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Köln.Sport

Modeste: Glück im Unglück

Der FC muss weiter auf Anthony Modeste warten – und hat dabei sogar fast Glück im Unglück.
Modeste

Anthony Modeste will endlich für den FC aufs Feld – doch hat der Club das überhaupt so dringend nötig? (Foto: imago/Nordphoto)

Das Hick-Hack nimmt kein Ende – Anthony Modeste wird in diesem Kalenderjahr nicht mehr für den 1. FC Köln auflaufen. Vielleicht wird er das auch überhaupt nicht mehr, wenn man den seit heute Mittag kursierenden Meldungen zum Transfer Glauben schenken mag. Denn demzufolge hat der Franzose entgegen ursprünglicher Behauptung ohne triftigen Grund gekündigt. Am Freitag hatte das noch ganz anders ausgesehen.

Das Sturmduo harmoniert perfekt

Nun ist das Geschrei also erstmal groß. Wann Modeste für den FC wieder aufläuft, steht noch genauso in den Sternen wie die Frage, wann der Wechsel endlich und komplett rechtmäßig über die Bühne gehen kann. Allerdings ist in diesem Fall überhaupt keine Eile vonnöten.

Denn: Der FC, und das bemerkte nicht nur Lukas Podolski, ist im Sturm aktuell optimal aufgestellt: Simon Terodde schießt sämtliche Tornetze in Liga Zwei kaputt, sein Sturmpartner Jhon Córdoba passt perfekt zu ihm und hat sich vom vermeintlichen Fehleinkauf zu einem der physisch imposantesten Stürmer der jüngeren Vereinsgeschichte entwickelt. Sein Selbstvertrauen steigt mit jedem „Jhonnie-Córdoba“-Sprechgesang der Fans, es tut einfach gut, den Kolumbianer lächeln und jubeln statt trauern und hadern zu sehen.

Einen Teil des Duos auf die Bank zu setzen scheint angesichts der aktuellen Form der beiden undenkbar. Und da sich Modeste mit einem Bankplatz auf Dauer nicht abfinden wird, würde zumindest in dieser Saison diesbezüglich ein Härtefall drohen. Und glaubt ernsthaft jemand, Modeste würde den FC auch von der Bank aus besser machen?

Kein Grund zum Verzweifeln

Und generell: Ob Córdoba und Terodde auch in der ersten Liga höheren Ansprüchen genügen, sei aktuell noch einmal dahingestellt – bis zur ersten Liga dauert es allerdings auch noch ein bisschen, mindestens noch 19 Spiele. Dass es bis dahin zu keiner Einigung kommt, scheint sehr unwahrscheinlich, bei dem Theater um den Franzosen aber auch nicht komplett unrealistisch. In diesem Falle trainiert Modeste quasi für lau mit, der FC muss ihm in der Zeit kein Gehalt zahlen.

So ergibt sich der Eindruck, dass das weiter andauernde Theater um Modeste nicht ausschließlich Fluch sein muss, sondern sogar ein Stück weit Segen sein kann. Zu sagen, die Abwesenheit Modestes schadet dem FC mehr als dass sie ihm nützt, wäre falsch. Grund zum Verzweifeln sind die Neuigkeiten von heute Mittag allerdings auch nicht.