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Köln.Sport

Fabrice Wunderlich wird zum Matchwinner

Wunderlich

35 ehemalige Profis und Amateurfußballer folgten Franz Wunderlichs Ruf zu dessen Abschiedsspiel. Foto: Sobolewski

Die Viktoria-Traditionself besiegt bei Franz Wunderlichs Abschiedsspiel die Elf des 1. FC Köln 8:4. Die Stars des Abends waren dabei der Älteste und der Jüngste.

Rheinfussball

Stolze zwanzig Jahre nach dem Ende seiner aktiven Karriere hatte Franz Wunderlich, ehemaliger FC-Spieler und heutiger Sportvorstand von Viktoria Köln, zum verspäteten Abschiedsspiel geladen. Gefolgt sind dieser Einladung 35 Größen des Profi- und Amateur-Fußballs, die Franz während seiner Laufbahn als Spieler begleitet hatten. Der Star des Abends wurde jedoch der jüngste von allen. Aus den Teilnehmern des Abschiedsspiels wurden mit der „1. FC Köln Traditionself“ und „Viktoria Köln Traditionself“ zwei Mannschaften gebildet, deren Kader von großen Namen der Kölner Fußballszene gespickt waren. Ex-Profis wie Günter Habig, Dirk Flock oder Stephan Küsters und große Namen des Amateurfußballs aus Wunderichs Stationen bei Viktoria Köln, Eintracht Köln, Winfriedia Mülheim und der SpVg Porz trafen im Benefizspiel zugunsten eines Kinderheims in Brück aufeinander und durften im gesetzten Alter noch einmal ihre Ballkünste zeigen.

Der Weltstar, der den Abend bereicherte, trug aber kein Traditionself-Trikot, sondern die Pfeife in der Hand. Schiedsrichter-Legende Walter Eschweiler leitete die Partie mit seiner unnachahmlichen Art, sorgte mit Witz für Lacher auf der Tribüne und bewies, auch mit fast 81 Jahren noch immer fit genug für zwei halbe Stunden Fußball zu sein. Der Gastgeber, wenn auch mit 52 Lenzen bei weitem noch nicht so alt, tat es ihm gleich: Franz Wunderlich entpuppte sich als wahre Laufmaschine, spulte einige Kilometer ab und lenkte die Partie, bei der er jeweils eine Halbzeit lang für eine der beide Mannschaften auflief.

Mike Wunderlich

Gemeinsam mit Sohn Mike und Enkel Fabrice kickte Franz Wunderlich in der zweiten Halbzeit. Foto: Sobolewski

Drei Wunderlich-Generationen auf dem Platz

Eine muntere und mit einigen Kabinettstücken versehene Partie erlebte bereits im ersten Durchgang einige, teils sehr sehenswerte Tore. Özkan Turp, ehemaliger Teamkollege von Wunderlich bei Eintracht Köln und heute Trainer der Viktoria-Reserve, eröffnete den Torreigen in der 8. Minute. Alan Bulpa, einst Kapitän der SpVg. Porz, legte das 2:0 nach (16.) und Michael Dornbach, aktueller Spieler aus Özkan Turps Bezirksligamannschaft, markierte den 3:0-Pausenstand für die Viktoria-Traditionself (18.). Nach dem Seitenwechsel sorgte zunächst Sascha Jorres, „Mr. Außenrist“ von Winfriedia Mülheim, für das 1:3. Anschließend brandete der Applaus der Tribüne auf und Gänsehaut machte sich breit. Franz Wunderlichs Sohn Mike, aktueller Kapitän und Gesicht der Viktoria, wurde gemeinsam mit Enkelsohn Fabrice Wunderlich eingewechselt. Ganz der Papa stellte sich der Sechsjährige gleich ganz vorne rein und entschied das Spiel dank der Vorlagen von „Opa Franz“ mit einem Viererpack, bevor es unter großem Jubel zurück auf die Reservebank ging. Besonders beim Torjubel war Vater und Ausnahmekönner Mike bereits deutlich unter dem viel zu großen Trikot zu erkennen.

Nach weiteren Toren durch Günter Habig (2), Gastgeber Franz Wunderlich und Sascha Jorres endete ein bunter Abend mit einem 8:4 (3:0). „Endlich kann ich mich zur Ruhe setzen“, lachte Franz Wunderlich anschließend. „Das Laufen fällt nicht schwer, ich bin ja noch sportlich unterwegs. Irgendwann tun die Füße dann aber schon weh. Eigentlich sollte ich mit diesem Abschiedsspiel überrascht werden, weil der erste Termin dann aber nicht gelang haben wir es zusammen organisiert. Das sind alles gute Jungs, mit denen wir heute Abend bei einigen Kölsch noch gemeinsam alte Kabinengeschichten austauscht. Mein Enkel Fabrice hat in zwei Meisterschaftsspielen bei den Bambinis bereits zehn Tore gemacht, das hat er vom Papa. Ich war nie ein Torjäger.“