1. FC Köln: Titel, Tränen und Triumphe
- Updated: August 11, 2023
Der 1. FC Köln weist als größter und renommiertester Fußballclub Kölns und einer der größten Sportvereine in Deutschland eine ereignisreiche Geschichte auf und verzeichnete zahlreiche historische Erfolge.
Die Gründung des 1. FC Köln fand 1948 statt. In der Saison 1963/64 errang die Fußballmannschaft ihre erste Bundesliga-Meisterschaft. Die Heimspiele absolviert der Effzeh im RheinEnergie-Stadion im Kölner Stadtteil Müngersdorf. Zum Verein gehören neben der Herren-Profimannschaft auch eine Damenfußballmannschaft, verschiedene Juniorenteams sowie Abteilungen für Handball und Tischtennis. Das Vereinsheim des Clubs, das Geißbockheim, befindet sich im Äußeren Grüngürtel, in Köln-Lindenthal.
Die Fußballmannschaft des 1. FC Köln, die in der ewigen Bundesliga-Tabelle den neunten Platz belegt, ist bekannt für ihre dramatischen Höhen und Tiefen. Darunter deutsche Meisterschaften, DFB-Pokalsiege und mehrfache Abstiege in die zweite Liga – eine wahre Achterbahn der Gefühle für die Fans.
Die Entstehung des 1. FC Köln
Der 1. FC Köln entstand aus der Fusion der Kölner Ballspiel-Club (KBC) 1901 und Spielvereinigung Sülz 07 und trägt daher offiziell den Namen 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. Die Fusion wurde von Franz Kremer, dem damaligen Vorsitzenden des KBC, initiiert und sollte die Lücke einer starken Kölner Fußballmannschaft schließen. Am 13. Februar 1948 wurde Kremer folgerichtig zum Präsidenten des neu gegründeten Vereins gewählt. Und er blieb es beinahe 20 Jahre.
Bis heute hatte „Der Boss“, wie Franz Kremer genannt wurde, zehn Nachfolger auf dem Stuhl des FC-Präsidenten. Hier eine Übersicht:
Alle FC-Präsidenten im Überblick
Name | Amtszeit |
Franz Kremer | 1948-1967 |
Werner Müller | 1967-1968 |
Oskar Maaß | 1968-1973 |
Peter Weiand | 1973-1987 |
Diemar Artzinger-Bolten | 1987-1991 |
Klaus Hartmann | 1991-1997 |
Albert Caspers | 1997-2004 |
Wolfgang Overath | 2004-2011 |
Werner Spinner | 2012-2019 |
Stefan Müller-Römer | 2019 |
Werner Wolf | seit 2019 |
Die erste komplette Saison 1948/49 spielte der FC zuerst in der Rheinbezirksliga und stieg direkt in die Oberliga West auf. Die Spiele wurden bereits damals im Sportpark Müngersdorf ausgetragen. Unter Präsident Kremer wurde außerdem das Geißbockheim als modernes Vereinsheim mit Trainingsflächen im Grüngürtel errichtet, das 1953 eröffnet wurde. Die erste westdeutsche Meisterschaft feierte der FC in der Saison 1953/54, gefolgt vom Gewinn der deutschen Meisterschaft 1962.
Der 1. FC Köln in der Bundesliga
Als westdeutscher Meister wurde der 1. FC Köln 1963 schließlich in die neu gegründete Bundesliga aufgenommen und gewann in der ersten Saison die Meisterschaft. Ein denkwürdiges Ereignis war zudem das „Drama von Rotterdam“ 1965, als im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool ein Münzwurf über den Sieger entschied.
Die 1970er-Jahre waren die Blütezeit des 1. FC Köln. Unter Trainer Hennes Weisweiler gewann der Verein 1978 das Double und erreichte zahlreiche internationale Erfolge. In der Saison 1985/86 zogen die Geißböcke ins Finale des UEFA-Pokals ein, verloren jedoch gegen Real Madrid. Anschließend gelangen in den 1980er-Jahren noch zwei Vizemeisterschaften unter Trainer Christoph Daum 1988/89 und 1989/90.
