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Köln.Sport

Ex-Kieler vor Sprung zum FC?

In den bisherigen Testspielen wurde deutlich: Die Offensive ist immer noch so etwas wie das Problemkind des 1. FC Köln. Kaum verwunderlich, dass der FC dort nochmal nachlegen will – und vielleicht bei einem Ex-Spieler von Markus Anfang fündig wird.
Drexler

Kennen und schätzen sich aus gemeinsamen Zeiten bei Holstein Kiel: Der neue FC-Trainer Markus Anfang und Dominick Drexler. (Foto: imago/Jan Huebner)

Sein Name war unmittelbar mit dem steilen Aufstieg von Holstein Kiel in der vergangenen Saison verbunden: Mit 12 Toren und 11 Vorlagen trug Dominick Drexler einen erheblichen Teil dazu bei, dass die „Störche“ bis auf Platz drei der zweiten Bundesliga emporstiegen und erst in der Relegation den Sprung ins deutsche Fußball-Oberhaus verpassten. Im Anschluss wechselte der technisch hochveranlagte Mittelfeldspieler nach Dänemark zum Meister FC Midtjylland, der Transfer ist erst einige Wochen alt. Und dennoch könnte er sich vorstellen, den Verein sofort wieder zu verlassen – und zwar in Richtung Köln!

23 Torbeteiligungen in 2017/18

Wie diverse Medien berichten, habe der 28-Jährige bereits Kontakt zu seinem Ex-Trainer Markus Anfang aufgenommen. Sein Wechsel nach Dänemark hatte den dortigen Meister 2,5 Millionen Euro gekostet, für etwas oberhalb diesem Betrag soll er allerdings schon wieder zu haben sein. Und mit dem FSV Mainz sollen die Kölner zwar einen Konkurrenten im Rennen um Drexler haben, dieser könnte sich jedoch auch vorstellen, mit dem FC das Ziel Wiederaufstieg anzugehen. Und Geld dürfte nach dem jüngsten Verkauf von Milos Jojic auch noch vorhanden sein.

Ohne Frage, der gebürtige Bonner würde dem FC gut zu Gesicht stehen. Aus einer guten und geschlossenen Mannschaft der „Störche“ im vergangenen Jahr ragte er schon ein Stück weit heraus, 23 Torbeteiligungen sprechen eine deutliche Sprache. Er kennt die Liga und das System seines Trainers perfekt, könnte in der Offensive der „Geißböcke“ für neue Kreativität und Belebung sorgen.

Der neue Bittencourt?

Elemente, die seit dem Abgang von Leonardo Bittencourt in Richtung Champions League mit Hoffenheim dem Kader ganz augenscheinlich noch fehlen. In Kiel agierte Drexler auf den offensiven Halb-Positionen, wo nach aktuellen Testspiel-Erkenntnissen die Spieler Koziello, Özcan, Schaub und Hauptmann um die Plätze kämpfen. Diese Rolle wäre auch in Köln für Drexler prädestiniert, dennoch ist es auch möglich, dass er auf der bislang noch wackelig besetzten Position auf der linken Außenbahn zum Einsatz kommt.

Und auch wenn Drexler wie Bittencourt eine Belebung des Offensivspiels verspricht, wirklich vergleichen kann man die beiden nicht. Drexler ist rund elf Zentimeter größer und zehn Kilogramm schwerer als Bittencourt, seine Position eher in der Zentrale, als auf der Außenbahn. Auch besitzt er nicht das Tempo des einstigen Kölner Publikumslieblings.

Qualitätssteigerung im kreativen Bereich

Dennoch gibt es auch Statistiken, die darauf schließen lassen, dass Drexler die Lücke auf dem linken Flügel schließen kann. Er ist technisch versiert, gehörte in dieser Kategorie zu den mit Abstand besten Spielern der 2. Liga. Und auch wenn es schwer fällt, über Ligen hinaus zu vergleichen: 23 Torbeteiligungen sammelte Drexler 2017/18, Bittencourt kam auf acht. Bittencourt kam in der vergangenen Spielzeit auf einen Kicker-Notenschnitt von 3,52, Drexler erzielte eine insgesamt überragende Saison-Durchschnittsnote von 2,69.

Außer Frage steht also, dass der FC mit Drexler eine deutliche Qualitätssteigerung im kreativen Bereich verpflichten könnte, der für Belebung im noch oftmals statisch wirkenden Offensivspiel des FC sorgen sollte. Lediglich die Chance auf einen Wechsel in die Bundesliga könnte den Kölnern noch einen Strich durch die Rechnung machen – doch am Geißbockheim ist man zuversichtlich, dass Drexler dem Ruf seines früheren Trainers folgen könnte.