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Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse zu 28. Spieltag

Mit einem 2:0-Erfolg hat der 1. FC Köln am Sonntag die Tabellenführung gefestigt und schielt stark in Richtung Bundesliga. Unsere fünf Erkenntnisse zur Partie.
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Zuletzt in überragender Verfassung: Dominick Drexler zeigte auch in Heidenheim eine richtig starke Leistung. (Foto: imago images/DeFodi)

1 Wie eine echte Spitzenmannschaft.

Der FC war vorgewarnt am Sonntag Vormittag, schließlich hatten sich die Heidenheimer mit vier Toren in München am Mittwoch zuvor ins Herz von ganz Fußballdeutschland gewirbelt. So ironisch es sich auch anhört, war jedoch auch klar, dass es gegen den 1. FC Köln nicht erneut so eine Leistung geben würde. Nicht, weil der FC den Bayern qualitativ überlegen ist, sondern weil solche Spiele für Zweitliga-Teams in der Regel so aufwühlend sind, dass es anschließend wieder schwerfällt, sich aufs „langweilige“ Tagesgeschäft zu konzentrieren, selbst wenn es gegen den großen 1. FC Köln geht – erst recht dann, wenn in der Liga bereits jetzt praktisch alles für den FCH entschieden ist. Zwar versuchte das Team von Frank Schmidt zwar, den Schwung gleich mitzunehmen und kam in der Anfangsphase durchaus zu ein, zwei gefährlichen Annäherungen. Spätestens mit dem 1:0 ließ der FC dann aber keinen Zweifel mehr daran, wer das Feld als Sieger verlassen sollte und legte zur Beruhigung noch das zweite Tor obendrauf. Wie eine echte Spitzemannschaft – zumindest in Liga zwei.

2 Einer in überragender Verfassung.

A propos Drexler: Trotz einiger Kritik im Saisonverlauf muss man konstatieren, dass die Nummer 24 aktuell der mit Abstand stärkste Mittelfeldspieler der Geißböcke ist. Spiel für Spiel sammelt er Scorerpunkte wie Zehnjährige Panini-Bilder vor der Fußball-WM, auch wenn er nicht immer über 90 Minuten vollständig überzeugt, ist er aktuell der Unterschiedsspieler der Geißböcke und derjenige, der auch in scheinbar zerfahrenen Situationen den Überblick behält und für Überraschungsmomente sorgen kann. Am Wochenende erzielte er das 1:0, sein achter Saisontreffer. Und die Vorlage auf Córdoba beim 2:0 sein 13. Assist. Überragende Zahlen.

3 Die ersten Allüren?

Es war eine der meistgenannten Sorgen nach der Verpflichtung von Anthony Modeste: Wie würde der französische Stürmer mit dem Konkurrenzkampf und der Zweiten Liga zurecht kommen? Und nachdem er in den ersten Spielen diese Fragen mit einem „Perfekt!“ beantwortete, zeigte er in den vergangenen zwei Partien ein anderes Gesicht. Nach seiner Einwechslung samt Treffer gegen Kiel am vergangenen Wochenende jubelte er nicht einmal richtig, in Heidenheim präsentierte er sich über eine Stunde lang lustlos, uninspiriert und einfach nicht bei der Sache. Mit der Hacke einen Pass vergeigen und anschließend in der gegnerischen Hälfte stehen bleiben – es gibt Kreisligavereine, da hätte er nach dem Spiel einen Kasten sponsorn müssen. Gut für ihn, dass es mit der Zweitklassigkeit bald wohl vorbei ist…

4 Kein Grund für Veränderungen.

Vincent Koziello. Louis Schaub. Salih Özcan. Die beiden namentlich nicht wirklich in Erinnerung gebliebenen, vor der Saison neu verpflichteten Rechtsverteidiger. Sie alle sollten einen erheblichen Beitrag zum Wiederaufstieg des Effzeh leisten, gerade Schaub tat dies in seiner überragenden Hinrunde. Seit seiner Verletzung kommt er jedoch nicht mehr wirklich in Tritt, Ähnliches gilt für Koziello, Özcan und Co. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Anfang in Abwesenheit Schaubs wohl seine Aufstiegsformation gefunden hat und nach sechs Siegen in Serie logischerweise auch keine Notwendigkeit sieht, sein Team auf mehr als einer Position (Quasi: Wer stürmt neben Córdoba?) zu verändern. Das ist schade, weil Schaub der wohl feinste Fußballer im Kader ist, er wird nächste Saison wieder zum unangefochtenen Stammpersonal gehören. Aktuell muss er sich jedoch mit einem Bankplatz begnügen, weil es einfach keinen Grund für Veränderungen gibt.

5 Der Effzeh auf Rekordjagd.

68 Punkte holten die Kölner im bislang letzten Zweitligajahr unter Peter Stöger – die Meisterfelge der 2. Liga gab es obendrauf. Aktuell hat der FC bei noch sieben ausstehenden Partien bereits 57, dürfte die bisherige Rekordzahl also locker übertreffen. Und noch besser: Gewinnt der FC die nächsten beiden Partien (Nachholspiel am Mittwoch in Duisburg, Spitzenspiel nächsten Montag gegen Hamburg) und Union verliert am kommenden Wochenende (Freitag, 18.30 Uhr zuhause gegen Regensburg), steht der Aufstieg bereits fest. Und sollte dies gegen Hamburg gelingen, der dritte Platzsturm in den vergangenen fünf Jahren ebenfalls. Hoffentlich ist es vorerst der Letzte.