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Kurios: Kreisliga-Coach spielt für Ligarivalen

Gab am Wochenende sein fußballerisches Comeback für den SC Brück: Grembergs Trainer Marco Heintz Foto: Ben Horn

Gab am Wochenende sein fußballerisches Comeback für den SC Brück: Grembergs Trainer Marco Heintz
Foto: Ben Horn

Wenn der Trainer für einen Ligakonkurrenten spielt: Grembergs Coach Marco Heintz gab am Wochenende sein fußballerisches Comeback – für einen Rivalen aus der eigenen Liga.

Rheinfussball

Der SV Gremberg-Humboldt sorgte mit einem 1:0-Erfolg im Heimspiel gegen den SC Rondorf dafür, dass seine Abstiegssorgen in der Kreisliga A minimiert wurden. Während den Grembergern bei einem normalen Verlauf der restlichen Saison der Klassenerhalt faktisch nicht mehr zu nehmen ist, sorgten die Rückzugs-Gedanken des SC Brück für Sorgenfalten. Um dem damit verbundenen Abzug von sechs Punkten zu entgehen, ging SVGH-Trainer Marco Heintz einen kuriosen und vielleicht noch nie dagewesenen Weg. Er schnürte seine Fußballschuhe und lief selber für den Konkurrenten auf. Das gab es wohl noch nie: Heintz trat am vergangenen Sonntag für den Ligakonkurrenten SC Brück gegen den Ball. Die Brücker hatten zuvor mit dem Gedanken gespielt, sich wegen erheblichen personellen Problemen aus der Liga zurückzuziehen. Dadurch wären alle bisherigen Ergebnisse gelöscht und den gegen Brück siegreichen Teams abgezogen worden. Der SV Gremberg, der unter normalen Umständen mit dem Abstiegskampf nichts mehr zutun hat, hätte so sechs Punkte verloren und noch einmal arge Sorgen um den Klassenerhalt bekommen.

Pragmatiker Heintz, bis Sommer 2013 selbst Trainer des SC Brück, kramte also seinen alten Spielerpass heraus und pustete den Staub von den Fußballschuhen. Vor drei Jahren die aktive Karriere bei den Alten Herren des SC Brück beendet, hielt der 40-Jährige noch einmal die Knochen auf der Asche hin. „Brück musste elf Spieler zusammen bekommen und ein Team gegen den TFC Köln stellen. Meinem SV Gremberg wäre es bei einem Rückzug der Brücker noch einmal richtig an den Kragen gegangen. Das wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Also habe ich mich selbst zur Verfügung gestellt“, erklärt der Trainer. Gemeinsam mit einer Mischung aus zweiter Mannschaft und Alten Herren holte Heintz gegen den abstiegsbedrohten TFC keinen Stich, ging sang- und klanglos 0:32 unter. Bei der Brücker Not-Elf kein Grund zur Traurigkeit. „Die Stimmung war vor dem Spiel und auch in der Halbzeitpause, als es bereits 0:14 stand, super. Leider konnte ich nicht mehr weiterspielen, denn ich hatte einen Ganzkörperdefekt.“

So packte Heintz nach 45 Einsatzminuten seine Tasche und flitzte nach Gremberg, um im zweiten Durchgang wieder an der gewohnten Seitenlinie zu stehen. Dass sein SVGH, vertreten von Co-Trainer Ismail Celik, den SC Rondorf dann auch noch besiegte, machte den Sonntag für Heintz perfekt. Am kommenden Sonntag muss Brück noch einmal ein Team stellen, damit ein anschließender Rückzug keine Ergebnislöschung mehr zur Folge hat. Beim SV Schlebusch II wird Heintz dann wieder für den SCB auf dem Platz stehen. „Mitgehangen, mitgefangen. Immerhin ist die Partie bereits um 13 Uhr, so dass ich pünktlich zum Anpfiff bei meiner Mannschaft bin.“

Quelle: Daniel Sobolewski für rheinfussball.de