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Köln.Sport

Haie: Cloustons Heim-Debüt misslingt

Kölner Haie Adler Mannheim Pascal Zerressen

Großer Kampf wurde nicht belohnt: Die Kölner Haie unterliegen den Adler Mannheim mit 2:3
Foto: imago/Beautiful Sports

Stark verbessert und doch verloren: Gegen die Adler Mannheim unterliegen die Kölner Haie trotz couragierter Leistung in letzter Minute mit 2:3.

Gustaf Wesslau bekam sich nach der Schlusssirene gar nicht mehr ein. Der sonst so ruhige KEC-Keeper schlug vor Wut seine Trinkflasche vom Tor und schimpfte wie ein Rohrspatz. Kurz zuvor hatte der Schwede noch über unendlich wirkende Sekunden vergeblich versucht, ohne seine Torwartkelle das entscheidende Gegentor für die Kölner Haie zu verhindern. Die äußerst unglückliche 2:3-Niederlage gegen die Adler Mannheim lässt den KEC trotz eines couragierten Auftritts mehr denn je um die Playoffs zittern.

„Dass wir aus diesem Spiel ohne Punkte hervorgehen, tut schon weh. Die Jungs hätten heute Punkte verdient gehabt“, attestierte Haie-Cheftrainer Cory Clouston, der beim Duell gegen den amtierenden Meister erstmals in der Lanxess-Arena hinter der Haie-Bande stand, seinem Team eine mehr als ordentliche Leistung. „Wir haben heute im Gegensatz zum Freitag-Spiel eine ganz andere und viel bessere Haie-Mannschaft gesehen. Wir haben uns heute als Team präsentiert, mit Leidenschaft und Emotion gespielt. Die Spieler absorbieren derzeit alles, woran wir arbeiten“, so der Kanadier, der Ex-Haie-Star Thomas Brandl als Co-Trainer an seiner Seite wusste.

Der Jubel hielt nur 19 Sekunden

Das neue Duo sah einen engagierten Beginn seines Teams: Laufstark, aggressiv und bissig in den Zweikämpfen – was die Haie den 12.196 Zuschauern präsentierten, war Welten entfernt vom desaströsen Auftritt vor einer Woche gegen die Krefeld Pinguine. Das erste Powerplay nutzte der KEC dann zur verdienten Führung: Patrick Hager bediente Fredrik Eriksson an der blauen Linie, der Schlagschuss des Schweden fand durch Freund und Feind hindurch den Weg ins Adler-Tor (12.). Mitten in den Jubel der Haie-Fans kam der Stimmungskiller: Ex-Hai Christoph Ullmann nutzte nur 19 Sekunden nach der Führung einen Abpraller zum Mannheimer Ausgleich (12.).

Es entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, die aber zunächst ungenutzt blieben. Im Mittelabschnitt setzten dann die Gäste den nächsten Stich: Ullmann drückte den Puck in Überzahl (Aslund saß umstritten auf der Strafbank) zum 2:1 für den Meister über die Linie (23.). Die Haie antworteten mit wütenden Angriffen und zahlreichen Möglichkeiten, doch drei Überzahlgelegenheiten ließ das Clouston-Team aus. Bei Fünf-gegen-Fünf war es dann allerdings Patrick Hager, der den überfälligen Ausgleich förmlich erzwang: Der Nationalspieler setzte sich im Adler-Drittel durch und brachte den Puck von rechts vor das Mannheimer Tor. Dort fand das Spielgerät den Weg an Nationaltorwart Dennis Endras vorbei ins Netz – die Lanxess-Arena stand Kopf (37.)!

Der Schock eine halbe Minute vor Schluss

Spannung war also garantiert für den Schlussabschnitt, der sich ausgeglichen gestaltete. Die Mehrzahl der Torchancen lag jedoch auf Mannheimer Seite, die öfters Aussetzer im Haie-Spielaufbau nicht nutzen konnte. Als der KEC ein Powerplay kurz vor Ende der Partie nicht zur Führung ummünzen konnte, deutete alles auf die Verlängerung hin. Bis Wesslau seine Kelle verlor, Mannheim sich im Kölner Drittel festsetzte und Ronny Arendt den Puck 29,2 Sekunden vor der Schlusssirene zum glücklichen Mannheimer Sieg ins Haie-Tor abfälschte. „Das Ergebnis hilft uns leider nicht. Aber wie wir uns heute präsentiert haben, war ein Schritt in die richtige Richtung. Darauf müssen wir aufbauen“, nahm Hager auch Positives aus der bitteren Niederlage mit.

Der Blick auf die Tabelle dagegen verrät nicht viel Positives: Durch die sechste Niederlage in den letzten sieben Spielen rutscht der KEC auf den zwölften Platz ab und muss mehr denn je um den Einzug in die Playoffs zittern. 13 Spiele verbleiben Clouston und seinem Team noch, um das zweite vorzeitige Saisonaus in Serie zu verhindern. Bereits am Dienstag können die Haie den Aufwärtstrend auch in Punkte ummünzen, wenn die Iserlohn Roosters zu Gast in der Lanxess-Arena sind.