fbpx
Köln.Sport

Einsamer Rufer in der Wüste?

Peter Pfeifer

„Köln ist einfach keine Sportstadt!“ Das hat gesessen! Dass Peter Pfeifer ein Mann der klaren Worte und obendrein seit vielen Jahren ein Kämpfer für den Kölner Sport ist, war bekannt, in einem heute im „Kölner Stadtanzeiger“ erschienenen Interview zeigt sich der Vorsitzende des Stadtsportbundes (SSBK) nun allerdings besonders angriffslustig.

Seine Kernaussage ist eindeutig: Der Sport in Köln ist arm dran, erhält zu wenig Unterstützung und könnte in Zukunft, jedenfalls wenn es nach Pfeifer geht, etwas aufmüpfig werden, wenn sich daran nichts ändert.

In diese Richtung ging bereits ein öffentlicher Brief, den der SSBK, unterzeichnet von sämtlichen Stadtbezirkssportverbänden, Mitte Dezember versandte. Der Sport werde nun unumkehrbar, gemeinsam politisch agieren, hieß es darin.

Gut so, und höchste Zeit, dass mal jemand das Label der „Sportstadt“ öffentlich zur Debatte stellt, indem er dessen Berechtigung anzweifelt! Gut so, dass der Vorsitzende des Stadtsportbundes auf die vielseitigen Aufgaben (Bildungsarbeit, Inklusion, Integration usw.) hinweist, die der Sport in der Rheinmetropole einnimmt. Und nur legitim, dass Pfeifer angesichts seiner Ohnmacht andere Mittel, in diesem Fall konkret ein Bürgerbegehren, in Erwägung zieht, um den Interessen und Bedürfnissen des Sports endlich Gehör zu verschaffen.

Dazu beitragen könnte auch die von Pfeifer im Interview angesprochene Sportentwicklungsplanung, deren Ergebnisse morgen Abend (25.01., 17 Uhr) im Sportausschuss veröffentlicht werden. Dann wird sich zeigen, wie dringlich die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, vor allem aber auch der Sportvereine, die allesamt zum Mitmachen aufgefordert waren, wirklich sind, und ob die von Peter Pfeifer formulierten Missstände als solche auch an der Basis so wahrgenommen werden.

Denn wirklich ändern, zum Beispiel an der Verteilung des städtischen Haushalts, dürfte sich erst was, wenn sich nun auch die Vereine und die Bürgerinnen und Bürger mehr an der Diskussion beteiligen würden und den Wert des Sports sowie die vorhandenen Missstände in Hallen, Sportanlagen und im öffentlichen Raum lautstark benennen. Sollte dies nicht geschehen, bleibt der ohne Zweifel hochmotivierte Peter Pfeifer ein einsamer Rufer in der Wüste.