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Köln.Sport

Echt Filmreif

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Seinen Spitznamen kann man sich nicht aussuchen. Das gilt jedenfalls für die meisten Profigolfer auf der PGA und der European Tour. Dabei wird auch vor berühmten Kinohelden oder der Tierwelt nicht Halt gemacht.
Spitzname

Louis Oosthuizen (l.) alias „Shrek“ und Colin Montgomerie („Mrs. Doubtfire“) hätten wohl lieber einen anderen Spitznamen (Foto: Getty IMages)

Hört man von Spiderman, Aquaman, Shrek und Mrs. Doubtfire, denkt man wahrscheinlich in erster Linie an bekannte Hollywoodfilme. Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. Denn die vermeintlichen Filmhelden sind auf der PGA und European Tour zu Hause und kämpfen auf den bekanntesten Golfkursen der Welt um die besten Scores. Dabei heißt der golfende Spiderman mit bürgerlichem Namen nicht Peter Parker, sondern Camilo Villegas.

Den Namen bekam der Kolumbianer für seine ungewöhnliche Körperhaltung beim Analysieren seiner Putts. Villegas legt sich dabei über den Boden – das rechte Bein und den linken Arm angewinkelt, das linke Bein ausgestreckt. In dieser Position erinnert der 36-Jährige frappierend an den Superhelden im blau-roten Kostüm. Sein Superhelden-Kollege Aquaman hingegen ist unter anderem dafür bekannt, unter Wasser atmen zu können. Den Beweis blieb Profigolfer Woody Austin bislang schuldig. Dennoch trägt er seit dem Presidents Cup 2007 den Spitznamen „Aquaman“.

Aquaman

Woody Austin alias „Aquaman“ in seinem Element (Foto: Getty Images)

An Loch 14 schlug Austin einen Ball an den Rand eines Wasserhindernisses. Der damals 43-Jährige entschied sich, den Ball zu spielen, wie er lag. Im Wasser stehend verlor er durch den Schwung sein Gleichgewicht und landete mit dem Gesicht voraus im kühlen Nass. Doch Austin nahm die Situation mit Humor: Als er am darauffolgenden Tag auf dem Platz eine Taucherbrille aufzog, waren nicht nur die Lacher auf seiner Seite – Aquaman war geboren.

Grenzenlose Kreativität

Weniger schmeichelhaft erwischte es die Golfer Louis Oosthuizen und Colin Montgomerie. Die Spitznamen „Shrek“ (Oosthuizen) und „Mrs. Doubtfire“ (Montgomerie) sind nicht unbedingt als Kompliment zu verstehen. Oosthuizen selbst kann jedoch darüber lachen, mit dem animierten Oger verglichen zu werden. „Das liegt an meiner Zahnlücke“, erklärt der Südafrikaner. „Einige meiner Freunde sagen, dass ich aussehe wie Shrek. Aber was soll ich sagen? Man kann sich seine Freunde nicht aussuchen“, schmunzelt der 35-Jährige.

Ganz so amüsant ist Colin Montgomeries Geschichte nicht. Nachdem sich der Schotte verbal bereits mehrfach mit amerikanischen Golffans angelegt hatte, erwies ihm ausgerechnet sein ehemaliger Ryder-Cup-Teamkollege David Feherty einen Bärendienst. Feherty verglich Montgomerie aufgrund von dessen ungünstigen körperlichen Proportionen mit „Mrs. Doubtfire“, dem berühmten, von Robin Williams gespielten Kino-Kindermädchen. Montgomerie, der inzwischen auf der Senior Tour spielt, erinnert sich nicht gerne an die Blütezeit seines Spitznamens zurück: „Ich habe es gehasst, und konnte diese Tatsache auch nicht verheimlichen. Überall wo ich hinging, rief jemand ‚Hey, Mrs. Doubtfire!‘, und brachte mein Blut zum Kochen.“

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