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Köln.Sport

Fortuna überrascht Spitzenreiter Bielefeld

Zahlte mit seinem ersten Tor für seinen neuen Klub das Vertrauen des Trainers zurück: Fortuna-Neuzugang Andreas Glockner. Foto: imago/osnapix

Tor beim Debüt: Fortuna-Neuzugang Andreas Glockner.
Foto: imago/osnapix

Was für ein Nachmittag im Südstadion: Fortuna Köln bezwingt Ligaprimus Arminia Bielefeld mit 3:0. Ein Neuzugang eröffnete den Torreigen gegen die Ostwestfalen.

Nach dem 1:3 in Chemnitz hatte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat bereits den Abstiegskampf wieder ausgerufen und sein Team so noch einmal bei der Ehre gepackt. Eine Trumpfkarte, die gegen Arminia Bielefeld stechen sollte. In furioser Manier fertigten die Südstädter vor 4912 Zuschauern den Spitzenreiter ab und können nach dem 3:0-Erfolg wieder durchatmen (Video-Zusammenfassung auf Sportschau.de).

Daran nicht ganz unbeteiligt: Neuzugang Andreas Glockner, der nach nur wenigen Einheiten mit der Mannschaft in die Startelf beordert. Der Aufsteiger begann im Südstadion unglaublich intensiv, lief die Bielefelder immer wieder früh an und erzwang so Ballverluste der Arminia.

Einer davon führte in der 28. Minute zur Kölner Führung. Thomas Kraus erkämpfte sich einen Befreiungsschlag und behielt an der gegnerischen Grundlinie den Kopf oben. Auf der anderen Seite stürmte Glockner heran. Kraus bediente den Ex-Osnabrücker mit einer Hereingabe, die der 26-Jährige per platziertem Volleyschuss vollendete.

„So eine Flanke kann nur David Beckham schlagen – und ich heute“, scherzte der Vorlagengeber nach dem Spiel gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Auf dem Platz wurde nach der Führung aber weiterhin konsequent hart gearbeitet statt gescherzt. „Das waren die besten 45 Minuten, die ich hier gesehen habe, seit ich Fortuna-Trainer bin“, gab ein sichtlich zufriedener Uwe Koschinat zu.

Und nach dem Seitenwechsel wurde es keineswegs schlechter. Kapitän Daniel Flottmann, der es zusammen mit Teamkollege Hamdi Dahmani und Johannes Rahn in die „Elf des Tages“ des „kicker“ schaffte, dirigierte seine Nebenleute fehlerfrei, im defensiven Mittelfeld verlor Markus Pazurek kein Kopfballduell, und das Offensiv-Quartett um Dauerläufer Kraus und Präzisionsschütze Glockner rannte Bielefeld unvermindert aggressiv in der eigenen Hälfte an.

„Wir wollten wieder ein unangenehmer Gegner sein, und das ist uns gelungen“, sagte der Torschütze zum 1:0. Nach 53 Minuten belohnte sich die Fortuna für diesen Aufwand: Ex-Armine Johannes Rahn bediente den eingelaufenen Hamdi Dahmani – 2:0. Doch Rahn hatte gegen seinen ehemaligen Verein noch nicht genug: Nach einem schönen Konter legte Fortunas Top-Torjäger mit seinem elften Saisontreffer das 3:0 nach.

„Phasenweise haben wir offensiv richtig, richtig ansehnlich gespielt“, so Koschinat. Die mit Abstand torgefährlichste Offensive der Dritten Liga kam erst kurz vor Schluss zum einzig wirklich gefährlichen Abschluss, den Fortuna-Keeper André Poggenborg aber routiniert entschärfte. Arminia-Coach Norbert Meier musste anerkennen: „Fortuna hat hier absolut verdient gewonnen. Sie haben hart, aber nicht unfair gespielt. Aus ihren Möglichkeiten haben sie einfach das Beste gemacht.“

Durch den Erfolg gegen den Spitzenreiter beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bereits zwölf Zähler. Für denTabellenelften aus der Südstadt (33 Punkte) gilt es nun nachzulegen, um die starke Form zu bestätigen. In der nächsten Partie reist die Koschinat-Elf am Freitag nach Osnabrück (13.02., 19:00 Uhr).

Dort könnten die Fortunen die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen und gleichzeitig die schwache Auswärtsbilanz aufbessern. Nur drei Siege und elf Punkte konnten in der Fremde geholt werden. Für Andreas Glockner dürfte es gegen seinen Ex-Verein das nächste emotionale Spiel werden.