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Köln.Sport

Haie: Last-Minute-K.o. bringt das Saisonaus

Jubel beim EHC München, Trauer bei den Kölner Haien

Der Moment nach der Entscheidung: München jubelt, Köln ist am Boden zerstört
Foto: imago/foto2press

Bravourös gekämpft und doch bitter in letzter Minute bezwungen: Die Kölner Haie sind durch ein 4:5 in München aus den Playoffs ausgeschieden.

Durch ein bitteres Ende in einem Herzschlagfinale müssen die Kölner Haie ihre Träume vom neunten Meistertitel begraben: Nach großem Kampf unterlag der KEC im fünften Halbfinalspiel dem EHC München mit 4:5 (1:3/1:0/2:2) und verloren die Best-Of-Seven-Serie gegen die Bayern mit 1:4. Den umjubelten Siegtreffer erzielten die Gastgeber in der turbulenten Schlussminute, nur elf Sekunden nach dem Ausgleich der Haie.

„Wir haben heute nochmal alles rein geworfen und mit letzter Kraft gekämpft. Das war unser bestes Spiel in dieser Serie in München. Hätten wir heute gewonnen, wäre ich sehr optimistisch gewesen, dass wir das Ganze noch hätten drehen können. Das ist sehr bitter“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller auf „ServusTV“: „Glückwunsch an München. Sie haben unterm Strich verdient gewonnen. Es war unglaublich, was bei uns in diesem Jahr los war. Wir wurden einige Male abgeschrieben, haben aber immer Moral gezeigt. Umso trauriger ist es, dass unser Weg hier endet.“

Schon früh geriet das Team von Trainer Cory Clouston, der im fünften Spiel neben dem gesperrten Nick Latta auch auf Johannes Salmonsson (Rückenprobleme) verzichten musste, auf die Verliererstraße: Jason Jaffray (4.) und Frank Mauer (9.) brachten die Münchener, denen lediglich ein Sieg zum Finaleinzug fehlte, mit 2:0 in Führung. Auch auf den Anschlusstreffer von Philip Gogulla (10.) fand der Hauptrundensieger die richtige Antwort: Mads Christensen nutzte nur wenige Augenblicke später eine unnötige Strafe gegen Per Aslund aus und erzielte in der 12. Minute das 3:1 für den EHC.

Wer dachte, das würde den Haien das Genick brechen, der sah sich getäuscht: Die Kölner zeigten ihre beste Leistung in München, vom großen Kräfteverschleiß während der Playoffs war nicht viel zu sehen. Ryan Jones staubte in Überzahl zum Anschlusstreffer ab (23.), danach schnupperte der KEC mehrfach am Ausgleich, dazu überstand das Team eine doppelte Unterzahl. Kurios: Der Linienrichter hielt nach Ablauf der Strafe die Tür der „Kühlbox“ zu und verweigerte so für einige Sekunden einem Haie-Spieler die Rückkehr auf das Eis. Doch als Kahun in der 44. Minute nach einem schweren Müller-Fehler zum 4:2 traf, schien die Partie gelaufen.

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Nicht mit den Haien: Andreas Falk tanzte Münchens Keeper David Leggio eiskalt aus und schob zum abermaligen Anschlusstreffer ein (49.). Der Auftakt in eine spannende Schlussphase, die an Dramatik nicht zu überbieten war: In doppelter Überzahl (Münchens Söderholm saß auf der Strafbank, die Haie nahmen Wesslau vom Eis) brachte Umicevic aus kürzester Distanz den Gästeblock zum Kochen – 34 Sekunden vor Schluss war der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich geschafft, die Verlängerung zum Greifen nah. Doch der Gastgeber blieb eiskalt: Mauer nutzte nur elf Sekunden später einen Abwehrfehler der Kölner zum Finaleinzug. „München hat die Serie verdient gewonnen. Wir sind viel gerannt, aber am Ende war der Tank einfach leer. Wir haben riesigen Einsatz zeigen müssen, um in die Playoffs zu kommen. Wir haben heute mit viel Emotion und Leidenschaft gespielt“, konstatierte Haie-Coach Cory Clouston nach dem dramatischen Saisonaus.