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Köln.Sport

Couragierter FC verpasst Sensation

Gekämpft, doch letztlich chancenlos: Bei Bayern München unterliegt der 1. FC Köln mit 1:4 Foto: imago/Plusphoto

Gekämpft, doch letztlich chancenlos: Bei Bayern München unterliegt der 1. FC Köln mit 1:4
Foto: imago/Plusphoto

Alles gegeben und doch deutlich die Grenzen aufgezeigt bekommen: Trotz einer phasenweise mutigen Leistung steht am Ende für den 1. FC Köln beim Rekordmeister Bayern München ein 1:4 zu Buche.

Zehn Minuten waren in der Münchener Allianz-Arena gespielt, da schwante nicht nur den mitgereisten Fans des 1. FC Köln Böses. Der Rekordmeister legte zu seinem 115. Geburtstag los wie die Feuerwehr, der haushohe Favorit führte schon früh 2:0: Erst traf Bastian Schweinsteiger per Kopf (3.), danach erhöhte Franck Ribery aus der Distanz (10.). Es schien sich für völlig überforderte Kölner ein absolutes Debakel anzubahnen. Die von Trainer Peter Stöger verschriebene Marschroute, aus geordneter Defensive durch Konterfußball die Sensation zu schaffen, war früh Makulatur.

„Wir haben dumm begonnen. Wenn wir uns zu Beginn cleverer angestellt, wäre sogar etwas möglich gewesen. Das war denkbar unglücklich. Da waren wohl doch eine gewisse Nervosität und zu viel Respekt im Spiel, das wird bestraft“, erklärte der FC-Coach nach dem Spiel. Von der Reaktion seines Teams war der Österreicher aber beeindruckt: „Dafür, wie es begonnen hat, haben wir dann ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten sogar Chancen zum Ausgleich.“

Der FC kam nämlich in der Folge gegen zurücksteckende Münchener besser ins Spiel. Jonas Hector, diesmal im zentralen Mittelfeld aufgeboten, scheiterte aber mit einem indirekten Freistoß im Bayern-Strafraum (23.). Besser machte es quasi mit dem Halbzeitpfiff Anthony Ujah: Nach einem kurz ausgeführten Eckball setzte sich der nigerianische FC-Stürmer bei einer Flanke von Matthias Lehmann durch und köpfte zum völlig überraschenden Anschlusstreffer ein (45.+1).

Wer dachte, die Bayern würden nun wütend aus der Kabine kommen, sah sich getäuscht. Es waren die Rheinländer, die auf den Ausgleich drängten: Innerhalb von wenigen Sekunden parierte Weltmeister-Torwart Manuel Neuer erst gegen Ujah (57.) und gegen den eingewechselten Marcel Risse (58.) glänzend. Der FC traute sich nun mehr nach vorne und wurde beinahe bestraft: Arjen Robben war auf und davon, seinen Querpass auf Ribery konnte allerdings Miso Brecko gerade noch zur Ecke klären (60.).

Kurz danach war es aber soweit: Ribery sah Robben am langen Pfosten, der Kopfball des Niederländers schlug im Kölner Tor ein (67.). 3:1 – die Vorentscheidung. Dennoch gaben sich die „Geißböcke“ nicht auf: Der eingewechselte Daniel Halfar prüfte Neuer, der erneut eine Weltklasse-Tat zeigen musste (75.). Den auf die Ecke folgenden Konter über Robben drückte Robert Lewandowski zum 4:1 über die Linie (75.).

Am Ende steht für die Kölner eine couragierte Leistung zu Buche, die sich in der Tabelle nur in der Tordifferenz niederschlägt. Andere Abstiegskandidaten wie Paderborn (0:6 zuhause gegen den Rekordmeister) oder Hamburg (0:8 bei den Bayern) hat es deutlich schlimmer erwischt. „Alles in allem war es ein ordentlicher Auftritt von uns“, resümierte auch Peter Stöger. Der Traum von einem „Extra-Punkt“ in der bayerischen Landeshauptstadt erfüllte sich jedoch nicht – stolz darf der FC trotzdem auf seine mutige Vorstellung sein.