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Köln.Sport

FC ringt BVB-Stars nieder

FC-Profi Daniel Halfar im Duell mit Dortmunds Ilkay Gündogan Foto: IMAGO/Revierfoto

FC-Profi Daniel Halfar im Duell mit Dortmunds Ilkay Gündogan. Am Ende siegt der FC nicht unverdient
Foto: IMAGO/Revierfoto

Der 1. FC Köln gewinnt sein Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit 2:1. Kevin Vogt und Simon Zoller bescheren den ersten Heimsieg der Saison. Der 1. FC Köln hat seinen ersten Heimsieg der Saison gefeiert und klettert in der Tabelle zunächst bis auf den zehnten Tabellenplatz. Damit verschärft der kämpferisch überzeugende FC die Krise des Champions-League-Teilnehmers aus dem Ruhrgebiet. Dank einer engagierten Leistung überstanden die Kölner auch eine Druckphase der Gäste und belohnten sich in der Schlussphase.

FC-Trainer Peter Stöger veränderte die Mannschaft vor dem Duell mit den Schwarz-Gelben, die die letzten acht Bundesliga-Duelle gegen Köln für sich entscheiden konnten, auf zwei Positionen: Für Dominic Maroh, der unter der Woche aufgrund einer Erkrankung zunächst gar nicht und dann nur eingeschränkt trainieren konnte, rückte Mergim Mavraj ins Team. Der Albaner feierte damit ebenso sein Bundesliga-Debüt für den FC wie Linksfuß Dusan Svento, der für Yuya Osako in die Startelf rückte. Der Slowake hatte sich in der Vorbereitung einen Mittelfußbruch zugezogen und stand beim Testspiel in Aachen in der Länderspielpause erstmals für die Geißböcke auf dem Feld.

FC nutzt die Dortmunder Fehler nicht

Beim Gegner aus Dortmund schickte Trainer Jürgen Klopp mit Ilkay Gündogan, Henrikh Mkhitaryan und Marco Reus alle drei Spieler aufs Feld, die zuvor verletzungsbedingt lange pausieren mussten. Dabei sollte Nationalspieler Reus eigentlich auf der Bank Platz nehmen. Da sich Linksverteidiger Erik Durm aber beim Aufwärmen verletzte, nahm Kevin Großkreutz dessen Position und Reus lief in der BVB-Offensive auf.

In Sachen Ballbesitz gehörte die Anfangsphase ganz eindeutig den Gästen aus Dortmund, die den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen lassen  und Mitte des ersten Durchgangs über 70 Prozent Ballbesitz verzeichnen konnten. Der FC stand tief und lauerte auf Fehler. Und die gab es immer wieder. Allerdings schafften es die Gastgeber bei Ballgewinn nicht, schnell umzuschalten und verloren ihrerseits die Bälle binnen weniger Sekunden wieder. So kam es, dass der BVB in der elften Spielminute kontern durfte. Glück für den FC, dass Reus den Ball aus halblinker Position im Strafraum knapp am rechten Pfosten vorbeischoss.

Auf der Gegenseite war es immer wieder der sehr präsente Svento, der mit schnellen Vorstößen auf sich aufmerksam machte. Nach einer knappen halben Stunde war der 29-Jährige auf der linken Seite durchgestartet und bediente mit einem Pass in den Rücken der Abwehr den mitgelaufenen Matthias Lehmann. Der unter abermaliger Abwesenheit von Miso Brecko als Kapitän agierende Lehmann hatte in perfekter Schussposition massig Platz, doch statt den Ball anzunehmen und mit dem zweiten Kontakt aufs Tor zu bringen, nahm der Mittelfeldspieler den Ball direkt, traf das Spielgerät nicht richtig und eine gute Chance verstrich ungenutzt (29.).

Vogt behält vor Weidenfeller die Nerven

Eine Premiere in Köln-Müngersdorf gab es kurze Zeit später zu bestaunen: Pawel Olkowski setzte sich auf der rechten Seite gut durch und konnte von Mats Hummel nur per Foulspiel gestoppt werden. Schiedsrichter Marco Fritz zog die Gelbe Karte und ein kleines Döschen: Erster Einsatz für das Freistoßspray, das an diesem Wochenende in der Bundesliga Premiere feierte. Der Freistoß von Daniel Halfar blieb jedoch ungefährlich (34.). Wie Torgefahr bei Standardsituationen geht, bewiesen die Dortmunder bei Eckbällen: Konsequent chipte Shinji Kagawa vor der Pause jeden Eckball in den Kölner Fünf-Meter-Raum, wo Timo Horn im Luftkampf mit den BVB-Innenverteidigern Hummels und Sokratis gefordert war.