Alle Trainer des 1. FC Köln
Amtszeit | Name | Herkunft |
04.01.2024 -heute | Timo Schultz | Deutschland |
01.07.2021 – 30.06.2025 | Steffen Baumgart | Deutschland |
12.04.2021 – 30.06.2021 | Friedhelm Funkel | Deutschland |
18.11.2019 – 11.04.2021 | Markus Gisdol | Deutschland |
09.11.2019 – 17.11.2019 | André Pawlak | Deutschland |
01.07.2019 – 08.11.2019 | Achim Beierlorzer | Deutschland |
28.04.2019 – 30.06.2019 | André Pawlak | Deutschland |
01.07.2018 – 27.04.2019 | Markus Anfang | Deutschland |
03.12.2017 – 30.06.2018 | Stefan Ruthenbeck | Deutschland |
01.07.2013 – 02.12.2017 | Peter Stöger | Österreich |
01.07.2012 – 30.06.2013 | Holger Stanislawski | Deutschland |
13.04.2012 – 30.06.2012 | Frank Schaefer | Deutschland |
01.07.2011 – 12.04.2012 | Ståle Solbakken | Norwegen |
27.04.2011 – 30.06.2011 | Volker Finke | Deutschland |
25.10.2010 – 26.04.2011 | Frank Schaefer | Deutschland |
01.07.2009 – 24.10.2010 | Zvonimir Soldo | Kroatien |
27.11.2006 – 31.05.2009 | Christoph Daum | Deutschland |
10.11.2006 – 26.11.2006 | Holger Gehrke | Deutschland |
03.01.2006 – 09.11.2006 | Hanspeter Latour | Schweiz |
01.07.2005 – 18.12.2005 | Uwe Rapolder | Deutschland |
01.07.2004 – 30.06.2005 | Huub Stevens | Niederlande |
02.11.2003 – 30.06.2004 | Marcel Koller | Schweiz |
31.10.2003 – 01.11.2003 | Jos Luhukay | Niederlande |
15.02.2002 – 30.10.2003 | Friedhelm Funkel | Deutschland |
28.01.2002 – 14.02.2002 | Christoph John | Deutschland |
01.07.1999 – 27.01.2002 | Ewald Lienen | Deutschland |
01.07.1998 – 30.06.1999 | Bernd Schuster | Deutschland |
02.10.1997 – 30.06.1998 | Lorenz-Günther Köstner | Deutschland |
01.04.1996 – 30.09.1997 | Peter Neururer | Deutschland |
28.08.1995 – 31.03.1996 | Stefan Engels | Deutschland |
29.04.1993 – 27.08.1995 | Morten Olsen | Dänemark |
28.02.1993 – 28.04.1993 | Wolfgang Jerat | Deutschland |
10.09.1991 – 28.02.1993 | Jörg Berger | Deutschland |
01.09.1991 – 09.09.1991 | Hannes Linßen | Deutschland |
31.08.1991 – 31.08.1991 | Udo Lattek | Deutschland |
01.07.1990 – 30.08.1991 | Erich Rutemöller | Deutschland |
22.09.1986 – 30.06.1990 | Christoph Daum | Deutschland |
07.02.1986 – 22.09.1986 | Georg Keßler | Deutschland |
24.08.1983 – 06.02.1986 | Hannes Löhr | Deutschland |
16.10.1980 – 23.08.1983 | Rinus Michels | Niederlande |
14.10.1980 – 15.10.1980 | Rolf Herings | Deutschland |
16.04.1980 – 13.10.1980 | Karl-Heinz Heddergott | Deutschland |
01.07.1976 – 15.04.1980 | Hennes Weisweiler | Deutschland |
01.01.1976 – 30.06.1976 | Georg Stollenwerk | Deutschland |
17.09.1973 – 13.12.1975 | Tschik Čajkovski | Kroatien |
01.07.1972 – 16.09.1973 | Rudi Schlott | Deutschland |
05.04.1972 – 30.06.1972 | Rolf Herings | Deutschland |
01.07.1971 – 04.04.1972 | Gyula Lóránt | Ungarn |
