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Haie: Falk entscheidet Playoff-Krimi

Andreas Falk bejubelten den entscheidenden Treffer in der Overtime. Foto: IMAGO

Andreas Falk bejubelt den entscheidenden Treffer in der Overtime. Foto: IMAGO

Die Kölner Haie haben Spiel zwei des DEL Playoff-Viertelfinals gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (0:0,2:1,0:1,1:0) nach Verlängerung gewonnen.

Es war ein Eishockeyabend, der an Spannung nicht zu überbieten war. Spiel zwei der „Best-of-Seven“-Serie zwischen den Kölner Haien und den Adlern aus Mannheim hatte alles, was das Eishockey-Herz begehrt. Die 13.114 Zuschauer in der Lanxess arena bekamen einen echten Krimi geboten, den der schwedische KEC-Stürmer Andreas Falk eine Minute und elf Sekunden vor Ende der ersten Verlängerung zugunsten der Haie entschied.

Knapp drei Stunden zuvor ließ sich bereits kurz nach dem ersten Bully des Abends erahnen, dass beide Teams nahtlos an Spiel eins der Serie, das die Haie am Sonntag in Mannheim mit 1:0 für sich entschieden hatten, anknüpfen würden: Konsequente und intensive Defensivarbeit auf beiden Seiten, ein hohes Maß an Leidenschaft und viel Kampf waren von Beginn an Trumpf. Beide Teams schenkten sich nichts, viele harte Checks in der Anfangsphase waren die Folge. Für das erste Ausrufezeichen sorgte nach fünf Minuten Alexander Weiß, der nach mustergültigem Pass von Philip Gogulla alleine aufs Mannheimer Tor zusteuerte. Der KEC-Angreifer scheiterte aber an Nationaltorhüter Dennis Endras und vergab die große „Breakaway“-Chance.

Auf der Gegenseite bewahrte Keeper Danny aus den Birken die Gastgeber vor dem ersten Playoff-Gegentor: Zwar verzögerte Mannheims Jochen Hecht geschickt, der Haie Goalie machte das Eck aber gut zu und wehrte den Versuch des Ex-NHL-Stars mit dem Schoner ab (9.).

Das Mitteldrittel war keine Minute alt, da hätten die Haie schon führen können. Im Powerplay hatte Chris Minard die große Chance, schoss den Puck mit der Rückhand aber übers Adler-Tor (21.). Kurze Zeit später scheiterte auch Kapitän John Tripp, wieder in Überzahl, aus kurzer Distanz (23.). Die Adler zeigten sich effektiver und nutzten ihr zweites Powerplay zur Führung: Wie schon im ersten Duell war es die 28. Spielminute, in der das Gastteam traf: Der ehemalige Kölner Kai Hospelt überwand aus den Birken aus der Distanz.

Doch die Antwort der Haie folgte prompt und ebenfalls in Überzahl. Moritz Müller schoss, Falk staubte ab – 1:1 (36.). Gestärkt durch den Ausgleich setzten die Kölner die Gäste vehement unter Druck und erspielten sich ein klares Übergewicht. Eine Minute vor Drittelende zeigte Rob Collins seine Klasse, zog mit einer feinen Bewegung an zwei Gegenspielern vorbei und traf mit einem herrlichen Schlenzer zum 2:1 (39.). Die Arena bebte. Es war das erste Tor des Kanadiers im Haie-Dress.

Allerdings schafften es das Team von Trainer Uwe Krupp nicht, die spürbare Überlegenheit mit ins Schlussdrittel zu nehmen. Ein drittes Tor wäre wohl der Knockout für die Adler gewesen, doch die Haie ließen die Kurpfälzer am Leben. Das rächte sich spätestens als wiederum Hospelt seinen Schläger in einen Schuss von der blauen Linie hielt und aus den Birken erneut überwand (55.). Zwölf Sekunden vor Spielende hätten die Adler um ein Haar den zweiten Auswärtssieg der Serie perfekt gemacht, ein Schuss von Kenneth Magowan flog zum Glück für die Haie aber knapp am rechten Pfosten vorbei.

So ging es in die Verlängerung, in der das Momentum immer wieder wechselte: Mal drückten die Haie, dann waren es die Mannheimer, die sich einige gute Chancen erspielten. In der 14. Minute der Overtime forderten die Schiedsrichter nach einem Lattentreffer der Adler den Videobeweis an, entschieden nach Ansicht der Bilder aber darauf, dass der Puck die Linie des Haie-Tores nicht überschritten hatte.

Die Spannung im weiten Arena-Rund war förmlich greifbar, als sich anderthalb Minuten vor Ende der ersten Verlängerung die Zuschauer erhoben und die Haie nach vorne peitschten. Lust auf einen ähnlich langen Eishockey-Abend wie im Jahr 2008, als sich beide Mannschaften einen 169-Minuten langen Kampf lieferten, hatte wohl niemand. Und Andreas Falk erhörte den eigenen Anhang: Nach einem Zuspiel von hinter dem Tor gelang dem Schweden durch einen Schuss ins kurze Eck der „Overtime-Winner“. Natürlich sehr zur Freude von Head-Coach Uwe Krupp: „Man hat heute wieder gesehen, dass zwei kampfstarke und zweikampfstarke Mannschaften aufeinander treffen. Es gibt wenig Platz in den Defensivzonen und vor den Toren und es war von vorne herein klar, dass es eine enge Serie wird. Beide Mannschaften kämpfen um jeden Zentimeter, spielen mit viel Geduld und lassen sich nicht aus der Reserve locken.“

In der Serie führen die Haie jetzt mit 2:0. Bereits am Freitagabend (19.30 Uhr) könnten die Haie in Mannheim eine Vorentscheidung in dem Duell mit den Adlern herbeiführen.