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Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse zum 20. Spieltag

Das Nachholspiel des 20. Spieltags hat der 1. FC Köln am Mittwochabend bei Erzgebirge Aue mit 1:0 gewonnen. Unsere fünf Erkenntnisse zur Partie.
Horn

Zeigte eine starke Partie und hielt den Kasten endlich mal wieder sauber: Timo Horn. (Foto: imago/Eibner)

1 Einer der schönsten Siege der Saison.

Nein, als Fußballleckerbissen wird das Spiel des 1. FC Köln im diesmal nicht verschneiten Aue nicht in die Zweitliga-Historie eingehen, nicht mal in die dieser Saison. Beide Teams versuchten sich zwar an Ballstaffeten, nur in den seltensten Fällen sprangen dabei allerdings saubere Kombinationen heraus. Und die Offensive des Effzeh hat auch schon spektakulärere Shows geboten. Dennoch ist der Sieg in Aue einer der schönsten der Saison – weil er so ziemlich alles hatte, was den Geißböcken in den vergangenen Wochen (auch von uns) vorgeworfen wurde: Über weite Strecken eine abgeklärte Defensivleistung, ein endlich mal dreckiges Tor – und, vor allem, seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder ein Sieg zu Null. Für den neutralen Beobachter mag es ein Spiel zum Abgewöhnen gewesen sein – für FC-Fans jedoch ein Stück weit balsam auf der Seele, da das Team von Markus Anfang gezeigt hat, dass es keine Schönheitspreise, sondern Fußballspiele gewinnen will.

2 „Haste Sch**** am Fuß…“

Manche Dinge sind im Fußball unerklärlich – die Abseitsregel, der Videobeweis, oder auch die plötzliche Abschlussschwäche eines Stürmers vor dem gegnerischen Tor. Simon Terodde, in der Hinrunde praktisch in jedem Spiel mehrfach mit Torerfolg, vergab am Mittwochabend im Erzgebirge beste Chancen, verpasste es, sein Team mit 2:0 in Führung zu bringen und sich selbst dringend benötigtes Selbstvertrauen zu holen. Dass T-Rod nicht mehr wie in der Hinrunde trifft, als ein gewisser Anthony Modeste noch auf die Spielgenehmigung wartete, mag auch damit zusammenhängen, dass er schon jetzt um seinen Stammplatz zittern müsste. Terodde wird es aber aufnehmen wie ein echter Sportsmann und sich dem Ziel Aufstieg unterordnen. So ist er eben.

3 Aller Anfang ist (unnötigerweise immer wieder) schwer.

Beim Aufzählen der FC-Profis der letzten Jahre werden sich wohl die wenigsten Kölner an den Namen Filip Kusic erinnern. Dieser absolvierte in der Seuchensaison 2017/18 in einer von Verletzungen geplagten und von Stefan Ruthenbeck trainierten FC-Elf einige Minuten beim Ligaspiel gegen Bayern München in der Allianz Arena – bevor er in diesem Sommer nach Aue floh. Gleich in Minute zwei hatte er sich einiges vorgenommen – beziehungsweise, durfte gewähren. Ein 80-Meter-Solo legte der Abwehrspieler zurück, ohne attackiert zu werden und durfte aufs Tor schießen, wo Timo Horn glücklicherweise bereits wacher war als seine Feldspielerkollegen. Wie so etwas nach den letzten Wochen in der Anfangsphase überhaupt passieren darf – unbegreiflich.

4 Lags am Zopf?

In der allgemeinen Kritik aufgrund der schwachen Auftritte in den vergangenen Wochen wurde auch Timo Horn stärker und stärker kritisiert. Bei den zwei Traumtoren in Paderborn habe er hüftsteif gewirkt, mit Ball am Fuß sei er keine große Offenbarung, und ohnehin kümmert er sich nur darum, mit seinem Zopf cool auszusehen. Gestern zeigte Kölns Nummer Eins, dass er noch immer mit weitem Abstand der beste Torhüter der Zweiten Liga ist und bewahrte in der Anfangsphase, als Aue vor dem Gegentreffer mehr vom Spiel hatte, seine Farben vor einem erneuten frühen Rückstand. Einen Zopf trug er dabei gestern nicht mehr – ob es daran gelegen hat? Nein. Timo Horn ist einfach ein verdammt guter Torhüter.

5 Tabellenspitze Alaaf!

Wenn die Sozialen Netzwerke des 1. FC Köln einen Ausschnitt der Tabelle posten, heißt dies meistens: Spitzenreiter! Mit dem Sieg in Aue holt sich der FC den Platz an der Sonne vom Hamburger SV zurück und beschert seinen Fans einen Bilderbuchstart in die Karnevalssession. In diesem Sinne: Kölle und Tabellenspitze Alaaf!