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Köln.Sport

FC: Verfälscht abgefälscht

Der Moment des Unglücks: Eine löchrige Mauer beschert Hertha BSC ersten Auswärtssieg Foto: imago/Moritz Müller

Der Moment des Unglücks: Eine löchrige Mauer beschert Hertha BSC ersten Auswärtssieg
Foto: imago/Moritz Müller

Der 1. FC Köln unterliegt dank zweier „Eiertore“ gegen Hertha BSC. Der Blick der Kölner geht jedoch schon nach vorne.

Enttäuscht, ja geradezu ratlos sahen die FC-Fans aus, als sie den Ort des Geschehens verließen. So richtig konnte es keiner glauben, was da gerade geschehen war. Die 1:2-Niederlage gegen Hertha BSC an sich war es nicht, die die hängenden Köpfe erklären konnte. Nein, die Art und Weise erschütterte die Anhänger.

„Wie konnten wir gegen diesen Gegner nur verlieren“, schienen sich viele zu fragen. Ein Fan schüttelte beim Verlassen des RheinEnergieStadions nur den Kopf und murmelte zu seinem Begleiter: „War doch klar, typisch FC. Wenn du die Chance hast, einen Sprung nach vorne zu machen, gibt es direkt wieder einen auf den Deckel.“

Die Enttäuschung war auch den Spielern nach der Partie anzumerken. Duelle gegen die direkte Konkurrenz wie zuletzt gegen Freiburg oder eben jetzt Berlin verliert kein Team gerne. „Wenn der Faktor Glück nicht auf unserer Seite ist, ist es für uns immer schwer, Spiele zu gewinnen“, haderte Coach Peter Stöger.

Und glücklich – das waren die „Geißböcke“ an diesem Tag nicht. Zwei „Eiertore“, wie Keeper Timo Horn die Gegentreffer beschrieb, langten den Berlinern zum ersten Auswärtssieg der Saison. Vor dem 1:2 hatte Anthony Ujah den Sieg auf dem Fuß, doch die Latte verhinderte bei der fulminanten Direktabnahme des Nigerianers die Kölner Führung. Und einen Sprung auf Platz sechs.

Auch der himmlische Beistand von Kardinal Woelki, der vor der Partie noch 2:0 für die Kölner tippte, half den „Geißböcken“ nicht, So war es selbstverständlich Ujah, von dessen Körper der Freistoß des ehemaligen Kölners Marcel Ndjeng ins FC-Tor trudelte. „Da kommt der Ball auf meine Brust, das war zu schnell für mich. Ich bin nicht glücklich. Ja ich bin traurig. Aber es geht weiter“, richtete der 24-Jährige den Blick bereits wieder nach vorne.

Am kommenden Samstag hat der FC Bayer Leverkusen vor der Brust. Ein Duell zweier rheinischer Rivalen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Partie, die bereits an diesem Wochenende die Fans elektrisierte. Kaum verwunderlich, dass direkt nach Schlusspfiff herzliche Grüße an den Konkurrenten von der anderen Rheinseite durch Müngersdorf hallten.

Statt einem Kampf um die Spitzenplätze muss der FC nun allerdings darum zittern, nach der Partie nicht wieder nach ganz unten blicken zu müssen. Dem verfälscht abgefälschten Ergebnis vom Samstagabend sei Dank.