Topstars unseres Sports live zu erleben. Genauso freue ich mich aber auch auf die Kosaido Pro Golf Tour in Düsseldorf. Es ist der Charme dieses Turniers, dass man ganz nah dran ist an den Stars von morgen.
Erstmals seit 112 Jahren ist Golf wieder olympische Sportart. Glauben Sie an einen nationalen Schub?
Vielleicht kann eine Goldmedaille einen ähnlichen Run auslösen, wie ihn das deutsche Tennis damals nach Boris Beckers Sieg in Wimbledon erlebt hat. Mit Sicherheit ist alles gut, was den Golfsport in die Medien bringt.
Wie sehen Sie die Entwicklung von Golf als Breitensport in Deutschland?
Unser Sport konkurriert mit vielen anderen Freizeitangeboten. Die Devise lautet daher: Golf muss Spaß machen! Auf der einen Seite muss das Spiel schneller werden, um dem veränderten Freizeitverhalten Rechnung zu tragen. Andererseits bringen Varianten wie Hickory neue Facetten ins Spiel. Diese Abwechslung muss man nutzen. Hickory bedient den Retro-Trend, macht sehr viel Spaß und lässt den Golfer zum „Spirit of the Game“ zurückfinden.
Interview: Stefan Kühlborn