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FC: Doppelter Maroh köpft Kölner zum Sieg

Des Kölner Doppeltorschützen erster Streich: Dominic Maroh bringt den 1. FC Köln in Leverkusen in Führung und wird in der zweiten Halbzeit zum Matchwinner Foto: imago/mika

Des Kölner Doppeltorschützen erster Streich: Dominic Maroh bringt den 1. FC Köln in Leverkusen in Führung und wird in der zweiten Halbzeit zum Matchwinner
Foto: imago/mika

Der 1. FC Köln gewinnt das rheinische Duell bei Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:1). Beide Treffer beim 200. Bundesliga-Auswärtssieg des FC erzielt Innenverteidiger Dominic Maroh.

Der Kölner Defensivakteur  ist nach zwei Standards von Marcel Risse zur Stelle und sichert dem FC drei Punkte, durch die die Kölner den Nachbarn in der Tabelle überholen. In der zweiten Halbzeit profitieren die Gäste von einem Platzverweis gegen Leverkusens Papadopoulos.

Beim FC nahm Trainer Peter Stöger zwei Änderungen vor und beorderte Dominic Maroh und Leonardo Bittencourt anstelle von Sörensen und Nagasawa in die Startelf. Die Gäste aus der Domstadt begannen schwungvoll und kamen schon in der vierten Spielminute zur ersten großen Chance: Nach einer flachen Hereingabe von Marcel Risse wurde Anthony Modeste erst geblockt, rappelte sich aber auf und kam zum Schuss, den Bayer-Keeper Bernd Leno aber parieren konnte. Die anschließende Ecke fand den Kopf von Dominique Heintz, doch wieder keine Probleme für Leno.

Auf der Gegenseite wäre die Kölner ein Fehlpass von Marcel Risse fast teuer zu stehen gekommen. Chicharito nahm den Ball auf und schloss ab, seinen Schlenzer fischte Timo Horn mit einer starken Parade aber noch aus dem Winkel (13.). Nach vorne spielte der FC einen guten Ball und kam immer wieder zu guten Kombinationen. Insbesondere der agile Bittencourt war oft nur der Foulspiele zu bremsen. Ein solches leitete nach einer guten Viertelstunde auch die Gästeführung ein: Risses Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Leverkusens Papadopoulos in der Mitte genau vor die Füße von Maroh, der volley zur Führung einschoss (17.) und so die vier Pflichtspiele andauernde FC-Offensivflaute beendete.

Der FC hat viel Platz, nutzt ihn aber nicht
Die Hausherren antworteten, scheiterten aber in Person von Mehmedi (22.) und Kampl (23.) am starken Horn. Die Kölner hatten in dieser Phase viel Raum nach vorne, konnten diesen jedoch nicht nutzen. Immer wieder gerieten Anspiele zu ungenau, oder ein besser postierter Mitspieler wurde übersehen. Nach einem Ballgewinn von Philipp Hosiner am Leverkusener Strafraum spielte es der FC zu kompliziert und holte aus dieser guten Chance lediglich einen Eckball heraus (29.). Wenige Sekunden später setzte Modeste im Strafraum gar zum Fallrückzieher an. Dieses Unterfangen sah zwar elegant aus, von Erfolg gekrönt war es jedoch nicht (30.).

Weil Kevin Kampl die Kölner Mittelfeld-Reihe wie Slalomstangen stehen ließ und dann noch das Auge für Mitspieler Mehmedi hatte, kamen die Leverkusener zum Ausgleich. Mehmedi flankte von rechts, Chicharito stahl sich im Rücken von FC-Rechtsverteidiger Risse davon und traf per Kopfballaufsetzer (33.). Bitter aus Sicht der Kölner, denn angedeutet hatte sich dieser Treffer in einer Phase, in der der FC spielerische Vorteile genoss, eigentlich nicht. Nach jeweils hartem Einsteigen von Papadopoulos und Bittencourt fachte erstmals hitzige Derbyatmosphäre auf. Mit einem durchaus gerechten Remis ging diese rassige und temporeiche Partie in die Pause.

Rot für Papaopoulos – Maroh per Kopf ins Glück
Gleich nach Wiederanpfiff griff Modeste abermals in die Trickkiste. Diesmal brachte er den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend per Hacke in Richtung Bernd Leno, verfehlte den Kasten aber (49.). Beide Teams offenbarten nun großzügig Räume für den Gegner. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem der FC den nächsten Wirkungstreffer landete: Der in seinen Abspielen bis dato eher unkonzentriert agierende Kevin Vogt nutzte den Platz und schickte Modeste mit einem perfekt getimten Steilpass auf die Reise. Der Franzose ging im Laufduell mit Papadopoulos zu Boden und Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte dem Leverkusener Verteidiger die Rote Karte. Eine vertretbare Entscheidung, weil der Grieche als letzter Mann den Arm ausfuhr und Modeste so ausbremste (53.).

In Überzahl ergaben sich logischerweise noch mehr Räume für die Gäste. Nachdem Hector im gegnerischen Strafraum gut nachgesetzt hatte, kam Hosiner aus spitzem Winkel zum Abschluss, wurde aber abgeblockt (56.). Die nächste Chance bot sich Osako, der nach einem langen Einwurf frei vor Leno auftauchte, diesen per Kopf aber nicht überwinden konnte (62.).

Eine knappe Viertelstunde vor Schluss dann der zweite große Moment des Dominic Maroh an diesem Nachmittag: Eigentlich zum verhindern von Toren aufgestellt, markierte die Nummer fünf des FC nach einer Ecke von Marcel Risse (der neunten in diesem Spiel!) per Kopf die erneute Führung für die Gäste (73.). Bei Leverkusen kam Torjäger Stefan Kießling ins Spiel, doch die Chancen hatte weiter der FC. Osako hätte frei vor Leno für die Entscheidung sorgen können, schoss den Ball aber genau auf den Leverkusener Schlussmann (85.). Uns so kamen die Hausherren dem Ausgleich noch mal gefährlich nahe. Einer der gefürchteten Calhanoglu-Freistöße landete aber in der Kölner Mauer (89.) und ein Weitschuss von Boenisch ging über die Latte (90.). Und so stand nach 90 Minuten ein insgesamt verdienter Auswärtssieg für den 1. FC Köln zu Buche.

1. FC Köln: Horn, Hector, Heintz, Maroh, Risse, Bittencourt (82. Jojic), Vogt, Lehmann, Osako (90. Sörensen), Hosiner (71. Svento), Modeste.

Tore: 0:1, 1:2 Maroh (17./73.), 1:1 Chicharito (33.).