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Köln.Sport

Viktoria: Pokalabend mit Nachwehen

Stets einen Schritt zu schnell für Viktoria: Bayers Karim Bellarabi (r.) Foto: imago/Eibner

Stets einen Schritt zu schnell für Viktoria: Bayers Karim Bellarabi (r.)
Foto: imago/Eibner

Mehr als eine Niederlage war das 0:6 von Viktoria Köln im Pokalduell gegen Bayer Leverkusen. Die Analyse unserer Kollegen von rheinfussball.de zeigt die Nachwirkungen der heftigen Klatsche.

Die Zweitrunden-Partie zwischen Viktoria Köln und Bayer Leverkusen (0:6) wirkt noch nach. Der Pokalabend, den sich vor allem die Hausherren als unvergessliches Highlight der Vereinsgeschichte wünschten, hat aus mehreren Gründen leider auch negative Nachwirkungen.

Die Klatsche

Dass für einen Sieg gegen den Champions League-Klub aus der Nachbarstadt alles passen muss, war dem Regionalligisten bewusst. Eine Machtdemonstration in einer solchen Dimension, die in einer auch in der Höhe verdienten 0:6-Klatsche endete, enttäuschte dennoch viele Kölner. „Unser Plan, kompakt und tief zu stehen, hat dazu geführt, dass wir viel zu passiv waren“, ärgert sich Viktoria-Trainer Tomasz Kaczmarek. „Das nehme ich auf meine Kappe.“ Und auch der sportliche Leiter der Höhenberger, Stephan Küsters, hatte nach Abpfiff an der Partie zu knabbern. „Wir sind von Beginn an nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben deutlich aufgezeigt bekommen, wer Champions League und wer Regionalliga spielt.“

Ob die unerwartet deftige Niederlage nun auch Auswirkungen auf die anstehende schwere Aufgabe bei Westmeister Borussia Mönchengladbach II haben wird, ist zumindest nicht unwahrscheinlich. „Wir brauchen jetzt ein bis zwei Tage, um das zu verdauen“, gibt Markus Brzenska zu, der gegen Bayer 04 einen rabenschwarzen Tag erwischte. Viktoria muss nun beweisen, wie schnell man eine Enttäuschung wie das 0:6 abschütteln kann.

Die Verletzungen
Als wäre das 0:6 nicht schon Strafe genug, muss Viktoria nun auch noch um zwei wichtige Leistungsträger bangen. Mike Wunderlich verletzte sich bereits in der ersten Halbzeit, hielt noch bis zur 58. Minute durch, bevor er von Stürmer Sven Kreyer ersetzt wurde. Ob die befürchtete Diagnose Innenbandriss im Knie bestätigt wird, entscheidet sich bei einer MRT am Donnerstag. Und auch der Mittelfeldmotor Jules Schwadorf, der gegen Bayer 04 nach überstandenem Muskelbündelriss sein Comeback gab, schied verletzungsbedingt aus und hat sich wohl eine Zerrung zugezogen. Keine rosigen Aussichten für die anstehenden schweren Aufgaben gegen den amtierenden Meister Borussia Mönchengladbach II und Spitzenreiter Sportfreunde Lotte.

Präsentierten sich nicht auf Augenhöhe mit ihrer Mannschaft: Die Fans von Bayer Leverkusen Foto: imago/Eibner

Präsentierten sich nicht auf Augenhöhe mit ihrer Mannschaft: Die Fans von Bayer Leverkusen
Foto: imago/Eibner

Die häßliche Choreo der Bayer-Fans

Es war das dritte DFB Pokalspiel der Viktoria in der jüngsten Vergangenheit und zum dritten Mal qualmte es im Gästeblock gehörig. Wie schon die Anhänger von Hertha BSC und Union Berlin zündelten auch die Leverkusener was das Zeug hält. Ob man nun Freund oder Feind von Pyrotechnik ist: Es wird auch die Hausherren eine Stange Geld kosten. Besonders unschön war das Banner, das die Bayer-Anhänger dazu hochhielten: „Jeder Kölner ist ein Hurensohn“ ist eine einfallslose und plumpe Beleidigung, die von wenig Niveau der Leverkusener zeugt und auch unter den Offiziellen der Werkself für Unverständnis sorgte.

Text: Daniel Sobolewski (rheinfussball.de)