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1. FC Köln: Titel, Tränen und Triumphe

Der 1. FC Köln weist als größter und renommiertester Fußballclub Kölns und einer der größten Sportvereine in Deutschland eine ereignisreiche Geschichte auf und verzeichnete zahlreiche historische Erfolge.

Die Gründung des 1. FC Köln fand 1948 statt. In der Saison 1963/64 errang die Fußballmannschaft ihre erste Bundesliga-Meisterschaft. Die Heimspiele absolviert der Effzeh im RheinEnergie-Stadion im Kölner Stadtteil Müngersdorf. Zum Verein gehören neben der Herren-Profimannschaft auch eine Damenfußballmannschaft, verschiedene Juniorenteams sowie Abteilungen für Handball und Tischtennis. Das Vereinsheim des Clubs, das Geißbockheim, befindet sich im Äußeren Grüngürtel, in Köln-Lindenthal.

Die Fußballmannschaft des 1. FC Köln, die in der ewigen Bundesliga-Tabelle den neunten Platz belegt, ist bekannt für ihre dramatischen Höhen und Tiefen. Darunter deutsche Meisterschaften, DFB-Pokalsiege und mehrfache Abstiege in die zweite Liga – eine wahre Achterbahn der Gefühle für die Fans.

Die Entstehung des 1. FC Köln

Der 1. FC Köln entstand aus der Fusion der Kölner Ballspiel-Club (KBC) 1901 und Spielvereinigung Sülz 07 und trägt daher offiziell den Namen 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. Die Fusion wurde von Franz Kremer, dem damaligen Vorsitzenden des KBC, initiiert und sollte die Lücke einer starken Kölner Fußballmannschaft schließen. Am 13. Februar 1948 wurde Kremer folgerichtig zum Präsidenten des neu gegründeten Vereins gewählt. Und er blieb es beinahe 20 Jahre.

Bis heute hatte „Der Boss“, wie Franz Kremer genannt wurde, zehn Nachfolger auf dem Stuhl des FC-Präsidenten. Hier eine Übersicht:

Alle FC-Präsidenten im Überblick

NameAmtszeit
Franz Kremer1948-1967
Werner Müller1967-1968
Oskar Maaß1968-1973
Peter Weiand1973-1987
Diemar Artzinger-Bolten1987-1991
Klaus Hartmann1991-1997
Albert Caspers1997-2004
Wolfgang Overath2004-2011
Werner Spinner2012-2019
Stefan Müller-Römer2019
Werner Wolfseit 2019

Die erste komplette Saison 1948/49 spielte der FC zuerst in der Rheinbezirksliga und stieg direkt in die Oberliga West auf. Die Spiele wurden bereits damals im Sportpark Müngersdorf ausgetragen. Unter Präsident Kremer wurde außerdem das Geißbockheim als modernes Vereinsheim mit Trainingsflächen im Grüngürtel errichtet, das 1953 eröffnet wurde. Die erste westdeutsche Meisterschaft feierte der FC in der Saison 1953/54, gefolgt vom Gewinn der deutschen Meisterschaft 1962.

Der 1. FC Köln in der Bundesliga

Als westdeutscher Meister wurde der 1. FC Köln 1963 schließlich in die neu gegründete Bundesliga aufgenommen und gewann in der ersten Saison die Meisterschaft. Ein denkwürdiges Ereignis war zudem das „Drama von Rotterdam“ 1965, als im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool ein Münzwurf über den Sieger entschied.

Die 1970er-Jahre waren die Blütezeit des 1. FC Köln. Unter Trainer Hennes Weisweiler gewann der Verein 1978 das Double und erreichte zahlreiche internationale Erfolge. In der Saison 1985/86 zogen die Geißböcke ins Finale des UEFA-Pokals ein, verloren jedoch gegen Real Madrid. Anschließend gelangen in den 1980er-Jahren noch zwei Vizemeisterschaften unter Trainer Christoph Daum 1988/89 und 1989/90.

