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Köln.Sport

Erfolgsrezept Teamgeist

Quelle: imago

Erfolgreiche Verbindung: Die Spielgemeinschaft aus SV Rhenania und BW Poseidon (hier: Oliver Pütz) schaffte den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Ab sofort freuen sich die Sportfans der Stadt über einen weiteren Erstligisten. Dabei waren Kölns Wasserballer als Underdog ins Rennen gegangen. „Steht auf, wenn ihr Kölner seid!“ Gesänge dieser Art kennt man von den Heimspielen des 1. FC Köln zur Genüge. Doch kürzlich schallten sie durch eine völlig andere Location, einige hundert Kilometer entfernt von der Domstadt. Und im Gegensatz zu den nicht immer überzeugenden Fußballern, haben sich die Wasserballer der Spielgemeinschaft Rhenania Köln/BW Poseidon Köln mit einem völlig überraschenden Erfolg die Begeisterung verdient: Die Truppe des rumänischen Trainers Ilic Savei schaffte den Sprung in die Bundesliga. Kein Wunder also, dass sich die mitgereisten Anhänger bei der Aufstiegsrunde in Brandenburg an der Havel in Feierlaune zeigte.

Damit hat sich die Idee einer Spielgemeinschaft Wasserball Köln schon zwei Jahre nach der Gründung in 2009 ausgezahlt. Beachtlich, denkt man beispielsweise an das Scheitern der Fusion zwischen dem LT DSHS Köln und dem ASV in der olympischen Kernsportart Leichtathletik.

Kölsches Wasserball-Wunder

 „Wir haben einfach einen tollen Teamgeist in der Mannschaft“, macht Torjäger Vlad Kapsa die interne Geschlossenheit bei Rhenania/BW Poseidon als das Erfolgsgeheimnis aus. Dieser Spirit erscheint umso bemerkenswerter angesichts der Tatsache, dass die Savei-Truppe altersmäßig recht heterogen daherkommt: Zwischen 19 und knapp 50 Lenzen haben die Kölner Wasserballer auf dem Buckel.

Vor Beginn der Spielzeit 2010/2011 in der 2. Bundesliga West hatten nur wenige Insider die Kölner als ernsthaften Aufstiegskandidaten im Blick. Aber das Team des temperamentvollen Savei spielte ein bärenstarke Runde, die sich vor allem durch eine hohe Konstanz auszeichnet. Der Lohn der Mühen nach 16 absolvierten Partien: der Gewinn der Meisterschaft, hauchdünn mit einem Pünktchen Vorsprung vor dem rheinischen Rivalen Düsseldorfer SC.

Auf die Zähne gebissen

Mit dem Titelgewinn einher ging die Qualifikation für das Aufstiegsturnier im deutschen Osten. Dort trafen die Domstädter auf die gastgebende SGW Brandenburg, die SpVg Laatzen und die SC Wasserfreunde Fulda – allesamt Teams, die über eine beachtliche Erstligaerfahrung verfügen. Doch nach einem enttäuschenden Unentschieden gegen Fulda schien die Mission Bundesliga schon gescheitert.

„Das war eine gefühlte Niederlage“, sagt Vlad Kapsa. „Aber gerade da haben wir auf die Zähne gebissen.“ Hat funktioniert: Brandenburg und Laatzen wurden in teilweise dramatischen Begegnungen bezwungen. Turniersieg, Aufstieg, Kölner Jubel.

Klar, dass der Trainer voll des Lobes war: „Wir haben in jedem Spiel gefightet. Ich bin unglaublich stolz“, freute sich Ilic Savei, der auch in der Bundesliga seine Schützlinge gewohnt phonstark coachen wird. Dort wartet auf die Mannschaft die schwere Aufgabe, sich gegen die deutschen Topvereine zu behaupten.

Aber warum sollte der Teamgeist nicht noch einmal für ein kölsches Wasserball-Wunder sorgen?