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Köln.Sport

Fortuna: Traumtor leitet Pleite ein

Markus Pazurek und Fortuna Köln kassieren trotz Pausenführung eine bittere Niederlage in Chemnitz

Trotz des Treffers von Markus Pazurek (re.) muss sich Fortuna Köln in Chemnitz geschlagen geben
Foto:imago/Kruczynski

Im Schneetreiben von Chemnitz reicht Fortuna Köln eine starke erste Halbzeit nicht. Der Drittligist verliert nach mutloser zweiter Hälfte verdient mit 1:3 (1:0). 

Es war ein echtes Traumtor, das Kristoffer Andersen da in der 47. Minute des Drittligaspiels zwischen dem Chemnitzer FC und Fortuna Köln erzielte. Eine Freistoß-Flanke aus dem Halbfeld versenkte der Mittelfeldspieler im Stile eines echtes Torjägers per Seitfallzieher im langen Eck. Dumm nur aus Kölner Sicht, dass sich Andersen dabei mit dem Rücken zum eigenen Tor befand und der über den Spann gerutschte Ball somit hinter Fortuna-Keeper André Poggenborg im falschen Netz landete. „Da muss ich den Ball mit dem Kopf klären und nicht versuchen, irgendwie mit dem Fuß hinzugehen“, ärgerte sich Trainer Uwe Koschinat über den unglücklichen und doch äußerst ästhetischen Treffer, der nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff in Chemnitz den Ausgleich für bis dato eigentlich ziemlich harmlosen Hausherren bedeutete und die Wende einleitete.

Zuvor hatten die Südstädter im dichten Chemnitzer Schneegestöber, das pünktlich zum Spielbeginn einsetzte, die richtige Taktik gewählt. Die Gäste kamen mit den Bedingungen sichtbar besser klar als der Konkurrent und erspielten sich einige gute Möglichkeiten. Eine gehörige Portion Glück gehörte dann aber dazu, als Markus Pazurek das erste Traumtor des Nachmittags gelang. Sein Distanzschuss wurde so abgefälscht, dass er im hohen Bogen über CFC-Keeper Kevin Kunz hinweg flog und im Winkel einschlug (22.). Kurios: Schon sein erstes Drittliga-Tor hatte Pazurek eben gegen diesen Kevin Kunz erzielt. In der Vorsaison versenkte Pazurek einen Freistoß gegen den damaligen Torhüter der SGS Großaspach. Es war Fortuna Kölns erstes Tor in der dritten Liga.

Fortuna wie verwandelt aus der Kabine

Am Sonntagnachmittag in Chemnitz reichte Pazureks Treffer nicht zum Punktgewinn. Das lag vor allem daran, dass die Gäste ihren Mut und ihre offensive Ausrichtung beim Gang in die Kabine wohl auf dem seifigen Geläuf vergessen hatten. Mit dem Wiederanpfiff präsentierten sich die Koschinat-Schützlinge plötzlich wie das Kaninchen vor der Schlange. Chemnitz hatte dagegen die Schlüsse aus dem ersten Durchgang gezogen und versuchte es nun vornehmlich mit langen, hohen Bällen in den Gästestrafraum, wo mit Tim Danneberg nun ein groß gewachsener Akteur lauerte. Ein taktischer Schachzug, der nach einer guten Stunde aufging, als jener Danneberg unbedrängt zum Kopfball kam und das Spiel drehte (64.).

Die endgültige Entscheidung besorgte schließlich Fortuna-Schreck Anton Fink mit seinem zehnten Saisontreffer (81.). Ebenfalls im Anschluss an eine Standardsituation überwand der Chemnitzer Angreifer Poggenborg aus spitzem Winkel. Schon in der Vorsaison hatte Fink mit insgesamt drei Toren und einem Assists maßgeblichen Anteil daran, dass Chemnitz beide Spiele gegen die Kölner Fortuna für sich entscheiden konnte.

In dieser Saison war die Kölner Niederlage jedoch unglücklich und unnötig zugleich. „Das Ergebnis ist total frustrierend. Wir wollten gegen einen verunsicherten Gegner mutig und dominant auftreten, was uns in der ersten Halbzeit gut gelungen ist. Nach der Pause haben wir die Strategie nicht mehr auf den Platz gebracht“, so Koschinat, dessen Elf zur Pause sogar bis auf einen einstelligen Tabellenplatz gesprungen war. Dass es nach 90 Minuten nicht zu drei Punkten und dem Sprung in obere Tabellengefilde reichte, befand Julius Biada, der im ersten Durchgang zweimal das mögliche 2:0 auf dem Fuß hatte, als „frustrierend und enttäuschend“. Sprach’s und trat die sechsstündige Busfahrt gen Heimat an. Kommende Woche geht es für die Südstädter wieder gen Osten. Dann wartet Erzgebirge Aue. Und die Veilchen haben in dieser Saison vor eigenem Publikum noch kein Spiel verloren.