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Köln.Sport

Fortuna: Keine Leistung ohne Druck

Fortuna Köln verliert gegen Chemnitz

Insgesamt dreimal jubeln die Gäste vom Chemnitzer FC im Südstadion
Foto: Imago/Manngold

Fortuna Köln kassiert beim 0:3 (0:1) gegen den Chemnitzer FC die vierte Heimniederlage in Folge und liefert eine schwache Vorstellung ab. 

Ärgerlicherweise für die Kölner Fortuna bewies Cimo Röcker vor dem Spiel gegen den Chemnitzer FC den richtigen Riecher. Im Vereinsheft der Südstädter war am Freitagabend folgende Aussage des 22-Jährigen zu lesen: „Vielleicht brauchen wir einfach den Druck, um wieder ein Topspiel abzuliefern.“ Spätestens seit dem erfreulichen Auswärtserfolg der Kölner bei der Reserve des SV Werder Bremen ist der Druck rund um das Kölner Südstadion allerdings gänzlich verflogen.

Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat wird auch in der kommenden Saison in der dritten Liga spielen. Das Saisonziel ist erreicht. Die verbleibenden Partien in der Meisterschaft sind, zumindest für die Fortuna, ohne Bedeutung. Erst im FVM-Pokalfinale gegen Lokalkonkurrent FC Viktoria geht es für die Südstädter wieder um etwas. Das Erreichen der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal ist das zweite große Saisonziel, das zu erreichen nicht nur aus finanzieller Sicht äußerst attraktiv ist.

Und so trafen am Freitagabend vor 1.776 Zuschauern zwei Mannschaften aufeinander, für die es in der Liga um nichts mehr geht. Die Kölner, bei denen Cauly Oliveira Souza gesperrt und Julius Biada verletzt fehlten, begannen erstmals mit den drei Winterzugängen Cedric Mimbala, Christopher Theisen und eben Röcker in der Startelf. Spielerisch kam von beiden Mannschaften zunächst jedoch nicht viel. Mitte der ersten Halbzeit wurden die Gäste dann aber stärken, ergriffen mehr und mehr die Initiative und kamen folgerichtig zum Führungstor. Immer wieder gelang es den Chemnitzern die nicht sattelfeste Hintermannschaft der Südstädter um die Dreierkette bestehend aus Mimbala, Jannik Schneider und Kapitän Daniel Flottmann in Verlegenheit zu bringen. Eine Hereingabe von der linken Seite verwertete Stefano Cincotta mit einer wuchtigen Direktabnahme. Fortuna-Keeper André Poggenborg bekam die Hände zwar noch an den Ball, konnte den Einschlag im oberen rechten Torwinkel aber nicht verhindern (22.).

Auf der Gegenseite blieben zwei eher harmlose Versuche von Lars Bender und Hamdi Dahmani die einzig nennenswerten Annäherungen an das Gästetor. Weil Chemnitz noch einige Gelegenheiten ungenutzt ließ, waren die Fortunen mit dem knappen Rückstand zur Pause noch gut bedient. Mit Beginn der zweiten Halbzeit keimte allerdings kurzzeitig Hoffnung auf Seiten der Hausherren auf. Torjäger Marco Königs kam nach guter Vorarbeit aus zentraler Position zum Abschluss, zirkelte den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei (49.). Das Aufbäumen der Koschinat-Elf blieb allerdings nur ein kurzes Intermezzo.

Mit zunehmender Spielzeit verflachten die Bemühungen und Chemnitz übernahm wieder das Ruder. Zwei weitere Tore durch Daniel Frahn, der zunächst nach einem Eckball am zweiten Pfosten komplett alleine stand (67.) und wenig später auch per Kopf keine Mühe hatte (70.), besiegelten Fortunas vierte Heimpleite in Folge. Und so musste nach 90 ernüchternden Minuten festgestellt werden, dass hinter Cimo Röckers Aussage wohl viel Wahrheit steckt: Ohne Druck scheint es bei Fortuna Köln nicht zu klappen.