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Köln.Sport

Viktoria vergeigt das „Jahrhundertspiel“

Foto: P. Ciper

Krisengespräch nach der 2:4-Niederlage gegen Uerdingen

Alles war vorbereitet für die Aufstiegsfeierlichkeiten, doch die Mannschaft durchkreuzte alle Pläne. Viktoria Köln verliert im RheinEnergieStadion gegen den KFC Uerdingen mit 2:4. Nach der 2:4-Niederlage gegen den KFC Uerdingen muss der FC Viktoria Köln den Aufstieg in die Regionalliga um einige Tage verschieben. Es hätte alles perfekt werden können. Die große Bühne war bereitet, Viktoria im RheinEnergieStadion, dort wo sonst Bundesliga-Fußball geboten wird. Die Verantwortlichen hatten vom Aufstieg vor Rekordkulisse geträumt. Es sollte wie so vieles an diesem Abend ein Traum bleiben.

Nach anfänglichem Abtasten ging die Viktoria in der 18. Minute durch einen Treffer von Kapitän Mike Wunderlich mit 1:0 in Führung. Dabei blieb es bis zur Pause, auch weil ein Tor der Gäste wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Nach der Halbzeitpause setzte es dann die kalte Dusche für die Höhenberger. Ersan Tekkan erzielte in Minute 47 den Ausgleich für den KFC.

In der Folge sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, in der die Uerdinger kompakt in der Defensive standen und auf Konter lauerten. Der Viktoria gelang es zwar immer wieder über die Flügel bis an die Grundlinie vorzustoßen, doch das letzte Zuspiel fand nur selten den eigenen Mann. Ganz anders die Gäste, die sich nun immer wieder mit schnellen Kombinationen aussichtsreiche Konterchancen erspielten. Eine krönte Emrah Uzun in der 69. Minute mit der 2:1-Führung.

Zwar gelang Marius Schultens (76.) kurze Zeit später der 2:2-Ausgleich, doch binnen 40 Sekunden stellte Krefelds Stürmer Jochen Höfler, wiederum nach einem schnellen Konter, den alten Vorsprung wieder her. Die Viktoria, kurz geschockt, versuchte noch einmal zum Ausgleich zu kommen, ehe sich die kurioseste Szene des Spiels erreignete.

Kurz vor Schluss war es wieder Höfler, der Viktoria-Keeper Poremba im 16-Meter-Raum umkurvte und beinahe zum 2:4-Endstand einschieben konnte. Doch im letzten Moment kratzte der Kölner Ersatzspieler Andreas Moog, der sich neben dem Tor warmgemacht hatte – den Ball noch von der Linie. Die logische Konsequenz von Schiedsrichter Thomas Metzen: Rote Karte für Moog und indirekter Freistoß für den KFC Uerdingen, fünf Meter vor dem Tor. Aus Fairnessgründen verzichtet Viktoria auf das Stellen einer Mauer und lässt Özkaya ungehindert einnetzen.

So endete das „Spiel des Jahres“ als „Spiel der geplatzten Träume“. Eigentlich hätte die kölsche Band Hanak vor dem Spiel vor der NRW-Liga-Rekordkulisse von 12.512 Zuschauern die Viktoria-Hymne zum Besten geben sollen. Am Ende hatten sich aber gerade einmal 3.802 Besucher eingefunden.

Die enttäuschende Zuschauerzahl ist sicherlich der Überschneidung mit dem Rückspiel des FC Bayern München bei Real Madrid im Champions-League-Halbfinale dürfte geschuldet. Hanak trat wegen des schlechten Wetters gar nicht erst auf. Immerhin Lukas Podolski verzichtete auf den TV-Auftritt seines Ex-Klubs und verfolgte das Spiel der Viktoria gemeinsam mit Ex-FC-Verteidiger Moses Sichone auf der Tribüne.

Viktoria-Präsident Tobias Kollmann muss den Aufstiegssekt und die Aufstiegs-T-Shirts zunächst einmal wieder einpacken. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die nächste Chance alles klar zu machen hat Viktoria bereits am nächsten Samstag, auswärts beim TuS Erndtebrück.