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Köln.Sport

Boxen: Frühsorger siegt für Colonia

Quelle: SC Colonia

Wladimir Frühsorger (r.u.) gewann die internationalen Deutschen Meisterschaften in Köln.

Wladimir Frühsorger, Box-Talent des SC Colonia, hat bei den Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in Köln das einzige Gold für den Landesverband Nordrhein-Westfalen geholt. Auch für den Event gab es nur lobende Töne.

Gäbe es einen Pokal für den spannendsten Kampf, Wladimir Frühsorger hätte ihn verdient. Mit dem ersten Gongschlag ging er gegen Brian Hellwig aus Brandenburg zur Sache. Brians brandgefährliche Angriffe stoppte Wladimir mit Cross-Schlägen. Die beiden schenkten sich nichts, derart heftig wogte der Kampf hin und her. Am Ende der zweiten Runde brach Wladimir etwas ein, doch der Kölner kam mit einem unglaublichen Siegeswillen zurück. Kurz vor Schluss musste Hellwig einiges einstecken, was endgültig den Sieg für Frühsorger im Halbweltergewicht bedeutete. Ein unglaublich emotionaler Kampf auch für die Zuschauer – die Halle bebte.

 

Ein Tag zuvor ist der Kölner und SC Colonia 06-Boxer Jonathan Zumbe (Weltergewicht) im Halbfinale gegen den späteren Goldmedaillen-Gewinner aus Bayern ausgeschieden. Er holte die Bronzemedaille für NRW.

Zwei Starterinnen, zwei Goldmedaillen: Damit hatte der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern eine hundertprozentige Erfolgsquote bei den Amazonen. Landestrainer Christian Morales war sichtlich stolz auf Marie Maciejewski und Elisabeth Wohlgemuth, die beide wegen der nächsten Jugend-Olympiade in Nanjing (China) eine Gewichtsklasse hochgerutscht sind. „Fliege“ Marie siegte klar. Sie boxte Justine Metzdorf in die Ringecken und versperrte ihr so den Rückraum. Justine konnte nur noch zur Seite ausweichen. Ein gefährlicher Weg, denn da stieg die Boxerin aus Stralsund mit ihren harten Seitwärtshaken ein. Für ihre tolle Turnierleistung wurde Marie zusätzlich mit den Pokal für die beste Kämpferin belohnt.

Im Leichtgewicht zeigte sich Elisabeth ebenfalls von ihrer besten Seite. Ihre Gegnerin Nathalia Pawletko aus Nordrhein-Westfalen suchte mutig den Angriff, lief jedoch mehrfach in die Schlaghand der WM-Dritten vom PSV Wismar. Bei den Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern war die Ausbeute geringer. Von den vier Startern holte nur Benno Fuhrmann Bronze. Benno verlor im Halbfinale gegen den späteren Goldmedaillengewinner Murat Yildirim. Der Schweriner ärgerte den amtierenden Deutschen Meister gehörig, doch zum Siegen reichte es nicht. Im Finalkampf brillierte sein Gegner mit technisch überragenden Boxen gegen den Niedersachsen Junus Ceyhan. Murat verlegte sich aufs Kontern und knallte unglaubliche Schlaghände in Junus‘ Angriffe. Zu Recht kürte die Jury den sympathischen Berliner zum besten Techniker des Turniers.

Eigentlich sah alles nach einem weiteren Titel für den Thüringer Silvo Schierle aus. Der mehrfache Deutsche Meister war gegen den Baden-Württemberger mit Stephan Nikitin mit ausgezeichneter Beinarbeit unterwegs und schlug dabei viel. Dennoch reichte es nicht, denn Stephan kämpfte taktisch clever. Ausgebufft machte er Silvios Attacken langsam und konterte mit langen und sehr präzisen Geraden. Damit überzeugte er die Jury und holte sich einstimmig den Meistertitel.
Hadi Nasef, der für NRW startete, holte auf seiner ersten DM Silber. Sein Gegner, der Niedersachse Daniel Weinbinder war der Aktivposten und zwang Hadi in den Rückwärtsgang. Erst in der Schlussrunde besann sich Hadi auf seine Stärken und boxte mit Daniel auf Augenhöhe. Doch es war zu spät, um den Kampf noch zu drehen.

Mit dem Gefecht der beiden Superschweren Peter Kadiru aus Hamburg und dem Landshuter Shala Granit fand die Deutsche Meisterschaft einen tollen Abschluss. Der U17 WM-Teilnehmer aus Hamburg galt als Favorit, doch Shala stellte den Kampf auf den Kopf. Ohne jeden Respekt suchte Shala das vorzeitige Ende. Zusätzlich vermieste er dem langen Hamburger mit seiner Schlaghand das Angreifen. Peter wirkte zunehmend ratlos und überließ Shalah den Kampf und damit den Meistertitel.

Große Anerkennung ging an den Ausrichter SC Colonia 06 Köln und ihrem Geschäftsführer Franz Zimmermann. Bereits zum siebten Mal waren die Kölner Gastgeber einer deutschen Meisterschaft und wieder präsentierten sie ein perfekt organisiertes Turnier. Auch DBV-Präsident Jürgen Kyas lobte den Veranstalter: „Weiter so Colonia, weiter so Franz Zimmermann.“

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