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Köln.Sport

SC West stellt Insolvenzantrag

Finanzielle Schwierigkeiten: Der SC West um Aaron Kadima (r.) meldet Insolvenz an Foto: Benjamin Horn

Finanzielle Schwierigkeiten: Der SC West um Aaron Kadima (r.) meldet Insolvenz an
Foto: Benjamin Horn

Ein Bauprojekt zwingt den Traditionsverein in die Knie. Der Spielbetrieb soll aber gesichert sein.

Die Meldung ist knapp und sachlich gehalten: „Kurz vor Weihnachten hat der Vorstand des Kölner Traditionsvereins SC West Köln 1900/11 e.V. Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht Köln gestellt“, heißt es auf der offiziellen Vereinshomepage. Bereits im Sommer war über diesen Schritt spekuliert worden (Köln.Sport berichtete).

Die wirtschaftliche Schieflage gehe auf ein notleidendes Bauprojekt zurück, erklärt der Klub in der offiziellen Mitteilung. Der Verein plante den Bau einer Kindertagesstätte, um im Untergeschoss der Räumlichkeiten einen modernisierten Umkleidebereich für die zahlreichen aktiven Sportlerinnen und Sportler errichten und finanzieren zu können. Im Zuge von Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen war es bereits vor einiger Zeit zu erheblichen Problemen bei der Umsetzung gekommen.

Das Gericht hat Dr. Christoph Niering, der bereits vor zehn Jahren Fortuna Köln über ein Insolvenzplanverfahren saniert hatte, zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Gemeinsam mit seinem Team werde sich der Fachanwalt in den kommenden Tagen und Wochen ein Bild über die Lage verschaffen. Bereits jetzt stehe allerdings fest, dass der Spielbetrieb nach der Winterpause ohne Einschränkungen wieder aufgenommen werden wird. Dies gelte sowohl für die zahlreichen Jugendmannschaften als auch das Bezirksliga-Team.

Bis spätestens Mitte Februar 2015 soll in Abstimmung mit den Gläubigern geklärt werden, ob sich die Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch abwenden lässt oder aber eine Sanierung des Vereins nur über ein sogenanntes Insolvenzplanverfahren erreichen lässt. In der Mitteilung gibt sich der Verein allerdings optimistisch: „Dr. Niering zeigt sich zuversichtlich, dass jedenfalls im Laufe des Jahres 2015 eine Lösung gefunden wird, die den dauerhaften Erhalt des Traditionsvereins gewährleistet.“