fbpx
Köln.Sport

Sportlotterie: ,,Ein wunderbarer Ansatz“

Initiator und Diskus-Olympiasieger Robert Harting rührt die Werbetrommel für die Deutsche Sportlotterie. Foto: imago/Camera 4

Initiator und Diskus-Olympiasieger Robert Harting rührt die Werbetrommel für die Deutsche Sportlotterie.
Foto: imago/Camera 4

Wie steht der Sport in Köln und der Region zur neuen Soziallotterie von Robert Harting? Köln.Sport befragte Michael Scharf, Leiter des OSP Rheinland.

Von Sportlern für Sportler – die neue Deutsche Sportlotterie (DSL) von Initiator und Diskus-Olympiasieger Robert Harting kann seit kurzem bundesweit im Internet gespielt werden und macht es sich zur Aufgabe, die Förderung von Spitzenathleten zu verbessern. Köln.Sport sprach mit Michael Scharf, Leiter am Olympiastützpunkt Rheinland (OSP) in Köln, über Möglichkeiten und Erwartungen an die neue Soziallotterie.

Herr Scharf, wie stehen Sie grundsätzlich der Idee der DSL gegenüber?
Ich stehe dem Ganzen positiv gegenüber. Eine Lotterie mit guten Gewinnchancen, bei der die Menschen über ihren Wetteinsatz zudem einen direkten Beitrag zur Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen für unsere Spitzensportler leisten, das ist ein wunderbarer Ansatz!

Ziel ist vor allem eine verbesserte Förderung des Spitzensports. Welche Erwartungen knüpfen Sie als Leiter des OSP Rheinland konkret an die DSL?
Mein Wunsch wäre, dass die deutschen Spitzensportler zukünftig frei von finanziellen und sozialen Zwängen den Fokus alleine auf ihre sportliche Leistungsfähigkeit und ihre berufliche Ausbildung legen können. Vielleicht können dann auch mehr junge Menschen, unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern, Leistungssport ohne wenn und aber betreiben. Im übrigen hoffe ich sehr, dass die Förderung den olympischen wie auch den paralympischen Spitzensportlern zu Gute kommt!

Michael Scharf, Leiter OSP Rheinland

Michael Scharf, Leiter OSP Rheinland

Im Vorfeld gab es auch Kritik an der neuen Spoziallotterie, vor allem seitens der Landessportbünde und des DOSB. Mit dem Verweis, auch den Breitensport – und damit die Basis – an den Einnahmen zu beteiligen. Ist diese Kritik berechtigt und zielführend?
Dazu muss man wissen, dass die Landessportbünde und der DOSB einen nicht unerheblichen Anteil ihrer eigenen Einnahmen aus Lotteriemitteln beziehen. Von daher verstehe ich die Bemühungen, dass Leistungssport und Breitensport nicht gegeneinander, ja man kann schon buchstäblich sagen, „ausgespielt“ werden!

Seitens der staatlichen Lottogesellschaften ist die Unterstützung für die neue Sozial-Lotterie nicht allzu groß, in NRW etwa wird sie über WestLotto nicht angeboten. Enttäuscht das?
Ich glaube, dahinter steckt genau der Gedanke, dass große „Platzhirsche“ meinen, sie hätten etwas zu verlieren. Wenn die neue Lotterie gut ist, wird sie sich dennoch durchsetzen und ich glaube gerade die sozialen Medien, wie Facebook und Twitter werden dazu einen nicht unerheblichen Beitrag leisten!

Hand aufs Herz: Sind dank der DSL schon in Rio 2016 mehr Medaillen möglich?
Nein, der Zug nach Rio ist schon, und auch für die Winterspiele in Südkorea 2018 wird es eng. Die Lotterie würde allerdings bereits in Richtung Tokio 2020 neue Kräfte freisetzen und ihre volle Wirkung zu Olympischen und Paralymischen Spielen 2024/2028 in Hamburg oder Berlin entfalten.

Interview: Frank Schwantes

 

Mehr zur Deutschen Sportlotterie lesen Sie in der neuen Ausgabe von Köln.Sport – ab 19. Februar am Kiosk!