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Köln.Sport

FC vor Bayern-Kracher: Mainz als Vorbild

Jonas Hector (1. FC Köln) im Laufduell mit Kingsley Coman (Bayern München)

David gegen Goliath: FC-Nationalspieler Jonas Hector (r.) im Laufduell mit Bayern-Offensivmann Kingsley Coman
Foto: imago/Eibner

Der Rekordmeister kommt nach Müngersdorf: Vor dem Duell gegen Bayern München nimmt sich der 1. FC Köln Anschauungsunterricht in der Liga.

66 Punkte aus 26 Spielen – Bayern München spielt in der Bundesliga in ganz anderen Sphären als der 1. FC Köln. Die Favoritenrolle vor dem Heimspiel der „Geißböcke“ ist klar verteilt, dennoch gibt sich der FC noch nicht geschlagen. „Das beste Beispiel ist, wie Mainz in München gewonnen hat. Da hat man gesehen, dass die Bayern nicht unschlagbar sind“, betont Nationalspieler Jonas Hector, der von Bundestrainer Joachim Löw für die anstehenden Testspiel gegen Italien und England nominiert wurde, vor dem ungleichen Duell: „Wir werden versuchen, ein gutes Spiel abzuliefern, auch wenn wir wissen, dass es extrem schwer wird gegen einen Gegner mit der Qualität des FC Bayern. Aber wir haben ein Heimspiel und die Fans im Rücken, deswegen versuchen wir, etwas mitzunehmen.“

Auch FC-Coach Peter Stöger merkt, dass kein normaler Gegner auf seine Schützlinge zukommt: „Die Jungs sind voller Vorfreude auf das Spiel gegen Bayern. Ich merke, dass viel diskutiert wird über die Qualitäten der Bayern und darüber, wo man ihnen Probleme bereiten könnte. Das ist erfreulich. Ich habe das Gefühl, dass alle auf den Samstag brennen“, so der Österreicher, der am Samstag auf Mittelfeldakteur Kevin Vogt (Fußprellung) verzichten muss. Der Respekt auf Seiten der Kölner ist insbesondere nach dem spektakulären Auftritt der Bayern in der Champions League gegen Juventus Turin noch größer geworden: „Es war imponierend. Die Moral und die Qualität, dieses Spiel noch zu drehen, waren außergewöhnlich. Ich habe eine unfassbare fußballerische Qualität auf beiden Seiten gesehen. Das war für mich gefühlt eines der besten Spiele, das ich seit sehr, sehr langer Zeit gesehen habe.“

Dennoch sieht Stöger wie sein Linksverteidiger Chancen, die Über-Bayern zu knacken. „Es wird über die Organisation gehen, das ist klar. So viele Dinge gibt es nicht, bei denen man ihnen Probleme bereiten kann. Es ist klar, dass eine Mannschaft wie Bayern München, die viel Ballbesitz hat und sehr hoch steht, über Konterspiel zu erwischen sein könnte, auch wenn sie trotzdem schnelle Spieler in ihren Reihen haben“, skizziert Stöger vor dem Spiel am Samstag, das auf einem neuverlegten Rasen stattfinden wird. „Wir haben gesagt, dass wir für die letzten Spiele gerne eine guten Platz hätten. Da wollten wir das Bayern-Spiel nicht abwarten, das hätte ich doof gefunden. Wir wollen beide einen schönen Platz“, erklärte FC-Sportgeschäftsführer Jörg Schmadtke der „Bild“-Zeitung.

440 Rasenrollen waren am Mittwoch und am Donnerstag im RheinEnergieStadion verlegt worden. Die Kosten, die sich der FC mit der Sportstätten GmbH teilt, sollen sich auf etwa 120.000 Euro belaufen. „Eine Top-Location braucht auch einen Top-Rasen. Deswegen haben wir uns nach dem Schalke-Spiel mit dem 1. FC Köln abgestimmt und sind zu dem Schluss gekommen, dass der alte Rasen heraus muss. Wer der nächste Gegner ist, hat dabei keine Rolle gespielt“, sagte Lutz Wingerath, Geschäftsführer der Sportstätten GmbH. Auf dem neuen Geläuf, das nahezu direkt nach der Verlegung spieltauglich war, soll nun die große Sensation her. Stünden die Bayern auch nach 27 Spieltagen noch bei 66 Punkten, hätte sich der Anschauungsunterricht für den FC sowie der Wechsel des Grüns sicherlich gelohnt.