Alle Trainer des 1. FC Köln

AmtszeitNameHerkunft
04.01.2024 -heuteTimo SchultzDeutschland
01.07.2021 – 30.06.2025Steffen BaumgartDeutschland
12.04.2021 – 30.06.2021Friedhelm FunkelDeutschland
18.11.2019 – 11.04.2021Markus GisdolDeutschland
09.11.2019 – 17.11.2019André PawlakDeutschland
01.07.2019 – 08.11.2019Achim BeierlorzerDeutschland
28.04.2019 – 30.06.2019André PawlakDeutschland
01.07.2018 – 27.04.2019Markus AnfangDeutschland
03.12.2017 – 30.06.2018Stefan RuthenbeckDeutschland
01.07.2013 – 02.12.2017Peter StögerÖsterreich
01.07.2012 – 30.06.2013Holger StanislawskiDeutschland
13.04.2012 – 30.06.2012Frank SchaeferDeutschland
01.07.2011 – 12.04.2012Ståle SolbakkenNorwegen
27.04.2011 – 30.06.2011Volker FinkeDeutschland
25.10.2010 – 26.04.2011Frank SchaeferDeutschland
01.07.2009 – 24.10.2010Zvonimir SoldoKroatien
27.11.2006 – 31.05.2009Christoph DaumDeutschland
10.11.2006 – 26.11.2006Holger GehrkeDeutschland
03.01.2006 – 09.11.2006Hanspeter LatourSchweiz
01.07.2005 – 18.12.2005Uwe RapolderDeutschland
01.07.2004 – 30.06.2005Huub StevensNiederlande
02.11.2003 – 30.06.2004Marcel KollerSchweiz
31.10.2003 – 01.11.2003Jos LuhukayNiederlande
15.02.2002 – 30.10.2003Friedhelm FunkelDeutschland
28.01.2002 – 14.02.2002Christoph JohnDeutschland
01.07.1999 – 27.01.2002Ewald LienenDeutschland
01.07.1998 – 30.06.1999Bernd SchusterDeutschland
02.10.1997 – 30.06.1998Lorenz-Günther KöstnerDeutschland
01.04.1996 – 30.09.1997Peter NeururerDeutschland
28.08.1995 – 31.03.1996Stefan EngelsDeutschland
29.04.1993 – 27.08.1995Morten OlsenDänemark
28.02.1993 – 28.04.1993Wolfgang JeratDeutschland
10.09.1991 – 28.02.1993Jörg BergerDeutschland
01.09.1991 – 09.09.1991Hannes LinßenDeutschland
31.08.1991 – 31.08.1991Udo LattekDeutschland
01.07.1990 – 30.08.1991Erich RutemöllerDeutschland
22.09.1986 – 30.06.1990Christoph DaumDeutschland
07.02.1986 – 22.09.1986Georg KeßlerDeutschland
24.08.1983 – 06.02.1986Hannes LöhrDeutschland
16.10.1980 – 23.08.1983Rinus MichelsNiederlande
14.10.1980 – 15.10.1980Rolf HeringsDeutschland
16.04.1980 – 13.10.1980Karl-Heinz HeddergottDeutschland
01.07.1976 – 15.04.1980Hennes WeisweilerDeutschland
01.01.1976 – 30.06.1976Georg StollenwerkDeutschland
17.09.1973 – 13.12.1975Tschik ČajkovskiKroatien
01.07.1972 – 16.09.1973Rudi SchlottDeutschland
05.04.1972 – 30.06.1972Rolf HeringsDeutschland
01.07.1971 – 04.04.1972Gyula LórántUngarn
01.07.1970 – 30.06.1971Ernst OcwirkÖsterreich
01.07.1968 – 30.06.1970Hans MerkleDeutschland
01.07.1966 – 30.06.1968Willy MulthaupDeutschland
01.07.1963 – 30.06.1966Georg KnöpfleDeutschland
01.07.1961 – 30.06.1963Tschik ČajkovskiKroatien
01.07.1959 – 30.06.1961Oswald PfauDeutschland
01.07.1958 – 30.06.1959Péter SzabóUngarn
01.07.1955 – 30.06.1958Hennes WeisweilerDeutschland
01.07.1954 – 30.06.1955Kurt BalusesDeutschland
18.05.1953 – 30.06.1954Karl WinklerDeutschland
01.07.1952 – 17.05.1953Helmut SchneiderDeutschland
01.07.1949 – 30.06.1952Hennes WeisweilerDeutschland
13.03.1948 – 30.06.1948Karl FlinkDeutschland

Vom Meister zum Auf- und Absteiger

Der 1. FC Köln war beim Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 mit vier Spielern vertreten, darunter Bodo Illgner und Pierre Littbarski. Trotzdem konnte der Verein nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. In den Folgejahren machte der 1. FC Köln deshalb nicht mehr durch sportliche Erfolge von sich reden. Stattdessen dominierten Skandale und Tragödien die Berichterstattung. Der Verbleib der sogenannten „Häßler-Millionen“ und der tragische Unfalltod des Stürmertalents Maurice Banach 1991 sind hier exemplarisch zu nennen.

Der erste Abstieg in die 2. Bundesliga

Insgesamt stieg der 1. FC Köln sechsmal auf und ab. Unter dem österreichischen Trainer Peter Stöger stabilisierte sich der Club kurzzeitig in der Bundesliga und nahm an der UEFA Europa League teil, stieg jedoch nach einer enttäuschenden Saison wieder ab.

Die größten Erfolge des 1. FC Köln

In seinen vergangenen Hochzeiten kann der Club auf beeindruckende Erfolge zurückblicken:

  • – 3x Deutscher Meister: 1961/62, 1963/64, 1977/78
  • – 4x DFB-Pokal-Sieger: 1967/68, 1976/77, 1977/78, 1982/83
  • – Finalist UEFA-Pokal: 1985/86
  • – Halbfinalist Pokal der Landesmeister: 1978/79
  • – Halbfinalist Pokal der Pokalsieger: 1968/69
  • – Halbfinalist UEFA-Pokal: 1974/75, 1980/81, 1985/86, 1989/90

1. FC Köln: Wappen, Hymne und Maskottchen

Das Wappen des 1. FC Köln in Rot-Weiß zeigt den Schriftzug vor dem Kölner Dom. Der Geißbock Hennes, das bekannte Maskottchen, ziert die bekanntere Version des Wappens.

