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Köln.Sport

Ujah wirft FC aus dem Pokal

Der Moment der Entscheidung: Anthony Ujah lässt Frederik Sörensen aussteigen und erzielt den Treffer des Abends Foto:imago/ulmer

Der Moment der Entscheidung: Anthony Ujah lässt Frederik Sörensen aussteigen und erzielt den Treffer des Abends
Foto:imago/ulmer

Der 1. FC Köln verliert in der 2. Runde des DFB-Pokals mit 0:1 (0:1) bei Werder Bremen. Das Tor des Tages erzielt der Ex-Kölner Anthony Ujah. 

Vor 40.052 Zuschauern im Bremer Weserstadion vergibt der 1. FC Köln zu viele Chancen und ärgert sich letztlich über eine unnötige Niederlage. Als „vielleicht wichtigstes Spiel des Jahres“ hatte Werder-Stadionsprecher „Stolli“ die Partie des SV Werder gegen den FC angekündigt. Dass die Bremer dieses für sich entscheiden konnten, hatten sich einem genialen Moment von Anthony Ujah und ihrem Keeper Felix Wiedwald zu verdanken.

Die Kölner traten im Weserstadion, zumindest vom Papier her, offensiver an als zuletzt in München. Anthony Modeste bekam in vorderster Front Unterstützung in Form von Yuya Osako zur Seite gestellt, auf dem rechten Flügel begann Simon Zoller und links rückte Kazuki Nagasawa kurz vor Spielbeginn in die Startelf, weil Pawel Olkowski aufgrund muskulärer Probleme kurzfristig passen musste.

Von der offensiveren Kölner Grundausrichtung war in der Anfangsphase jedoch wenig bis gar nichts zu erkennen. Die Gastgeber drängten den FC tief in die eigene Hälfte. Für Entlastung konnten die Geißböcke kaum sorgen. Der erste Warnschuss der Bremer durch Philipp Bargfrede war dann aber sichere Beute für Kölns Keeper Timo Horn (9.). Schon nach einer Viertelstunde musste FC-Trainer Peter Stöger das erste Mal wechseln. Simon Zoller verletzte sich und wurde durch Dusan Svento ersetzt (15.). Dieser positionierte sich auf der linken Außenbahn und Nagasawa rückte auf die rechte Seite hinüber.

Ujah im Stile eines Torjägers

In eine Phase, in der die Kölner besser ins Spiel kamen, fiel dann die Bremer Führung. Für Momente wie diesen haben investigativ arbeitende Sportjournalisten den Ausdruck „ausgerechnet“ erfunden: Ausgerechnet der Ex-Kölner Anthony Ujah wurde mit dem Rücken zum Tor angespielt, drehte sich mit einer schnellen Körpertäuschung um Frederik Sörensen und platzierte den Ball unhaltbar im langen Eck (23.). Wie angekündigte verzichtete Ujah, der in der Vorsaison noch den Geißbock auf der Brust trug, zwar aufs Jubeln, Sympathiewellen der Gästefans schlugen ihm deswegen jedoch erwartungsgemäß trotzdem nicht entgegen.

Viel bekamen die Gäste im ersten Durchgang offensiv nicht auf den Rasen. Wenn es gefährlich wurde, dann über die rechte Seite, wo Marcel Risse die Bälle immer wieder in die Mitte brachte, doch genauso oft ein Bremer Abwehrbein dazwischen war. So auch vier Minuten nach dem Rückstand, als Osakos Schuss aus dem Rückraum abgeblockt wurde (27.). Kurz vor der Pause war dann abermals Horn gefragt, der aus kurzer Distanz glänzend gegen Ujah parierte und so dafür sorgte, dass der FC zur Pause noch im Spiel war.

FC mit viel Schwung – Modeste im Pech

Und die Kölner kamen mit viel offensivem Schwung aus der Kabine. Jonas Hector enteilte auf der linken Seite Finn Bartels und steckte den Ball auf Modeste durch. Kölns Anthony schoss den Ball jedoch genau auf den Körper von Werder-Torwart Felix Wiedwald, der den Winkel gut verkürzt hatte (49.). Kurze Zeit später legte Modeste im Strafraum dann für Hector ab, dessen Schuss gerade noch abgeblockt wurde (53.). Keine vier Minuten später dann wieder Modeste: Diesmal machte der Franzose fast alles richtig, überwand Wiedwald, doch setzte den Ball an den Pfosten (57.).

Der FC blieb offensiv am Drücker, nach Zusammenspiel von Nagasawa und Osako über die rechte Seite, kam Svento im Fünfmeterraum grätschend zum Abschluss, brachte den Ball aber unter Bedrängnis nicht über die Linie (64.). Auf der Gegenseite war Horn bei einem Drehschuss Florian Grillitsch hellwach und verhinderte den vorzeitigen Kölner Pokal-Knockout (73.). Peter Stöger reagierte und brachte Bard Finne für Kevin Vogt (73.), in der Hoffnung, der quirlige Norweger könnte neuen Schwung ins Kölner Offensivspiel bringen. Doch weder die Einwechslung Finnes noch die Hereinnahme von Milos Jojic bewirkte eine Veränderung des Resultats. In der Nachspielzeit hätte abermals Modeste den FC noch in die Verlängerung retten können, doch erneut ging Wiewald als Sieger aus diesem Privatduell hervor und sicherte dem SV Werder so den Sprung in die nächste Pokalrunde.

1.FC Köln: Horn, Risse, Sörensen, Heintz, Hector, Vogt (73. Finne), Lehmann, Zoller (15. Svento), Nagasawa, Osako (84. Jojic), Modeste.

Tor: 1:0 Ujah (23.).