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Köln.Sport

Wetten, dass…

… Sie beim nächsten Besuch auf der Pferderennbahn besser Bescheid wissen, auf welches Pferd Sie setzen? Wir geben die wichtigsten Tipps.
Wetten

Action und Spannung sind beim FC-Renntag am Ostermontag garantiert. (Foto: imago/Christoph Hardt)

Nur noch 100 Meter, Dragon Lips führt knapp vor Wallach Wonnemond, doch hier kommt Millowitsch mit großen Zügen – kommt er noch vorbei? Millowitsch holt auf und … – nein, es reicht nicht! Dragon Lips gewinnt mit einer Länge Vorsprung, der Lokalmatador muss sich knapp geschlagen geben und galoppiert als Dritter ins Ziel! Wer das Herzschlagfinale eines Pferderennens einmal live an der Bahn verfolgt hat, weiß, wie eng und spannend es im Zielbereich zugehen kann, wie hier in der Beschreibung der letztjährigen Meilen Trophy auf der Kölner Rennbahn. Spannend vor allem, wenn man das Rennen mit einem Wettschein in der Hand verfolgt und der eigene Favorit vorne mit dabei ist. Doch welche Startnummer reelle Siegchancen hat, welche Wettstrategie am aussichtsreichsten ist, wissen nur die wenigsten. Dabei gibt es ein paar einfache Anhaltspunkte, die auch Laien beim Tippen helfen können. Vor dem Saisonstart in Weidenpesch am Ostermontag, sagen wir, worauf sie achten müssen.

Schlachtplan machen!

Wer selten oder möglicherweise spontan auf die Rennbahn fährt, wird in der Regel nicht die Zeit und Muße haben, sich zu Hause stundenlang mit allen Pferden und Jockeys auseinanderzusetzen. Eine grobe Idee, wie oft und mit wie viel Einsatz man wetten möchte, sollte man jedoch mitbringen, empfiehlt Experte Guido Göbel von der „Sport-Welt“. Er selbst suche sich immer spezielle Rennen aus, in denen die Qualität der Pferde nicht zu eng beieinander ist. Da Anfänger jedoch gerne bei jedem Rennen eine kleine Summe setzen möchten, hat er einige Tipps auf Lager. „Der Boden ist ein wichtiger Indikator. Manche Pferde mögen weichen Boden, manche sind auf trockenem Untergrund stärker“, erklärt Göbel. Wie die Pferde im Saisonverlauf auf welchem Boden abgeschnitten haben, lässt sich einfach dem Programmheft entnehmen. In jedem Fall sollten sich Wettinteressierte die Pferde zusätzlich vor dem Rennen im Führring anschauen, denn auch hier können Erkenntnisse gewonnen werden. „Es ist fast immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Pferd bei normalen Temperaturen schwitzt. Dann ist das Tier meist nicht entspannt und nicht gut drauf“, sagt Göbel. Des Weiteren stellt ein Moderator die Pferde vor und gibt Infos, die zum Vorteil genutzt werden können.

Jockeys entscheidend

Neben den schnellen Pferden spielen natürlich auch deren Reiter eine wichtige Rolle. Weil der Einfluss der Jockeys so groß ist, fallen in Köln z. B. stets viele Wetten auf den Kölner Topreiter Andrasch Starke. Das hat auch seine Berechtigung, da die guten Jockeys der großen Ställe oft auch auf den chancenreichsten Pferden sitzen. Göbel rät allerdings dazu, nicht ausschließlich auf die großen Namen zu setzen. „Interessant sind die Nachwuchsreiter. Denn Auszubildende, die noch nicht oft gewonnen haben, erhalten eine Fünf-Kilo-Gewichtserlaubnis. Das ist ein großer Vorteil“, ermutigt der Experte Wettneulinge dazu, unter solchen Umständen auch auf Außenseiterkandidaten zu tippen. Im Hinblick auf die Vielzahl an Wettmöglichkeiten empfiehlt der Fachmann, zunächst die einfache Variante. „Gleich mehrere Platzierungen exakt vorauszusagen ist selbst für Insider schwer. Am sinnvollsten sind deshalb erst mal Platzwetten, bei denen man auf die Platzierung eines Pferdes setzt, sowie Siegwetten“, so Göbel. Eine weitere Möglichkeit ist der sogenannte „Platzzwilling“. Hier werden zwei Startnummern benannt, die unter den ersten drei ins Ziel kommen müssen. Die Reihenfolge ist dabei egal.

Spaß im Vordergrund

Generell dürfen Neulinge auf der Pferderennbahn aber auch einfach mal drauflossetzen, solange die Einsätze überschaubar bleiben. Denn der Spaß sollte bei der Premiere im Vordergrund stehen. „Wer zum ersten Mal da ist, kann auch mal ins Blaue tippen, je nachdem, welcher Reiter einem gefällt, ob das Trikot oder der Name des Pferdes ansprechend sind. Richtig reinarbeiten kann man sich dann bei Interesse beim zweiten oder dritten Besuch“, rät Experte Guido Göbel. Mit der Intention, Geld zu verdienen, sollte ohnehin niemand zur Pferderennbahn pilgern, denn letztendlich bleibt der Ausgang der Rennen, trotz aller Indikatoren für diesen oder jenen Verlauf, eine Glückssache.