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Hamdi Dahmani: Er wächst mit seinen Aufgaben

Hamdi Dahmani (Fortuna Köln) spielt Fußball

Seit Januar 2014 wieder in Diensten Fortuna Kölns: Mittelfeldmotor Hamdi Dahmani
Foto: imago/Eibner

Hamdi Dahmani hat für Fortuna Köln schon in der Oberliga gespielt. Auch in der Dritten Liga zählt der bei den Fans beliebte Mittelfeldakteur zu den Leistungsträgern – weil er sich anpassen kann.

„Hamdi Dahmani ham’ die nich’“ – Wenn die Fans von Fortuna Köln ihre Nummer 30 im heimischen Südstadion hochleben lassen, dann tun sie das schon seit Jahren mit dieser kreativen Lobpreisung, die den Stolz darüber ausdrückt, dass dieser Hamdi­ Dahmani seine Fähigkeiten für die Südstädter und eben nicht den jeweiligen Gegner in die Waagschale wirft. „Seit wann es diesen Gesang gibt, weiß ich gar nicht genau. Aber es ist immer wieder geil. Ich freue mich, dass die Fans meine Leistung honorieren und mich so toll unterstützen“, sagt Dahmani.

Ein eigener Fangesang für einen Spieler in der Dritten Liga ist, zumin­dest in Deutschland, die Ausnahme. Doch bei wohl keinem Akteur im Fortuna-Kader erscheint die individuelle Huldigung der Fans so angebracht wie bei dem 28-jährigen Deutsch-Tune­sier. Der ehemalige Jugendspieler von Alemannia Aachen und Bayer Leverkusen ist bei Fortuna immens beliebt und längst fester Bestandteil des Südstadt-Klubs. Im November 2015 absolvierte Dahmani in Aue sein 200. Pflichtspiel für die Domstädter.

Mit Fortuna durch die Ligen

Hamdi Dahmani und Fortuna Köln – diese innige Beziehung nahm ihren Anfang im Jahr 2008 zu Oberliga-Zeiten, als das Training unter der Woche noch vornehmlich in den Abendstunden stattfand. Über die Regionalliga führte der gemeinsame Weg, eine anderthalbjährige Auszeit ausgeklammert, schließlich bis in Liga drei. „Es gab Experten, die haben Hamdi damals die Regionalliga-Tauglichkeit abgesprochen. Jetzt ist er Leistungsträger in der dritten Liga. Er passt sich an die steigenden Herausforderungen hervorragend an“, lobt Trainer Uwe Koschinat und beschreibt damit die wohl größte Stärke des Mittelfeldspielers: seine Anpassungsfähigkeit!

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„Ich kann mich sicherlich gut auf neue Herausforderungen einstellen, zumindest hat das bis jetzt immer ganz ordentlich geklappt“, bestätigt Dahmani, der schon immer zu den laufstärkeren Spielern zählte. „Wenn man es dann mit besseren Gegnern zu tun bekommt, wird man automatisch auch handlungsschneller.“ Dabei kommt insbesondere dem spielstarken Offensivakteur die Weiterentwicklung im Spiel der Fortuna zugute. Waren die Südstädter in der Vorsaison gänzlich auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht, so stehen die Fortunen in dieser Spielzeit für Spektakel, was die Zahl erzielter, aber auch kassierter Tore belegt.

Noch nicht im Zenit seines Schaffens

„Letztes Jahr war es sehr anstren­gend, weil der Weg zum gegnerischen Tor mit Ball extrem weit war. Jetzt ist unsere Spielweise offen­siver und explosiver. Das kommt mir entgegen“, sagt Dahmani, der auf der „Zehner“-Position in Fortunas 3-5-2-System seine ideale Rolle gefunden hat: „Ich kann mich frei entfalten, Bälle abholen, den tödlichen Pass spielen oder selbst zum Abschluss kommen. Das liegt mir“, sagt der Publikumsliebling, der mit seinen Leistungen in dieser­ Saison insgesamt zufrieden ist, auch wenn die Trefferquote sicherlich noch Potenzial nach oben besitzt. „Ich kann mich auf jeden Fall weiter verbessern. Meinen Zenit habe ich noch nicht erreicht“, zeigt sich Dahmani selbstbewusst.

Auch seine Südstädter sieht er längst noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt: „Fortuna hat sich im Laufe der Jahre immer weiter professionalisiert. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Verein noch einen Schritt gehen kann. Trotz der Entwicklung hat der Klub seine Identität aber nie verloren.“ Eine Aussage, die nicht nur für Fortuna gilt, sondern auch auf Dahmani selbst zutrifft­ und Raum eröffnet für den nächsten gemeinsamen Schritt.

Stefan Kühlborn