Zum Ende der ersten Halbzeit kam der FC immer besser ins Spiel: zunächst verpasste Svento einen Mix aus Schuss und Hereingabe von Simon Zoller knapp (39.), doch nur wenige Augenblicke später bebte das Kölner WM-Stadion: Marcel Risse profitierte von einem haarsträubenden Fehler der Gäste, steckte den Ball per Kopf auf Kevin Vogt durch und der behielt frei vor Weidenfeller die Nerven, guckte den BVB-Keeper aus und erzielte das erste Kölner Heimtor der Saison (40.).

So ging der FC mit einer zwar glücklichen aber dennoch nicht unverdienten Führung in die Pause, über die sich der Kölner Anhang allerdings nur etwas mehr als zwanzig Minuten freuen durfte. Denn die zweite Halbzeit lief nicht einmal drei Minuten, da hatten die Gäste bereits ausgeglichen: Marco Reus lief mit Tempo in den FC-Strafraum, bediente Ciro Immobile, der Timo Horn keine Abwehrchance ließ (48.). Was folgte war massiver Druck der Gäste, die sich rund um und im Kölner Strafraum festsetzten. Doch der FC-Hintermannschaft gelang es immer wieder, die Schussversuche der Dortmunder abzublocken. FC-Coach Peter Stöger reagierte auf den BVB-Dauerdruck mit zwei Wechseln: Für den offensiv starken Svento kam Slawomir Peszko (57.). Kurze Zeit später folgte Yuya Osako, der den fleißigen Daniel Halfar ersetzte (64.).

Zoller profitiert vom nächsten BVB-Patzer

Nachdem der FC den Dortmunder Dauerdruck im Anschluss an den Ausgleich unbeschadet überstanden hatte, suchte die Stöger-Elf wieder vorsichtig den Weg nach vorne. Fast hätte Zoller nach einem langen Ball von einem der an diesem Nachmittag zahlreichen Aussetzer von Nationalspieler Mats Hummels profitiert, der Neuzugang schob den Ball aber am Pfosten vorbei (68.). Kurze Zeit später hatte der 23-Jährige dann aber keine Mühe mehr, sein erstes Bundesligator zu erzielen: Matthias Lehmann erkämpfte das Spielgerät im Mittelfeld, der Ball gelangte zu Osako, der von der rechten Außenbahn in die Mitte flankte. Weil Weidenfeller die Hereingabe komplett unterschätzte und den Ball in Feldspieler-Manier passieren ließ, konnte Zoller locker einschieben und drehte jubelnd in Richtung Südtribüne ab (74.).

Es folgte eine Schlussphase, in der sich der FC mit aller Macht gegen einen weiteren Gegentreffer stemmte. Klopp brachte Neven Subotic als kopfballstarken Rammbock für das Sturmzentrum, doch diese Maßnahme zeigte keinen Erfolg. Um 17.20 Uhr pfiff Referee Fritz die Partie ab und der FC hatte am achten Spieltag seinen ersten Heimsieg eingefahren. Und dass gegen einen Gegner, der vom Namen her eigentlich klarer Favorit gewesen war, dies jedoch nur in einer sehr kurzen Phase unter Beweis stellen konnte.

 

1. FC Köln: Horn, Olkowski, Mavraj, Wimmer, Hector, Lehmann, Vogt, Risse, Halfar (64. Osako), Svento (57. Peszko), Zoller (76. Matuschyk).

Borussia Dortmund: Weidenfeller, Piszczek, Sokratis, Hummels, Großkreutz, Kehl, Gündogan (89. Subotic), Reus, Kagawa, Mkhitaryan (68. Aubameyang), Immobile (75. Ramos).

Tore: 1:0 Vogt (40.), 1:1 Immobile (48.), 2:1 Zoller (74.)