Hennes, benannt nach dem FC-Spieler und Trainer Hennes Weisweiler, wurde 1950 zum offiziellen Maskottchen und lebt, wenn er nicht bei den Heimspielen dabei ist, im Kölner Zoo. Der heutige Hennes ist die neunte Generation.

Die offizielle Hymne „Mer stonn zo Dir, FC Kölle“, basierend auf „Loch Lomond“ von Runrig, wurde von der Kölner Band Höhner mit kölschem Text versehen und erklingt bei Heimspielen vor Anpfiff. Darüber hinaus hat der 1. FC Köln in vielen weiteren Liedern Einzug ins kölsche Liedgut gehalten.

1. FC Köln: das Stadion in Müngersdorf

Das RheinEnergie-Stadion in Müngersdorf ist die Heimspielstätte des 1. FC Köln.
Das RheinEnergie-Stadion in Müngersdorf ist die Heimspielstätte des 1. FC Köln. (Foto: Kölnsport)

Der 1. FC Köln trägt seine Heimspiele seit seiner Gründung 1948 im Sportpark Müngersdorf aus. Der Standort ist bis heute unverändert, die Spielstätten haben sich sehr wohl geändert. Hauptkampfbahn, Radrennbahn, Müngersdorfer Stadion und heute schließlich das RheinEnergie-Stadion. Die Arena, die ab 2001 im laufenden Spielbetrieb für die Fußball-WM 2006 modernisiert wurde, fasst heute 50.000 Zuschauer.

Das Franz-Kremer-Stadion, benannt nach dem Vereinsgründer und ersten Präsidenten, dient als Spielstätte für die Juniorenmannschaften und die Frauenmannschaft.

Berühmte FC-Spieler

In seiner Geschichte trugen zahlreiche Spieler das Trikot mit dem Geißbock. Die folgenden 25 gehören dabei zu den prominentesten Fußballern, die in den vergangenen 75 Jahren für den Effzeh aufliefen. Dabei ist anzumerken, dass es sich nicht zwangsläufig um die erfolgreichsten Spieler des FC handelt.

Spielerim Verein von/bis
Hans Schäfer1948-1965
Josef ‚Jupp‘ Röhrig1949-1962
Hans Sturm1956-1965
Karl-Heinz Schnellinger1958-1963
Wolfgang Weber1960-1978
Heinz Hornig1960-1969
Wolfgang Overath1962-1977
Johannes Löhr1964-1978
Bernd Cullmann1965-1981
Heinz Flohe1966-1979
Heinz Simmet1967-1976
Harald ‚Toni‘ Schumacher1972-1987
Dieter Müller1973-1981
Gerd Strack1974-1985
Bernd Schuster1978-1980
Pierre Littbarski1978-1986, 1993-1994
Stephan Engels1978-1991
Harald Konopka1971-1983
Thomas Häßler1984-1990
Paul Steiner1983-1991
Morten Olsen1986-1990
Bodo Illgner1983-1996
Matthias Scherz1999-2010
Lukas Podolski2003-2006, 2009-2012
Jonas Hector2012-2023

Die besten Torjäger des 1. FC Köln

In seiner langen Geschichte hatten die Geißböcke zahlreiche Top-Torjäger unter Vertrag. Darunter beispielsweise herausragende Stürmer wie Hannes Löhr, Dieter Müller und Klaus Allofs. Die nachfolgenden zehn Spieler schossen in ihrer Zeit beim Effzeh die meisten Tore. Besagtem Dieter Müller gelang beim 7:2-Heimsieg des 1. FC Köln gegen den SV Werder Bremen im August 1977 sogar ein Sechserpack! Dies ist bis heute weiterhin Bundesliga-Rekord! Denn dieses Kunststück gelang nicht einmal Namensvetter Gerd Müller oder Robert Lewandowski. Mit 232 Toren in 327 Spielen (0,7 Tore im Schnitt) war und ist Dieter Müller zudem der effizienteste Torjäger, den der FC je hatte.

Platz:Name:Geboren am:Pflichtspiele für den 1. FC Köln:Tore:
1Hans Schäfer19.10.1927462268
2Hannes Löhr05.07.1942504236
3Dieter Müller01.04.1954327232
4Christian Müller29.08.1938239168
5Pierre Littbarski16.04.1960504144
6Karl-Heinz Thielen02.04.1940394140
7Klaus Allofs05.12.1956220120
8Wolfgang Overath29.09.1943543119
9Heinz Flohe28.01.1948454118
10Hans Sturm03.09.193538992