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Köln.Sport

FC: Mehr als nur ein Derby

Für den 1. FC Köln steht am 33. Spieltag weit mehr als nur ein Derby beim Werksklub aus Leverkusen auf dem Zettel. Mit einem Sieg könnte ein ganz großer Schritt in Richtung Europa gemacht werden.
Salih Özcan im Zweikampf mit Hakan Calhanoglu.

Im Hinspiel ging es zwischen Köln und Leverkusen heiß her, am Ende hieß es 1:1 (Foto: imago/Revierfoto)

Derby in Leverkusen, das sollte an sich schon Motivation genug sein für die Mannen von Trainer Peter Stöger. Dabei geht es am Samstagnachmittag (13.05, 15:30 Uhr) um viel viel mehr als nur der direkte Vergleich mit dem Rivalen nördlich von Köln. Vielleicht das wichtigste Spiel der Saison? Vielleicht seit Jahren? Das liegt wohl immer im Auge des Betrachters. Fakt ist: Ganz Kölle fiebert dem Saisonendspurt entgegen. Dazu hat wohl auch die spektakuläre Partie gegen Werder Bremen am vergangenen Spieltag beigetragen. Die Ausgangsposition zwei Spieltage vor Toreschluss ist mehr als ordentlich, die Partie in Leverkusen aber enorm wichtig. Gleich mehrere Faktoren machen das Derby zu einem Thriller…

Große Rivalität

Dass es zwischen den beiden Teams immer heiß hergeht, dürfte hinlänglich bekannt sein. Vor dem Derby am vorletzten Spieltag brachte die Aussage von Bayers Stefan Kießling zusätzliche Schärfe ins Spiel: „Und dann hauen wir die Scheiß-Kölner weg.“ Klar, eine Aussage, die von Emotionen geleitet war und für die sich der Stürmer im Nachhinein entschuldigte. Nichts desto trotz schlug das Statement hohe Wellen und wird sicherlich zusätzliche Motivation für die Geißböcke sein. Über die Vormachtstellung brauchen sich die Kölner, zumindest was diese Saison angeht, keine Sorgen zu machen. Zu keinem Zeitpunkt stand die Werkself in der Saison vor den Domstädtern und das wird auch so bleiben.

Kampf um Europa

Der ein oder andere wird das Thema nicht mehr hören können, der ein oder andere will wohl von nichts anderem mehr reden. Der Effzeh steht kurz vor der Qualifikation für den europäischen Wettbewerb, das gab es seit 25 Jahren nicht mehr. Vor der Saison als „Wunschgedanke“ verpönt, nimmt der Traum immer mehr Konturen an und könnte am 20. Mai 2017, 17:15 Uhr, Wirklichkeit werden. Der Kampf um das internationale Geschäft ist allerdings spannender denn je: ganze sieben Mannschaften stecken mittendrin, letztlich können es nur zwei Teams in die direkte Qualifikation schaffen. Der siebte Platz reicht nur im Falle eines DFB-Pokalsieges der Dortmunder. Mit Leverkusen und dem FSV Mainz 05 haben die Domstädter ein durchaus machbares Restprogramm vor der Brust. Die Konkurrenz aus Bremen beispielsweise hat mit Dortmund und Hoffenheim zwei Kracher auf dem Plan, die beide um die direkte Champions League Qualifikation fighten. Die Freiburger müssen am letzten Spieltag zum Meister aus München, Berlin hat mit Darmstadt und Leverkusen ein vergleichsweise harmloses Restprogramm. Fest steht: Die Entscheidung fällt am letzten Spieltag!

Abstiegssorgen bei Bayer

Während die Kölner weiter den Traum von Europa träumen, kämpfen die Leverkusener ums nackte überleben. Völlig überspitzt, werden sich manche denken. Die Realität ist aber: Bayer steht mit 37 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz, drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Mit dem Derby und der Auswärtspartie in Berlin ist das Restprogramm alles andere als ein Selbstläufer, vor allem bei den jüngst gezeigten Leistungen. Das erhöht natürlich den Druck auf die Werkself, bedeutet aber auch, dass Kießling und Co. bis in die Haarspitzen motiviert sein werden, neben dem Derbysieg vielleicht auch schon den Klassenerhalt zu feiern.

Prognose

Bei der Wundertüte Effzeh fällt es einem nicht leicht, eine Prognose für das Rivalenduell abzugeben. Spiele wie gegen Dortmund oder Bremen haben gezeigt, dass Einsatz und Wille zuletzt gestimmt haben, Spiele wie in Mainz oder Frankfurt waren jedoch auch beste Beispiele für schwache Leistungen. Allerdings liegt das Momentum nach dem Bremen-Spiel auf Seiten der Kölner, Leverkusen zeigte sich zuletzt Woche für Woche verunsicherter und von der Rolle. Ein Unentschieden sollte für den Effzeh das Mindestziel sein, um am letzten Spieltag gegen Mainz alles klar zu machen. Die Chancen auf einen Auswärtssieg in Leverkusen waren allerdings lange nicht mehr so gut, wie in diesem Jahr. Letztlich kann man sich aber am Kölsche Jrundjesetz orientieren: Et es, wie et es un et kütt wie et kütt.