01.07.1970 – 30.06.1971 | Ernst Ocwirk | Österreich |
01.07.1968 – 30.06.1970 | Hans Merkle | Deutschland |
01.07.1966 – 30.06.1968 | Willy Multhaup | Deutschland |
01.07.1963 – 30.06.1966 | Georg Knöpfle | Deutschland |
01.07.1961 – 30.06.1963 | Tschik Čajkovski | Kroatien |
01.07.1959 – 30.06.1961 | Oswald Pfau | Deutschland |
01.07.1958 – 30.06.1959 | Péter Szabó | Ungarn |
01.07.1955 – 30.06.1958 | Hennes Weisweiler | Deutschland |
01.07.1954 – 30.06.1955 | Kurt Baluses | Deutschland |
18.05.1953 – 30.06.1954 | Karl Winkler | Deutschland |
01.07.1952 – 17.05.1953 | Helmut Schneider | Deutschland |
01.07.1949 – 30.06.1952 | Hennes Weisweiler | Deutschland |
13.03.1948 – 30.06.1948 | Karl Flink | Deutschland |
Vom Meister zum Auf- und Absteiger
Der 1. FC Köln war beim Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 mit vier Spielern vertreten, darunter Bodo Illgner und Pierre Littbarski. Trotzdem konnte der Verein nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. In den Folgejahren machte der 1. FC Köln deshalb nicht mehr durch sportliche Erfolge von sich reden. Stattdessen dominierten Skandale und Tragödien die Berichterstattung. Der Verbleib der sogenannten „Häßler-Millionen“ und der tragische Unfalltod des Stürmertalents Maurice Banach 1991 sind hier exemplarisch zu nennen.
Der erste Abstieg in die 2. Bundesliga
Insgesamt stieg der 1. FC Köln sechsmal auf und ab. Unter dem österreichischen Trainer Peter Stöger stabilisierte sich der Club kurzzeitig in der Bundesliga und nahm an der UEFA Europa League teil, stieg jedoch nach einer enttäuschenden Saison wieder ab.
Die größten Erfolge des 1. FC Köln
In seinen vergangenen Hochzeiten kann der Club auf beeindruckende Erfolge zurückblicken:
- – 3x Deutscher Meister: 1961/62, 1963/64, 1977/78
- – 4x DFB-Pokal-Sieger: 1967/68, 1976/77, 1977/78, 1982/83
- – Finalist UEFA-Pokal: 1985/86
- – Halbfinalist Pokal der Landesmeister: 1978/79
- – Halbfinalist Pokal der Pokalsieger: 1968/69
- – Halbfinalist UEFA-Pokal: 1974/75, 1980/81, 1985/86, 1989/90
1. FC Köln: Wappen, Hymne und Maskottchen
Das Wappen des 1. FC Köln in Rot-Weiß zeigt den Schriftzug vor dem Kölner Dom. Der Geißbock Hennes, das bekannte Maskottchen, ziert die bekanntere Version des Wappens.
Hennes, benannt nach dem FC-Spieler und Trainer Hennes Weisweiler, wurde 1950 zum offiziellen Maskottchen und lebt, wenn er nicht bei den Heimspielen dabei ist, im Kölner Zoo. Der heutige Hennes ist die neunte Generation.
Die offizielle Hymne „Mer stonn zo Dir, FC Kölle“, basierend auf „Loch Lomond“ von Runrig, wurde von der Kölner Band Höhner mit kölschem Text versehen und erklingt bei Heimspielen vor Anpfiff. Darüber hinaus hat der 1. FC Köln in vielen weiteren Liedern Einzug ins kölsche Liedgut gehalten.
