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Köln.Sport

Hector auf dem Abstellgleis?

Der Kölner Linksverteidiger Jonas Hector gehörte unter Jogi Löw in der Nationalmannschaft bislang zum absoluten Stammpersonal. Gestern allerdings erhielt Nico Schulz den Vorzug – ein Fingerzeig für die Zukunft?
Schulz

Beim Länderspiel in Paris gegen Frankreich musste Jonas Hector 90 Minuten zuschauen (Foto: imago/Eibner)

Neues System, neues Personal, Verjüngungskur – Joachim Löw schien nach den schwachen Auftritten der Nationalmannschaft in der jüngeren Vergangenheit gestern Abend ein Zeichen setzen zu wollen. Der Bundestrainer steht unter Druck, die Kritik an seiner Ausrichtung wird nicht erst seit der verkorksten WM immer lauter. Gegen Frankreich fand sich neben eigentlichen Leistungsträgern wie Thomas Müller oder Julian Draxler überraschend auch Jonas Hector auf der Bank wieder.

Das lag unter anderem daran, dass der Bundestrainer auf eine Dreier- bzw. Fünferkette setzte und links dem offensiv ausgerichteten Hoffenheimer Nico Schulz vertraute. Der 25-Jährige überzeugte – wie der Rest des Teams – vor allem in der ersten Hälfte. Von seinem Gegenspieler, Superstar Kylian Mbappé, war über weite Strecken des Spiels wenig zu sehen.

Hector nur noch Ersatz?

Rückt der Kölner Kapitän Jonas Hector nun also in der „Nati“ dauerhaft ins zweite Glied? Möglich, aber keineswegs gewiss! Denn Löw hält nach wie vor viel vom 41-fachen Nationalspieler, betonte noch vor kurzem, dass Hector in den vergangenen beiden Jahren in der Nationalelf „immer sehr, sehr gute Leistung gebracht“ habe und auch der Abstieg des 1. FC Köln kein Problem darstelle.

Und: Der drei Jahre jüngere Schulz konnte zwar in seinem zweiten Länderspiel überzeugen, erfand die Linksverteidigerposition in der „Mannschaft“ aber sicher nicht neu. Auch das Ergebnis stimmte am Ende nicht: die Deutschen unterlagen mit 1:2. Unsicher ist zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls, ob Löw auch in Zukunft auf drei Innen- plus zwei Außenverteidiger setzt oder zur Viererkette zurückkehrt.

Für die nächsten Länderspiele dürften die Karten also wieder neu gemischt werden. Dauerbrenner Jonas Hector jedenfalls wird die Pause in Paris verschmerzen können. Der WM-Fahrer hatte eine verkürzte Sommerpause und bekommt auch beim Effzeh als Leistungsträger so gut wie nie eine Pause.