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Köln.Sport

Hector krönt starken FC-Auftritt

Traf nach traumhaftem Solo zum 3:1 für den 1. FC Köln: Nationalspieler Jonas Hector Foto: imago/Eibner

Traf nach traumhaftem Solo zum 3:1 für den 1. FC Köln: Nationalspieler Jonas Hector
Foto: imago/Eibner

Welch ein Sonnentag für den 1. FC Köln: Gegen 1899 Hoffenheim gewinnen die „Geißböcke“ mit 3:2 und bringen den Sieg dank Jonas Hectors Traumsolo auch in Unterzahl über die Runden.

Jubelnd sprintete Thomas Kessler auf den Rasen und ließ seiner Freude freien Lauf. Mit großem Einsatz drosch der FC-Ersatzkeeper den Spielball auf die Südtribüne und ballte die Fäuste. Eine nervenzehrende Schlussphase hatten die „Geißböcke“ überstanden, den so wichtigen Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim trotz 20-minütiger Unterzahl über die Zeit gerettet.

Zuvor sahen die 45.000 Zuschauer im RheinEnergieStadion ein spektakuläres Bundesliga-Spiel, das bereits nach wenigen Augenblicke Fahrt aufgenommen hatte. Nur 42 Sekunden nach dem Anpfiff lenkte FC-Außenverteidiger Pawel Olkowski einen Schuss von Roberto Firmino an den Pfosten. Es war der Auftakt zu einer spielerischen Achterbahnfahrt: Yuya Osako, der für den verletzten Deyverson in die Startelf rückte und einen bärenstarken Auftritt hinlegte, wurde im Strafraum zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Sippel zeigte nicht auf den Punkt. Eine klare Fehlentscheidung (3.)!

Es ging hin und her: Kevin Volland scheiterte an FC-Keeper Timo Horn (11.), auf der Gegenseite verzogen Matthias Lehmann (7.) und Jonas Hector (10.)  bei Distanzversuchen. Nach 20 Minuten dann die Führung für die Gastgeber: Osako narrte Hoffenheims Bicakcic, der sich im Sechzehner nur durch ein Foul zu helfen wusste. Lehmann bliebt vom Punkt abermals eiskalt – das (dank des mauen Gegner-Anhangs und der gesperrten Blöcke nicht komplett gefüllte) Stadion bebte.

Das Spiel blieb aufregend: Sven Schipplock, Roberto Firmino und Nadiem Amiri testeten Horn, der aber gewohnt sicher parierte. Die Hoffenheimer hatten allerdings Glück, das Sippel bei einem Handspiel von Nationalspieler Sebastian Rudy nicht abermals Strafstoß gab. Vor der Pause dann dennoch die große Chance zum 2:0: Marcel Risse setzte sich auf rechts stark durch, doch Anthony Ujah stocherte die Hereingabe an den Pfosten (39.).

Auch nach der Pause war der FC das bestimmende Team: Ujah verpasste ebenso knapp wie Pawel Olkowski, dessen Schuss TSG-Keeper Baumann entschärfte. In der 54. Minute klingelte es aber wieder im Gäste-Tor: Eine überragende Kombination über Kazuki Nagasawa, der den gesperrten Slawomir Peszko exzellent vertrat, und Osako vollendete Ujah, der im direkten Duell gegen Baumann keine Nerven zeigte. 2:0 FC – das zehnte Saisontor des Nigerianers!

Die „Geißböcke“ versuchten nun das Spiel zu kontrollieren, mussten aber nach 70 Minuten einen schweren Rückschlag verkraften: Olkowski foulte den eingewechselten Anthony Modeste im Strafraum, es folgte der Platzverweis und ein Elfmeter, den Eugen Polanski sicher verwandelte. Sollte der FC die Führung jetzt aus der Hand geben? Das Zittern beendete Linksverteidiger Jonas Hector mit einem Traumsolo: An der Mittellinie gewann er den Ball, ließ gleich fünf Hoffenheimer ins Leere grätschen und netzte zum 3:1 ein (78.) – ein wundervoller Treffer des Nationalspielers!

Als der überragende Osako zehn Minuten vor dem Abpfiff den Platz unter Standing Ovations verlassen durfte, schien die Partie endgültig entschieden. Und es wurde dennoch nochmals spannend: Horn packte bei einem Eckball daneben, Modeste bedankte sich artig und verkürzte auf 2:3 (88.). In der Nachspielzeit ließ der FC aber nichts mehr anbrennen – als der schwache Schiedsrichter Sippel abpfiff, stand der dritte Heimsieg der Saison und ein großer Schritt im Kampf um den Klassenerhalt fest.

Mit 33 Zähler liegen die „Geißböcke“ nun auf Rang elf und hat sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, der derzeit der SC Paderborn bekleidet. Am kommenden Wochenende reist die Elf von Peter Stöger zu Tabellennachbarn Hertha BSC, der punktgleich auf Platz zwölf rangiert.