1. FC Köln: das Stadion in Müngersdorf
Der 1. FC Köln trägt seine Heimspiele seit seiner Gründung 1948 im Sportpark Müngersdorf aus. Der Standort ist bis heute unverändert, die Spielstätten haben sich sehr wohl geändert. Hauptkampfbahn, Radrennbahn, Müngersdorfer Stadion und heute schließlich das RheinEnergie-Stadion. Die Arena, die ab 2001 im laufenden Spielbetrieb für die Fußball-WM 2006 modernisiert wurde, fasst heute 50.000 Zuschauer.
Das Franz-Kremer-Stadion, benannt nach dem Vereinsgründer und ersten Präsidenten, dient als Spielstätte für die Juniorenmannschaften und die Frauenmannschaft.
Berühmte FC-Spieler
In seiner Geschichte trugen zahlreiche Spieler das Trikot mit dem Geißbock. Die folgenden 25 gehören dabei zu den prominentesten Fußballern, die in den vergangenen 75 Jahren für den Effzeh aufliefen. Dabei ist anzumerken, dass es sich nicht zwangsläufig um die erfolgreichsten Spieler des FC handelt.
Spieler | im Verein von/bis |
Hans Schäfer | 1948-1965 |
Josef ‚Jupp‘ Röhrig | 1949-1962 |
Hans Sturm | 1956-1965 |
Karl-Heinz Schnellinger | 1958-1963 |
Wolfgang Weber | 1960-1978 |
Heinz Hornig | 1960-1969 |
Wolfgang Overath | 1962-1977 |
Johannes Löhr | 1964-1978 |
Bernd Cullmann | 1965-1981 |
Heinz Flohe | 1966-1979 |
Heinz Simmet | 1967-1976 |
Harald ‚Toni‘ Schumacher | 1972-1987 |
Dieter Müller | 1973-1981 |
Gerd Strack | 1974-1985 |
Bernd Schuster | 1978-1980 |
Pierre Littbarski | 1978-1986, 1993-1994 |
Stephan Engels | 1978-1991 |
Harald Konopka | 1971-1983 |
Thomas Häßler | 1984-1990 |
Paul Steiner | 1983-1991 |
Morten Olsen | 1986-1990 |
Bodo Illgner | 1983-1996 |
Matthias Scherz | 1999-2010 |
Lukas Podolski | 2003-2006, 2009-2012 |
Jonas Hector | 2012-2023 |
Die besten Torjäger des 1. FC Köln
In seiner langen Geschichte hatten die Geißböcke zahlreiche Top-Torjäger unter Vertrag. Darunter beispielsweise herausragende Stürmer wie Hannes Löhr, Dieter Müller und Klaus Allofs. Die nachfolgenden zehn Spieler schossen in ihrer Zeit beim Effzeh die meisten Tore. Besagtem Dieter Müller gelang beim 7:2-Heimsieg des 1. FC Köln gegen den SV Werder Bremen im August 1977 sogar ein Sechserpack! Dies ist bis heute weiterhin Bundesliga-Rekord! Denn dieses Kunststück gelang nicht einmal Namensvetter Gerd Müller oder Robert Lewandowski. Mit 232 Toren in 327 Spielen (0,7 Tore im Schnitt) war und ist Dieter Müller zudem der effizienteste Torjäger, den der FC je hatte.
Platz: | Name: | Geboren am: | Pflichtspiele für den 1. FC Köln: | Tore: |
1 | Hans Schäfer | 19.10.1927 | 462 | 268 |
2 | Hannes Löhr | 05.07.1942 | 504 | 236 |
3 | Dieter Müller | 01.04.1954 | 327 | 232 |
4 | Christian Müller | 29.08.1938 | 239 | 168 |
5 | Pierre Littbarski | 16.04.1960 | 504 | 144 |
6 | Karl-Heinz Thielen | 02.04.1940 | 394 | 140 |
7 | Klaus Allofs | 05.12.1956 | 220 | 120 |
8 | Wolfgang Overath | 29.09.1943 | 543 | 119 |
9 | Heinz Flohe | 28.01.1948 | 454 | 118 |
10 | Hans Sturm | 03.09.1935 | 389 | 92 |