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Köln.Sport

1. FC Köln: Duell der Bollwerke

Seit der Rückkehr in die Bundesliga gab es für den FC gegen die Bayern nichts mehr zu holen. Letzte Saison verloren die Kölner gegen den FCB zuhause knapp mit 0:1 Foto: imago/Uwe Kraft

Seit der Rückkehr in die Bundesliga gab es für den FC gegen die Bayern nichts mehr zu holen. Letzte Saison verloren die Kölner gegen den FCB zuhause knapp mit 0:1
Foto: imago/Uwe Kraft

O´zapft is! Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der 1. FC Köln zum Wiesn-Ausklang beim FC Bayern München. Es ist das Duell der besten Abwehrreihen der Bundesliga. 

Es gab Zeiten, da ging der 1. FC Köln durchaus als eine Art Angstgegner des großen FC Bayern München durch. Zeiten, in denen die Geißböcke in der bayerischen Landeshauptstadt keine allzu gern gesehenen Gäste waren, weil sie regelmäßig mindestens einen Punkt beim Rekordmeister entführten. Manch einer mag sich erinnern, an den großen Moment des Daniel Brosinski, der den FC zum Karnevalssieg in München schoss, oder an das Tor von Albert Streit, das anno 2006 entscheidenden Einfluss an der Entscheidung pro Jens Lehmann für die WM im eigenen Land hatte. Oder an Toni Polster, der auf der Tribüne des alten Olympiastadions mit den Jugendspielern des SV Weiden die Treffer von Khodadad Azizi und Markus Münch bejubelte. Oder, oder, oder…

Doch die Zeiten, in denen der 1. FC Köln in München Angst und Schrecken verbreitete, sind vorbei. Zwar ist der FC noch immer der einzige Verein, gegen den die Bayern nicht mindestens die Hälfte ihrer Heimspiele gewannen (in 22 von 43 Gastspielen in München punkteten die Kölner), doch seit der Bundesligarückkehr gab es für die Kölner in der Allianz Arena nichts mehr zu holen, außer zwei deutliche Niederlagen (0:4, 1:4).

 

Die Frage bleibt, welcher Trikotflock skurriler ist: Bayernjäger oder Ammar Jemal? Foto: imago/Sven Simon

Die Frage bleibt, welcher Trikotflock skurriler ist: Bayernjäger oder Ammar Jemal?
Foto: imago/Sven Simon

Doch diesmal wird alles anders? Möglich ist es. Immerhin steigt am Samstagnachmittag in Fröttmaning des Spitzenspiel des sechsten Spieltags. Die Bayern, natürlich als Tabellenführer, erwarten einen stark aus den Startlöchern gekommenen FC, der vom dritten Rang grüßt. Was bedeutet das für das Spiel? Erstmal nicht viel. „Bei der Art und Weise, wie der FC Bayern auftritt, müssen wir einiges dagegen setzen“, weiß FC-Trainer Peter Stöger und fügt hinzu: „Das wird schwierig. Wir müssen versuchen, mit unseren Möglichkeiten, mit unserer Spielidee und mit unseren Qualitäten zum Erfolg zu kommen. Wir haben eine gute Phase und wollen unser Selbstvertrauen in das Spiel einbringen. Es gibt sich niemand vor dem Spiel geschlagen.“

Dafür gibt es auch keinen Grund. Denn die Kölner präsentierten sich im bisherigen Saisonverlauf sehr stabil, kassierten erst zwei Gegentreffer und stellen damit hinter den Bayern die zweitbeste Hintermannschaft der Bundesliga. Diese wird in München allerdings vor die bis dato größte Herausforderung der bisherigen Spielzeit gestellt. Und es muss schon einiges zusammenkommen, damit Keeper Timo Horn seinen Top-Wert von 90 Prozent abgewehrter Bälle verteidigen kann. Manuel Neuer auf der Gegenseite, wehrte bislang 92 Prozent aller Schüsse auf sein Tor ab, sammelte vor allem im Heimspiel gegen Ingolstadt mehr Prozentpunkte als ihm lieb sein konnte. Denn trotz des 3:1-Erfolgs gegen den FCI offenbarte die Elf von Carlo Ancelotti insbesondere in diesem Duell, dass defensiv immer mal wieder einer durchrutschen kann.

Für den FC bedeutet dies: hinten alles dicht halten und in der Offensive diese Situationen zu erkennen und möglichst perfekt auszunutzen. Und ganz hinten muss Timo Horn sich einfach nur an Teamkollege Sven Müller orientieren. Der ist mit 100 Prozent abgewehrter Torschüsse prozentual nämlich der beste Keeper der Liga. Klingt in der Theorie doch recht einfach. Wie schwer dieses Unterfangen in der Praxis wird, zeigt der Samstag in München.