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Köln.Sport

IIHF: Raus mit Applaus

Für den Gastgeber aus Deutschland war bei der IIHF-Weltmeisterschaft im Viertelfinale Endstation. Trotz des Ausscheidens gegen den 26-maligen Titelträger kann das Team stolz auf sich sein.
Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft bedankte sich bei ihrem Kölner Publikum.

Nach der 1:2-Pleite gegen den Top-Favoriten aus Kanada verabschiedete sich die deutsche Nationalmannschaft mit erhobenen Hauptes aus dem Turnier (Foto: imago/Horstmüller)

Die große Sensation blieb am Donnerstagabend in der Lanxess-Arena leider aus, zu groß war die Hürde gegen das Starensemble aus Kanada. Aber das deutsche Team um Headcoach Marco Sturm verabschiedete sich mit erhobenen Hauptes, kämpfte bis zum Umfallen und zwang den haushohen Favoriten zu einer Top-Leistung. Auch wenn das Chancenverhältnis eindeutig zu Gunsten des Weltmeisters ausfiel, blieb es bis zu letzten Sekunde spannend.

Im ersten Drittel machten die Kanadier ordentlich Druck und zwangen den Goalie Philipp Grubauer zu mehreren Paraden. Aber auch die deutsche Offensive zeigte sich ab und an vor dem Kasten des Favoriten, Großchancen sprangen aber nicht heraus. Die erste Powerplay-Phase wussten die „Ahornblätter“ aber gleich zu nutzen und sorgten zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels für die 1:0-Führung durch Mark Scheifele (18.). Das deutsche Team war optisch klar unterlegen und konnte sich letztlich bei Grubauer bedanken, der die Mannschaft bis zum Schluss im Spiel hielt.

Technik schlägt Kampfgeist

Auch im zweiten Drittel konnten die Hausherren vor heimischen Publikum kämpferisch gut mithalten, auch wenn sie individuell deutlich das Nachsehen hatten. Bitter, dass auch der zweite Treffer kurz vor dem Ende des Drittels fiel. Zunächst scheiterte Mike Matheson am deutschen Goalie, Jeff Skinner stand aber goldrichtig und staubte zur 2:0-Führung ab (39.).

Mit einer Hercules-Aufgabe vor der Brust ging es in das letzte Drittel der Partie, Deutschland brauchte nun mehr als nur ein kleines Eishockey-Wunder. Die mit 16.700 Zuschauern nicht ganz ausverkaufte Lanxess-Arena sorgte dennoch für grandiose Stimmung, welche mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch Yannic Seidenberg belohnt wurde. In Unterzahl behielt Christian Ehrhoff die Übersicht und setzte Seidenberg klasse in Szene, der behielt vor Goalie Calvin Pickard die Übersicht und vollendete gekonnt (54.). Am Ende reichte die kämpferisch starke Leistung des deutschen Teams gegen technisch zu starke Kanadier leider nicht. Dennoch war das 1:2 ein Achtungserfolg, der natürlich auch der Spitzen-Leistung von Schlussmann Grubauer zu verdanken war.

Würdiger Abschied

Insgesamt können die Deutschen stolz auf die gezeigten Vorstellungen sein. Mit einem Paukenschlag startete das Team von Marco Sturm ins Turnier und schlug, beflügelt von der tollen Kulisse, zum Auftakt die US-Boys 2:1. Auch die 2:7-Niederlage gegen das schwedische Team sowie die 3:6-Pleite gegen die starken Russen wurden nicht zum Stimmungsdämpfer. Im Gegenteil, der Comeback-Sieg nach 0:2-Rückstand gegen die Slowakei brachte wieder Feuer ins deutsche Team.

Den ersten echten Dämpfer erlitt die Sturm-Truppe nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen Dänemark, der souveräne 4:1-Sieg über Italien ermöglichte letztlich das Herzschlag-Finale um den Einzug ins Viertelfinale. In einer nervenaufreibenden Begegnung gegen Lettland sorgte der Kölsche Jung Frederik Tiffels im Penalty-Schießen für Ekstase auf den Rängen und den Einzug ins Viertelfinale. Die Hürde für ein Eishockey-Märchen war letztlich aber zu hoch, gegen starke Kanadier musste sich die deutsche Eishockey Nationalmannschaft aus dem Turnier verabschieden. Es bleibt trotzdem ein überaus positiver Eindruck, den die Spieler vor dem heimischen Publikum hinterlassen hat.