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Köln.Sport

RheinStars wollen den großen Wurf

David Downs, Spielmacher der RheinStars Köln

Die RheinStars um Spielmacher David Downs sehen sich als Herausforderer der Top-Teams.
Foto: imago/Beautiful Sports

Im zweiten Jahr in der ProA blasen die RheinStars zum Angriff auf die Spitze. Die erste Bewährungsprobe steht am Sonntag mit dem Heimspiel gegen die Gladiators Trier an.

Die Zeit des Understatements ist bei den RheinStars Köln endgültig vorbei: In ihrer zweiten Saison in der ProA greifen die kölschen Korbjäger sportlich und verbal oben an. Nach Platz zwölf im Vorjahr, als dem jungen Team in der Endabrechnung lediglich ein Sieg zum Einzug in die Playoffs fehlte, soll es nun um den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL) gehen. Zum Saisonauftakt empfangen die Kölner am Sonntag, 25. September, die Gladiators Trier in der Lanxess-Arena (Tip-off 17 Uhr).

„Wir haben für unsere zweite Saison in der ProA eine Mannschaft zusammengestellt, die zu Größerem fähig sein soll“, gibt sich RheinStars-Geschäftsführer Stephan Baeck angriffslustig, weiß aber gleichzeitig auch um die starke Konkurrenz. „Ich sehe fünf, sechs Mannschaften, die diese Saison ganz oben mitspielen können. Dazu gehören auch wir“, erklärt der Europameister von 1993. Die großen Favoriten seien zwar die BBL-Absteiger Crailsheim Merlins und Mitteldeutscher BC, doch nach der ordentlichen Debütsaison will das ambitionierte Kölner Projekt mehr als nur einen Stolperstein in der Liga darstellen.

Dafür haben die RheinStars mächtig aufgerüstet: Shooting Guard Hugh Robertson kommt vom slowenischen Meister Helios Suns Domzale an den Rhein und soll bei den Kölnern für Spektakel sorgen. „Hugh wird unser junges Team und unser Spiel auf eine andere Stufe heben“, verteilte Baeck bei der Verpflichtung fleißig Vorschusslorbeeren für den 26-jährigen US-Amerikaner. Auch unter dem Korb, wo die RheinStars in der letzten Saison häufig unterlegen waren, hat das Team von Trainer Arne Woltmann deutlich zugelegt: Die zwei Neuzugänge Dennis Heinzmann, der aus Leverkusen kam, und Andreas Wenzl (zuletzt Hamburg) bilden das Center-Duo, auch Power Forward Robin Christen soll die Durchschlagskraft der Kölner erhöhen.

Dafür war eigentlich auch Amric Fields vorgesehen. Der athletische US-Amerikaner, als „absoluter Wunschspieler“ geholt, begeisterte jedoch nur kurz bei den RheinStars. Eine Knieverletzung des 24-Jährigen machte allen Beteiligten einen Strich durch die Rechnung. „Für Amric ist eine Welt zusammengebrochen, er war ganz heiß auf die Saison“, erklärt Woltmann, der allerdings schnell Ersatz parat hatte: Chris Eversley geht anstelle von Fields für die RheinStars auf Korbjagd.

Arena-Konzept modifiziert
Auf den Hexenkessel ASV-Sporthalle müssen die Aufstiegsaspiranten allerdings verzichten: Aufgrund der Lizenzbedingungen in der ProA absolvieren die RheinStars in der anstehenden Spielzeit alle Heimpartien in der Lanxess-Arena. Ein Schritt, der das ambitionierte Projekt unter Druck setzt: Mittelmaß wird die Fans sicherlich nicht in Scharen nach Deutz strömen lassen. „Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, ist dieser Schritt unumgänglich. Es gilt jetzt, die Basis, die wir haben, auszubauen – natürlich durch gute Leistung, aber auch durch mehr Werbung für unsere Spiele“, sagt Woltmann.

Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, wie der 42-jährige RheinStars-Coach betont: „In Köln ist viel Sportbegeisterung vorhanden. Natürlich steht der Fußball über allem, aber es gibt auch Nischen für andere Sachen. Und in diese Nische wollen wir kommen und ein paar Leute mitnehmen“, so der Ex-Profi. Dafür wolle man Basketball präsentieren, der Zuschauer anlockt. Und was könnte dort besser sein als erfolgreicher Sport mit Perspektive Richtung 1. Liga?

Der RheinStars-Kader um Spielmacher und Führungsfigur David Downs gibt diese Zielsetzung her – zumal Woltmann als begabter Entwickler talentierter Spieler gilt. Und davon wimmelt es bei den kölschen Korbjägern: Neben den bereits etablierten Eigengewächsen Leon Baeck, Tim van der Velde und Lennart Steffen drängen weitere Jungspunde wie Leon Okpara oder Benedict van Laack nach vorne. Bekommen die RheinStars die Mischung aus Qualität und Unbekümmertheit auf das Parkett, ist mit dem Woltmann-Team definitiv zu rechnen. Das Ende des Understatements kommt zum richtigen Zeitpunkt.

Update: Als Ersatz für den am Knie verletzten Leon Baeck verpflichteten die RheinStars am Mittwoch den US-Amerikaner Jelani Hewitt. Der 25 Jahre alte Guard kennt die ProA bereits von seinem Engagement bei ScieneCity Jena. Beim Aufsteiger erzielte er in 17 Spielen im Schnitt 14 Punkte, 2,2 Assists sowie 3,7 Rebounds und erreichte eine Freiwurfquote von über 80 Prozent. Damit zählte Hewitt zu den Topscorern der 2. Basketball-Bundesliga auf der Shooting Guard Position und zur Top15 der Liga insgesamt. Baeck muss nach einem Teilriss der Patellarsehne bis zu zwei Monate pausieren.